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Liebe Ist Finsternis

Liebe Ist Finsternis

Titel: Liebe Ist Finsternis
Autoren: Caroilne Hanson
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kaum.
    Hier war ein weiteres Beispiel dafür, wie dumm es von ihr gewesen war, ihm zu glauben. Und ihn letzte Nacht diese Dinge mit ihr machen zu lassen. Machen lassen? Okay, in Wirklichkeit wollte sie ihn — schrecklich . Sie war nicht nur eine aktive Teilnehmerin gewesen, sondern eine treibende Kraft.
    Wenn man bedachte, dass sie Jack schon so lange aus der Ferne liebte und nie den Mumm gehabt hatte, etwas deswegen zu unternehmen. Und jetzt würde sie vielleicht sterben und was hatte sie erreicht? Gar nichts. Sie hatte all diese Zeit damit verbracht, vor ihrem Schicksal davonzulaufen, und hatte dennoch genau so viel mit Vampiren zu tun.
    Der Kreis schließt sich. Wieder da, wo ich angefangen habe .
    Sie schwor sich, wenn sie hier lebend herauskommen würde, würde sie etwas ändern, Tina-Turner-mäßig: die Vampire ins Abseits stoßen und Jack nachstellen, bis er ihrer Beziehung eine Chance gab.
    Sie hatte letzten Endes nichts, weil sie so vorsichtig gewesen war. Sie hatte ihre Lektion gelernt.
    Ihre tiefsinnigen Betrachtungen wurden unterbrochen durch einen stämmigen Vampir mit lockigem Haar und einer Narbe auf einer Seite seines Gesichts. Die ersten paar Vampire hatten Lucas Lehnstreue geschworen. Sie hatten sich dem Podium genähert, eine kleine Verbeugung gemacht und einige Worte darüber gesagt, wie großartig Lucas war und wie sie ihm bis in den Tod folgen würden, doch dieser hier war anders — Bruce. Er musste es sein.
    Es wurde still im Raum, und das Gewicht der gesammelten Blicke aller Vampire war wie ein Schimmern vor ihren Augen. Der stark muskelbepackte Vampir ging zum Thron und verbeugte sich nicht. Sie sah, wie Lucas seine Schultern aufrichtete, als er sich leicht nach vorne lehnte. Ihr kam ein flüchtiger Strom von Gedanken und Bildern, gedämpft, als ob jemand Musik spielte, aber dann die Fenster schloss, den Klang erstickend. Er hat den Kampf in Verona gewonnen... mit unfairen Mitteln .
    Was ‚mit unfairen Mitteln‘, fragte Val sich verzweifelt? Hatte Lucas zuvor einen Kampf gegen Bruce verloren? War er so schwach, dass er dachte, Bruce könnte ihn töten?
    Scheiße ! Val hatte nicht wirklich gedacht, dass er verlieren könnte. Seit sie ihn kennengelernt hatte, war er überlebensgroß gewesen. Größer, stärker — unbesiegbar. Als er gesagt hatte, es wäre unmöglich ihn zu töten, hatte sie ihm geglaubt, angenommen, dass es wahr war und es nie in Frage gestellt.
    Aber Marion und Rachel schienen nicht zu glauben, dass er unbesiegbar sei. Bruce war einverstanden damit, mit Lucas bis zum Tod zu kämpfen. Er musste denken, er habe eine Chance. Und mit Lucas Verletzungen hatte er vielleicht eine gute.
    Marion hatte gesagt, Bruce wäre ein berühmter Kämpfer. Sein Ziel war es, zu gewinnen, und wenn das nicht ging, Schaden zuzufügen. Sie würden Lucas mit reiner Anzahl überwältigen, jeder Wettkämpfer an ihm herumpickend, ihn niederreißend, so dass er zu schwach zum Gewinnen wäre, wenn Marion schließlich gegen ihn kämpfen würde.
    „Mein Lehnsherr“, seine Stimme war rau. Lucas neigte den Kopf, damit er weiter sprach. „Wir wandeln seit dreihundertundfünfzig Jahren zusammen auf dieser Erde. Ihr wart immer vernünftig. Wir wissen alle, dass die Vampire für Euch immer an erster Stelle standen; dass Ihr unseren Platz in der Welt gesichert habt, aber den Gerüchten zufolge —“, sein Blick schnellte zu Marion, „erstrebt Ihr, die Wölfe und Fey zurückzubringen. Das würde Chaos schaffen, sogar alles gefährden, wofür wir gekämpft haben.“ Er senkte respektvoll den Kopf, als er darauf wartete, dass Lucas antwortete.
    „Du warst nicht zugegen, als die Wölfe und Fey auf dieser Welt wandelten. Du weißt nicht, so wie ich es tue, wie unser Volk sich verändert und was es eingebüßt hat, aufgrund ihrer Abwesenheit. Entweder glaubst du an mich als dein Herr und Erschaffer oder du forderst mich heraus. Sollte ich siegreich sein, so werde ich tun, was ich für richtig halte. Du musst dich entweder unterordnen oder sterben.“
    Der Mann schüttelte den Kopf, immer noch nicht willens, Lucas anzusehen, jedoch verstört. Seine Worte waren unnatürlich, so als sei er für gewöhnlich kein großer Redner und als wollte er sichergehen, dass die Worte präzise waren, nichts Überflüssiges in die Welt geworfen wurde. „Mein Herr. Immer schon hieltet Ihr unsere Interessen an erster Stelle in Eurem Herzen, aber ihr seid nicht derselbe, der ihr selbst vor hundert Jahren noch wart. Eure
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