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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx
Autoren: Peter Freund
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Gedanken. Erschrocken schaute sie zum Himmel auf, wo das zweiköpfige Drachenungeheuer kreiste und beinahe mit Pfeilschwinge kollidiert wäre, dem Boten des Lichts, der als Wächter der magischen Pforte ebenfalls über dem Tal der Zeiten schwebte. Es war derselbe Drache, der sie bereits am Ostarafest in Angst und Schrecken versetzt hatte.
    Und den Hüter des Lichts ebenfalls, selbst wenn er das vor ihr verbergen wollte!
    Wieder erbleichte Elysion, versuchte aber auch diesmal, sich nichts anmerken zu lassen. Morwena jedoch konnte er nicht täuschen: Er machte sich Sorgen.
    Große Sorgen sogar!
    Plötzlich entstand Unruhe unter den feindlichen Heerscharen. Im gleichen Augenblick begann die Lichtsäule zu flimmern – und ein Reiter auf einem Schimmel schoss daraus hervor.
    »Wer ist denn das?«, rief Paravain verwundert aus.
    »Wer ist das?«, fragte auch der Anführer der Schwarzen Garde.
    »Woher soll ich das wissen!«, bellte Borboron, der seine maßlose Enttäuschung nicht verbergen konnte. »Wer auch immer das sein mag – Hellenglanz hält er nicht in der Hand.«
    »Und was sollen wir jetzt machen, Herr?«
    »Warten wir einfach ab«, knurrte der Schwarze Fürst, und seine Augen glühten rot vor Zorn.
    Elysion erkannte Laura, noch bevor sie heran war und den Haarknoten löste. Die blonde Mähne ergoss sich auf ihre Schultern.
    Paravain jedoch staunte. »Aber… das… das ist ja Laura«, stammelte er.
    »Wie ich vorausgesagt habe«, beschied ihn der Hüter des Lichts mit bekümmerter Miene. »Aber du wolltest mir ja nicht glauben. Und du auch nicht, Morwena!« Dabei sah er die Heilerin tadelnd an.
    »Verzeiht mir, dass ich gezweifelt habe«, flüsterte die junge Frau, während sie gespannt auf das Mädchen blickte, das seinen Schimmel direkt vor ihnen anhielt.
    »Seid gegrüßt«, sprach Laura in die Runde, bevor sie Elysion anblickte. »Ich bin zurückgekommen, um gemeinsam mit Euch meinen Vater aus der Dunklen Festung zu befreien – wie Ihr es mir versprochen habt in der Ostaranacht.«
    »Willkommen, Laura. Ich habe nichts anderes erwartet«, antwortete der Hüter des Lichts, während er das Mädchen angespannt musterte.
    Laura bemerkte das nicht. »Ich habe Euch etwas mitgebracht«, sagte sie mit glücklichem Lächeln. »Sicherlich habt Ihr es schon vermisst.« Noch während sie aus dem Sattel rutschte, nahm sie den Rucksack vom Rücken, schnürte ihn eilends auf und holte die drei Schwertteile daraus hervor. Freudestrahlend hielt sie Elysion die Bruchstücke entgegen. »Hier, Herr! Nun müsst Ihr Hellenglanz nur noch zusammenschmieden lassen, dann kann das Schwert des Lichts uns wieder unterstützen im Kampf gegen unsere Feinde.«
    Elysion schlug die Augen nieder. »O weh«, murmelte er. »Genau das habe ich befürchtet.«
    »Oh, nein!«, stöhnte auch der Weiße Ritter auf und erbleichte.
    Morwena blieb stumm. Doch der Schrecken, der sie erfasst hatte, stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Laura war wie vor den Kopf gestoßen. Alles hätte sie erwartet, nur nicht eine solche Reaktion! Warum erschraken Elysion und seine Vertrauten beim Anblick der Schwertteile?
    Warum nur?
    Warum freuten sie sich nicht, dass es ihr gelungen war, den Dunklen das Schwert des Lichts abzujagen? Sie hatte sich in allerhöchste Gefahr begeben und sogar ihr Leben riskiert, damit es nicht in deren Hände geriet – und zum Dank dafür zeigten Elysion und seine Helfer sich entsetzt, als hätte sie einen Fehler begangen.
    Das konnte doch nicht sein?
    Oder – hatte sie vielleicht doch etwas falsch gemacht?
    »Ich verstehe nicht, Herr…?« Laura klang völlig verwirrt. »Habt Ihr nicht selbst gesagt, dass es mächtige Waffen gibt im Kampf gegen das Böse, die selbst den stärksten Gegner zu besiegen vermögen?«
    »Das stimmt. Aber damit habe ich gewiss kein Schwert gemeint, sondern die Waffen des Geistes und der Herzen, die viel stärker sind als das schärfste Schwert.«
    »Und jetzt?«
    »Warte, Laura.« Elysion wirkte plötzlich um Jahre gealtert. Er klang müde. »Ich werde es gleich erklären.« Er wandte sich zum Schwarzen Fürsten, der an der Spitze seines Heeres auf dem Hügel jenseits des Tales Stellung bezogen hatte. Der Hüter des Lichts legte die Hände wie einen Schalltrichter an den Mund und schleuderte seinem Widersacher Worte entgegen, die laut über das Tal der Zeiten hallten: »Leere Hand! Leere Hand!«
    Borboron fuhr zusammen, und seine Augen glühten erneut vor Wut. »Verflucht!«, schrie er auf. »Ich habe
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