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Liebe, nichts als Liebe

Liebe, nichts als Liebe

Titel: Liebe, nichts als Liebe
Autoren: Emma Darcy
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Christabel, unfähig, ihre Neugier zu bezwingen, denn sie war sehr stolz auf ihre Entwürfe, bei denen Jared ihr freie Hand gelassen hatte.
    „Abendessen?"
    Die Versuchung war groß. Wie konnte ein Mann nur so attraktiv und sexy sein? Jared war groß und schlank und hatte dichtes, fast schwarzes Haar, das ihm in einer sanften Welle in die hohe Stirn fiel. Während seine markanten Gesichtszüge Spiegelbild seiner Entschlossenheit und Zielstrebigkeit waren, verrieten sein schöner Mund und die warmen dunkelbraunen Augen die sinnliche Seite seines Wesens. Und der Blick dieser Augen ruhte jetzt verheißungsvoll auf Christabel.
    Sie atmete tief ein und wünschte sich, sie hätte dem Verlangen, das er in ihr weckte, nachgeben können. „Sicher werden Sie mir morgen in der Firma alles berichten", sagte sie ausdruckslos.
    „Ich hatte auf einen angenehmen gemeinsamen Abend gehofft."
    Mehr denn je war sie versucht, sein Angebot anzunehmen. Aber er würde zu viel von ihr wollen. Jared King war nicht der Mann, der sich mit weniger zufrieden gab, als er anstrebte. Hinter seiner ruhigen, liebenswürdigen Art verbarg sich ein eiserner Wille.
    „Vikki Chan kocht zur Feier meiner Rückkehr immer etwas ganz Besonderes", fügte er jetzt schmeichelnd hinzu, womit er ihr beiläufig zu verstehen gab, dass seine chinesische Haushälterin - sozusagen als Anstandsdame - im Haus sein würde. „Es wird Ihnen bestimmt schmecken. Vikkis gedünsteter Fisch ist ein Gedicht!"
    Das Essen war nicht das Problem, wie er genau wusste.
    „Ich mag chinesisches Essen", rief Alicia dazwischen.
    Jared wandte sich ihr sofort mit einem gewinnenden Lächeln zu. „Und was ist dein Lieblingsgericht?"
    „Krabben in Honig", lautete die prompte Antwort.
    „Sehr köstlich", pflichtete Jared ihr lächelnd bei. „Ich bin sicher, Vikki würde sie für dich zubereiten, wenn deine Mutter dich heute Abend zum Essen mitbringen würde."
    Ihre Tochter direkt in seine Einladung mit einzubeziehen war ein unerwarteter Tief schlag. Bislang hatte er das noch nie getan, und Christabel kochte innerlich vor Wut über diesen unfairen Trick. Beide wandten sich ihr nun erwartungsvoll zu.
    „O bitte, Mummy, können wir hingehen?" fragte Alicia in argloser Vorfreude.
    „Ich glaube nicht", antwortete Christabel schroff.
    „Warum nicht?" fragte ihre Tochter verblüfft.
    „Ja ... warum nicht?" wiederholte Jared freundlich.
    Christabel sah ihn ärgerlich an, weil er sie in dieses Dilemma gebracht hatte. „Alicia isst immer sehr früh und geht um acht Uhr ins Bett."
    „Kein Problem." Jared blickte auf die Uhr. „Es ist jetzt kurz vor fünf. Wenn Sie um sechs Uhr zu mir kommen ..."
    „Hören Sie auf, Jared!" stieß sie hervor.
    Er sah sie erneut an, und diesmal sprach aus seinem Blick der glühende Wunsch, alle Barrieren niederzureißen, die sie zwischen ihnen errichtet hatte. Jared gab sich keine Mühe mehr, zu verbergen, dass er sie genauso begehrte wie sie ihn. „Manche Dinge lassen sich nicht aufhalten, Christabel", sagte er ruhig.
    Und auf diese unbestrittene Wahrheit wusste sie nichts zu antworten. Angespannt versuchte sie, die Gefühle, die er in ihr wachrief, niederzukämpfen. Sie wollte diesen Mann, wollte ihn so sehr, dass sie glaubte, in zwei Stücke gerissen zu werden. Denn ihre Vernunft sagte ihr, dass eine enge Beziehung mit Jared unweigerlich dazu führen würde, dass er und Alicia eine gefühlsmäßige Bindung zueinander entwickeln würden.
    Und das würden die Finanzhaie auf lange Sicht nicht zulassen, so dass es nur in Schmerz und Unglück enden konnte.
    Jared machte eine einladende Geste mit seinen schönen, schlanken Händen. „Die Wahl liegt natürlich ganz allein bei Ihnen."
    Wie würde es wohl sein, von diesen Händen gestreichelt zu werden und sich geliebt und umsorgt zu fühlen? Ein heißes Verlangen durchzuckte sie, dies zu erfahren ... vom
    „König der Sinnenlust" geliebt zu werden und ihn - wenigstens für kurze Zeit -ganz für sich zu haben. Ihr pochendes Herz drängte sie, ihre ganz eigene Wahl zu treffen - eine Wahl, die all die anderen Faktoren ausschloss, die nun schon so viele Jahre ihr Leben bestimmt hatten.
    „Ich würde so gern hingehen, Mummy!"
    Und warum nicht? dachte Christabel plötzlich, während sie ihre kleine Tochter liebevoll betrachtete. Warum sollte sich Alicia nicht an der Gesellschaft eines Mannes erfreuen, der sie nicht als Pfand in einem monströsen Spiel um Geld, Gier und Macht betrachtete? Es würde ihrem Leben hier in
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