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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel
Autoren: Susanne McCarthy
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Gewinnerchips ab.
    “Haben Sie heute Abend die Kulisse gewechselt?” fragte plötzlich eine vertraute, leicht spöttische Stimme dicht hinter ihr.
    Ein heißer Schauer jagte ihr über den Rücken. Doch sie drehte sich nicht um, als sie antwortete: “Ich bediene oft einen Roulettetisch.”
    “Ah, fein - vielleicht habe ich mehr Glück, wenn ich das Spiel wechsle”, antwortete Hugh gut gelaunt, ging um den Tisch herum und setzte sich direkt ihr gegenüber auf einen Stuhl, der gerade frei geworden war.
    Natasha ließ sich nicht anmerken, ob es sie störte oder nicht. Aber unwillkürlich warf sie einen Blick in seine Richtung und sah rasch weg, als sie seinem Blick begegnete. Er hatte wieder dieses idiotische Lächeln aufgesetzt, mit dem er absolut niemanden täuschen konnte, dass er so dumm wäre, wie er die Leute glauben zu machen versuchte.
    “Nichts geht mehr!” Sie war froh, das Spiel so zu beherrschen, dass es nicht ihre volle Aufmerksamkeit erforderte. “Danke, Ladies und Gentlemen, bitte jetzt keine Einsätze mehr!”
    Hugh hatte seine Jetons auf Rot gesetzt - und Schwarz gewann. Natasha vermied es, ihn anzusehen, als sie seine Spielmarken einzog. Irgendetwas hatte er vor - dessen war sie ganz sicher. Nur ein Trottel würde an einem Tisch mit Doppel-Zero auf die doppelte Einsatzsumme als Gewinn setzen. Aber was genau er vorhatte, das hatte sie noch nicht herausgefunden.
    Er blieb ungefähr eine halbe Stunde und verlor einige tausend Dollar bei gefährlich guter Laune, mit der er alle in seinem Umfeld zum Lachen brachte. Das zog andere an, die sehen wollten, was so lustig war, und im Nu wurde der Tisch zum attraktiven Mittelpunkt des gesamten Salons.
    “Dieses Mal muss es Rot sein!” behauptete er und trank einen weiteren kräftigen Schluck aus dem Whiskyglas, das er betont auffällig herumschwenkte. Doch Natasha hatte bemerkt, dass der Pegel ziemlich gleich zu bleiben schien, wie viel er angeblich auch daraus trank.
    “Schwarz kann unmöglich fünfmal in Folge gewinnen!”
    Darlene war wieder da, heftete sich wie eine Klette an ihn und klimperte ihm mit ihren falschen Augenwimpern zu. “Nun, wenn Sie auf Rot setzen, gewinne ich auf Schwarz”, meinte sie kichernd. “Macht es Ihnen denn gar nichts aus, all das viele Geld zu verlieren?”
    “Oh, man darf nur nicht aufgeben und muss auf sein Glück warten, bis es kommt”, sagte er vergnügt. “Es wird jetzt jeden Augenblick passieren.”
    “Nun, so lange will ich den Atem nicht anhalten.”
    “Herzloses Frauenzimmer.” Er legte ihr den Arm um die Taille und lächelte frech. “Warten Sie’s ab, gleich gibt’s den großen Knüller!”
    “Ihre letzten Einsätze, bitte!” Natasha erschrak über ihre schneidende Stimme. “Danke, Ladies und Gentlemen”, fügte sie sanfter hinzu und lächelte kühl. “Ihre letzten Einsätze, bitte.”
    Lester war herübergekommen, neugierig, was die ganze Aufregung verursachte, und beobachtete nun beifällig, wie Hugh einen Stapel Jetons sorglos auf das rote Karo setzte.
    Es war nicht einmal ein richtiger Einsatz, bei dem die doppelte Einsatzsumme als Gewinn ausgezahlt wurde. Denn zusammen mit dem amerikanischen Rouletterad hatte Lester auch die amerikanischen Regeln eingeführt. Und das bedeutete: Wenn die Drehung bei der Null der Doppel-Null stoppte, verlor der Spieler den gesamten Einsatz, anstatt wie beim englischen System die Hälfte wiederzubekommen.
    Natasha hatte lautstark gegen diese Einführung protestiert, da das Haus mit den Roulettetischen bereits genug Gewinn machte, wie sie fand. Aber, wie Lester betont hatte, schienen die Spieler den Unterschied meist gar nicht zu bemerken.
    Hugh schien sich auf keinen Fall darum zu kümmern. Scheinbar halb betrunken, lachte er viel zu laut und hatte Darlene zwanglos den Arm um die Schultern gelegt, so als brauchte er sie, um sich auf sie zu stützen. “Nun komm schon, Glücksfee”, sagte er in der Rolle des leichtsinnigen Spielers aus einem billigen, drittklassigen Film. “Schenk mir heute Abend nur einmal dein süßes Lächeln.”
    Natasha tat ihr Bestes, ihn nicht zu beachten. Wenn er zu denen gehörte, die auf Darlenes groß zur Schau gestellten Charme abfuhren, dann war sie auch nicht im Entferntesten an ihm interessiert.
    Nicht, dass sie überhaupt an ihm interessiert wäre. Für sie bedeutete jeder Mann, der das Kasino betrat, Ärger. Keine vernünftige Frau würde sich mit einem Spieler einlassen - nicht einmal mit einem, der gewann.
    Dann aber
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