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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille
Autoren: Edward E. Smith
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stets mühelos dem Zugriff des Gesetzes entziehen konnte. Beispielsweise konnte die Polizei in den guten alten Zeiten kurz nach der Erfindung des Automobils nur innerhalb der Grenzen ihres Bundesstaates tätig werden. Als schließlich eine nationale Polizei geschaffen wurde, vermochte sie den gut ausgerüsteten Verbrecher nicht über die Staatsgrenzen hinaus zu verfolgen.
    Als später der Flugverkehr zwischen den Planeten lebhafter wurde, sah sich die Planetenpolizei dem gleichen Problem gegenüber. Sie hatte keine Möglichkeit, sich auf einem anderen als ihrem eigenen Planeten durchzusetzen, während die Verbrecher ungehindert von einer Welt zur anderen flüchten konnten. Und als schließlich der trägheitslose Antrieb erfunden wurde und sich der Verkehr auf zahlreiche Sonnensysteme ausweitete, nahm das Verbrechertum derartige Ausmaße an und war derart unkontrollierbar, daß die Zivilisation in ihren Grundfesten bedroht schien. Ein Mann konnte ein Verbrechen begehen, ohne sich um die Folgen kümmern zu müssen, denn innerhalb einer Stunde vermochte er sich so weit vom Schauplatz seiner Tat zu entfernen, daß er dem Zugriff des Gesetzes völlig entzogen war.
    Einen weiteren Schritt auf dem Weg zum absoluten Chaos stellten verschiedene neue Laster dar, die sich von Welt zu Welt ausbreiteten – zu ihnen gehörte der Genuß neuer und unvorstellbar schädlicher Rauschgifte. An erster Stelle ist in diesem Zusammenhang das Thionit zu nennen, das es nur auf Trenco gibt – ein Rauschgift, das um ebensoviel gefährlicher ist als Heroin, wie Heroin gefährlicher ist als Koffein, und das selbst heute noch einen so hohen Preis erbringt, daß man ein Vermögen an Thionit in einem Stiefelabsatz unterbringen kann.
    Auf diese Weise entstanden die Patrouille der Dreiplaneten-Liga und die Galaktische Patrouille. Erstere war nur in beschränktem Maße lebensfähig; sie war zu sehr von den Politikern und ihrer Politik abhängig und war durchsetzt mit Spionen, Korrumpierten und Verbrechern – deren absolute Zahl zwar gering war, die aber dennoch großen Schaden anrichteten. Die Liga-Patrouille litt weiterhin unter der Tatsache, daß es damals kein Emblem oder sonstiges Erkennungszeichen gab, das sich nicht fälschen ließ. Niemand konnte mit Sicherheit sagen, ob ein Uniformierter wirklich ein Angehöriger der Patrouille oder ein verkleideter Verbrecher war.
    Es ist Ihnen allen bekannt, daß der damalige Leiter der Liga-Patrouille, Virgil Samms, bald als Erster Lens-Träger hervortrat und unsere Galaktische Patrouille gründete. Die Lens kann nicht imitiert werden und macht die Identifikation eines Lens-Trägers zu einer hundertprozentigen Sache – und allein durch die Lens wurde unsere Organisation erst ermöglicht. Mit der Lens war es kein Problem, die schwarzen Schafe zu erkennen und zu entfernen. Die Ansprüche, die man an die jungen Lens-Träger stellte, wurden mit der Zeit immer höher geschraubt, und als schließlich kein Zweifel mehr bestehen konnte, daß die Lens-Träger ausnahmslos unbestechlich waren, erhielt die Galaktische Patrouille nach und nach mehr Autorität. Zahlreiche andere Sonnensysteme stimmten bald für einen Eintritt in die Gemeinschaft der zivilisierten Welten, und baten um einen Sitz im Galaktischen Rat – obwohl ein solcher Schritt die Aufgabe eines Großteils der eigenen Selbständigkeit bedeutete.
    Jetzt ist die Macht des Rates und seiner Patrouille fast unbeschränkt. Unsere Ausrüstung ist hochmodern, und wir können jedem Gesetzesbrecher überallhin folgen. Darüber hinaus kann jeder Lens-Träger auf jedem Planeten und in jedem Sonnensystem der zivilisierten Welten Hilfe erbitten – und wird sie bekommen. Die Lens wird in der ganzen Galaxis so respektiert, daß jeder Lens-Träger als Richter, Geschworener und Vollstrecker angerufen werden kann. Wo er sich auch befindet – überall ist sein Wort Gesetz.
    Und das erklärt die Mühen, die Sie haben überstehen müssen. Die einzige Entschuldigung für die Härte Ihrer Ausbildung ist die Tatsache, daß sie Ergebnisse hervorbringt; kein Träger der Lens ist ihr jemals nicht gerecht geworden.
    Nun zur Lens. Wie jeder Mensch auf diesem Planeten haben Sie seit Ihrer Kindheit von ihrer Existenz gewußt, aber Sie wissen nichts über ihre Herkunft und ihre Beschaffenheit. Nachdem Sie nun zu Lens-Trägern geworden sind, vermag ich das Wenige, was ich darüber weiß, an Sie weiterzugeben. Irgendwelche Fragen?«
    »Wir haben natürlich alle unsere Vermutungen
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