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Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)

Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen: Meine abenteuerliche Suche nach dem Mann fürs Leben (German Edition)
Autoren: Jana Falkenberg
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vorherrschte, aber ich dachte immer, dass Penisse ganz schrecklich stinken. Vielleicht lag es an der Prägung aus Kindergartentagen – denn da hatte ich immer Ekel vor Jungs, denn die stanken immer. Und so war ich mir sicher, das kommt daher, weil der Penis so schlimm stinkt. Wirklich. Nicht so meine Nummer eins. Er roch ganz wunderbar. Sein Penis roch einfach nur nach Waschmittel. Ganz frisch. Und ich war ganz angetan davon und sehr erleichtert. Ich fasste ihn an und auch Mund und Zunge trauten sich, ihn zu erkunden. Meiner Nummer eins gefiel das sehr, er stöhnte, und ich machte einfach weiter, wie ich dachte und tobte mich aus. Und es machte Spaß. Dann tauschten wir, und er erkundete mich zwischen meinen Beinen. Ein bisschen beunruhigt war ich doch, denn zum finalen Rein-Raus wollte ich es nicht kommen lassen, da schallten dann doch die warnenden Worte meiner Mama in meinen Ohren. Und so sagte er mit seinem zauberhaften gebrochenen Englisch: „Don´t worry, I won´t push him in!“. Also entspannte ich mich und ließ ihn einfach machen. Und er machte es sehr gut, mit Mund, Zunge und Finger, so dass ich sehr schnell meinen ersten fremdausgelösten Orgasmus hatte. Ich kam ganz wunderbar, durch schlabbrige Küsse von meiner griechischen Nummer eins im fremden Bett eines Freundes. Der übrigens schon über 20 war und noch nie Sex hatte!
     
    Bevor ich mich wieder meiner Nummer eins widmen und mich revanchieren konnte, hatte noch meine beste Freundin ihren grandiosen Auftritt. Sie klopfte an der Tür und nur in Unterwäsche bekleidet öffnete ich ihr. Sie schielte und torkelte und wollte mir mitteilen, dass sie ja überhaupt nicht betrunken sei und ich ihr das doch bitte glauben sollte. Dass sie so was von störte, hat sie in ihrem Zustand überhaupt nicht registriert. Ich machte mir natürlich Sorgen um sie, und eigentlich hätte ich ihr bei der Ausnüchterung zur Seite stehen müssen, aber da lag meine Nummer eins im Bett, und unsere letzten gemeinsamen Stunden wollte ich mir nicht von kotzender und neben sich stehender bester Freundin versauen lassen. Also habe ich die Tür vor ihrer Nase zugeknallt. Sie klopfte noch ein paar Mal und beschwerte sich erbost, aber ich hatte wirklich wichtigeres zu tun. Ich krabbelte wieder zu meiner Nummer eins ins Bett und verhalf ihm mit Mund, Händen und Zunge zu seinem, wie er selbst sagte, allerersten Orgasmus. Noch heute muss ich lachen, wenn ich seinen gestöhnten griechisch angehauchten englischen Satz kurz vor dem Höhepunkt höre: „Uhhh, iiiiiiit´s comiiiing!“. Das i ganz lang gezogen. Iiiiiiit´s comiiiing! Er war danach fix und fertig und bedankte sich mehre Male bei mir, denn so etwas Tolles habe er noch nie erlebt, und es sei das schönste überhaupt gewesen, das er jemals erfahren habe. Ein Hoch auf die deutsch-griechische Freundschaft! Für zwei absolute Beginner wie wir es waren ein grandioses Opening in unser sexuell aktives Leben.
     
    Der nächste Tag läutete eine ca. halbjährig andauernde allertiefste Trauerphase ein. Ich war so verliebt in meine Nummer eins, und es brach mir das Herz, ihn Tausende Kilometer wegfliegen zu sehen. Wir brachten unsere griechischen Gäste zum Flughafen. Ich hasste diesen Tag und hoffte immer noch so sehr auf ein Wunder. Natürlich gab es kein Wunder. Ich heulte einen ganzen Ozean zusammen. Als alle schon hinter dem Gate verschwunden waren, kam er noch einmal zurück gerannt und rief mir hinter der Scheibe „I love you!“ zu. Wie im Film. Das war das letzte, was ich je von ihm sah.
     
    Ich trauerte also ca. ein halbes Jahr. Nie wieder werde ich jemanden anderen lieben können, da war ich mir sicher. Ich weinte sehr lange fast jeden Abend und vermisste ihn wie bekloppt. Zurück in der Schule trug ich meine Trauer ganz bewusst zur Schau. Alle sollten wissen, dass ich nun mit einem griechischen Jungen ging. Ich war ja schon auch ein bisschen stolz darauf. Denn niemand sonst konnte so ein Ferienabenteuer vorweisen. Ich schmiedete Pläne, nach Griechenland auszuwandern und war der festen Überzeugung, das auch zu tun. Ich träumte jeden Tag davon, ihn wiederzusehen. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn er plötzlich vor der Tür stünde. Und ich glaubte fest daran, dass es wahr werden würde. Aber er stand natürlich nie vor der Tür. Ein, zwei mal telefonierten wir. Ich bombardierte ihn mit Liebesbriefen. Von ihm kam ein einziges Fax. Und so wanderte ich natürlich nie aus. Und es passierte, was ich nicht für möglich
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