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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi
Autoren: Shari Low
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hast. Weißt du noch? An dem Abend habe ich David zum ersten Mal geküsst. Dabei hatte ich einen Freund. Wie blöd ich damals war. Aber ich war schon lange hinter ihm her, und er wusste das.«
    »Du hast recht. Ich hätte dich da nicht hingehen lassen dürfen. Dein Leben wäre völlig anders verlaufen, wenn du Phil Kenny geheiratet hättest.«
    »O mein Gott! Phil Kenny! Was wohl aus ihm geworden ist?«
    »Er wurde tot in einem Bordell in Thailand aufgefunden.«
    »Du spinnst.«
    »Nein.«
    »Alles in allem glaube ich, dass ich mit David besser bedient war, meinst du nicht auch?«
    »Nein. Weil du das ganze Geld von Phils Versicherung kassiert hättest.«
    Daraufhin brachen sie wieder in Gelächter aus. Zwischendurch schickte Beth eine kurze Entschuldigung gen Himmel, für den Fall, dass der verblichene Phil Kenny zugehört hatte.
    Das erste Kleid war ein fantastischer Traum aus weißer Kaliko-Baumwolle, das Beth bis zu den Knöcheln reichte. Patsy stellte tadelnd fest, dass Beth’ hautfarbener BH hervorblitzte, nickte aber dennoch zufrieden.
    »Ein anständiger Büstenhalter muss her, ansonsten siehst du atemberaubend aus. Vor allem, wenn du noch ein bisschen braun wirst.«
    Beth war sich da nicht so sicher. War das Teil nicht eine Spur zu jugendlich? Eine Spur zu … auffällig? Sie zog es eigentlich vor, unauffällige Kleidung zu tragen, und unauffällig war dieses Kleid definitiv nicht. Beth betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Schlecht sah sie nicht aus. Okay, ihre Brüste hingen ein bisschen, aber da würde ein neuer BH Abhilfe schaffen. Ihre Oberarme waren schön straff, das verdankte sie dem vielen Kuchenteigrühren. Der Stoff überspielte geschickt die Stellen, die sie an sich am wenigsten mochte (Hüften, Po), und der lange Rock machte schlank und war irgendwie … schmeichelhaft. Ja, vielleicht war das gut. Oder doch nicht? Ihr Blick fiel auf das Preisschildchen. Hundert Pfund! Das waren drei Tittentorten! Und nach dieser Reise würde sie das Teil bestimmt nie wieder anziehen.
    »Das ist auf jeden Fall schon mal gekauft!«, informierte Patsy sie.
    »Ich weiß nicht so recht …«
    »Stopp!« Patsy hob energisch die Hand. »Ich treffe hier die Entscheidungen. Zieh einfach nur das Kleid aus und das nächste an.«
    Die folgenden vier Stunden kam Beth sich vor, als würde sie mit einem Berg Klamotten durch einen Schleudergang gewirbelt und anschließend durch die Mangel gedreht. Eine Stunde vor Ladenschluss stolperten sie und Patsy erschöpft in den nächstbesten Starbucks, beladen mit Einkaufstüten, von denen Beth bei nächster Gelegenheit die Hälfte wieder zurückbringen würde. Was für eine Geldverschwendung. Sie brauchte diese ganzen Sachen doch gar nicht. Die wenigen Male, zu denen sie ihre Küche verließ, ging sie nicht weiter als bis zur High Street, zum Park oder – wenn sie einmal ganz verwegen war – mit Patsy in den nächsten Pub. Und da war ein Leopardenfummel mit passendem Schal nun wirklich fehl am Platz.
    Sie bestellten sich einen Latte macchiato und Lemon-Muffins und ließen sich an den erstbesten Tisch fallen. Beth zog die Converse Sneakers aus, die sich in ihre geschwollenen Füße einschnitten. Eliza würde sie umbringen, wenn sie rausbekam, dass sie sie einfach ausgeliehen hatte. Aber Beth hatte befürchtet, dass sie den ganzen Tag auf den Beinen sein würden, und die einzigen bequemen Schuhe, die sie besaß, waren die Crocs, die sie zu Hause immer trug, Uggs und ihre Gummistiefel mit dem niedlichen Entenmuster. Irgendwie hatte sie das Gefühl gehabt, dass Patsy über keine dieser Alternativen glücklich gewesen wäre, daher hatte sie in Panik Elizas Kleiderschrank durchwühlt.
    »Also, ich finde, es macht keinen Sinn, heute noch mit einer Diät anzufangen«, sinnierte Beth und griff nach dem saftigen Muffin vor sich auf dem Teller. »Was ist mit dir? Du kannst es vertragen. Du siehst irgendwie aus, als hättest du abgenommen.«
    Beth sah Patsy forschend an, als diese hochrot wurde. Ihre Freundin war nicht mehr rot geworden, seit sie zum ersten Mal mit einem Jungen geknutscht hatte, und das war irgendwann Mitte der Siebziger gewesen. Also … o nein.
    »Bist du krank?« Beth hielt den Atem an.
    »Nein, du dumme Kuh. Ich bin nicht krank, ich hab jemanden kennengelernt.«
    »Du machst Witze!« Im selben Augenblick erkannte Beth, dass ihre Freundin das als Beleidigung auffassen könnte, daher fügte sie hastig hinzu: »Nicht, dass du nicht jemanden kennenlernen könntest. Es ist
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