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Landy, Derek -Skullduggery 4

Landy, Derek -Skullduggery 4

Titel: Landy, Derek -Skullduggery 4
Autoren: Unbekannt
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Fersen.
    Walküre
stürzte sich in die Menge; es kostete sie alle Mühe, Chabon nicht aus den Augen
zu verlieren. Sie sprang über den Münzenteller eines Straßenmusikanten hinweg
und lief um einen mit Silberfarbe angemalten Mann herum. Chabon bog nach rechts
in eine lange, breite Straße ab; die Sporttasche schwang wild hin und her.
    Wäre die
Straße leer gewesen, hätte Walküre eine Schattenliane um seinen Knöchel
geschlungen und er wäre der Länge nach hingefallen. Doch ungefähr ein Dutzend
Leute schlenderte an den Schaufenstern vorbei und direkt vor ihr bettelte eine
Frau um Kleingeld. Aus dem Augenwinkel sah Walküre, wie Tanith in eine Nische
sprang und die Hauswand hinauflief. Walküre jagte Chabon bis zur nächsten
Straßenkreuzung. Er schaute nach oben und sah Tanith, die versuchte, ihm den
Weg abzuschneiden. Er rannte einen alten Mann über den Haufen und lief ins
Powerscourt Centre. Walküre
bog in die Coppinger Row ab, die
Straße, die seitlich an dem Einkaufszentrum vorbeiführte, und bewegte sich nun
parallel zu ihm. Durch die Schaufenster sah sie, wie er sich im Slalom durch
das voll besetzte Restaurant kämpfen musste, was sein Tempo drosselte.
    Sie
erreichte die South William Street, als Chabon aus dem Powerscourt Centre wankte. Er sah sie, fluchte und lief wieder los, durch den Castle
Market und direkt in die alte viktorianische Markthalle mit der George's Street Arcade hinein. Da
wusste sie, dass er ausgespielt hatte. Jetzt gab es für ihn nicht mehr die
geringste Chance zu entkommen.
    Die Stände
waren entlang der Längsachse der Halle aufgebaut, sodass die Käufer sich rechts
und links davon bewegten. Es gab Stände mit Kleidern und Stände mit Schmuck und
eine Wahrsagerin hinter einem roten Vorhang. Chabon wählte die linke Seite und
stieß die Leute unsanft aus dem Weg. Er stolperte über einen Karton mit alten
Taschenbüchern, Walküre legte einen Zahn zu, sprang und rammte ihm die Knie ins
Kreuz. Er fiel der Länge nach hin und sie ignorierte die erschrockenen Blicke
der Leute um sie herum. Als er nach der Tasche greifen wollte, die er verloren
hatte, trat sie ihm mit voller Wucht auf die Hand. Er schrie auf, kickte um
sich, und plötzlich wurden ihr die Beine weggerissen. Sie landete in dem Moment
auf dem Boden, in dem er mit der Tasche in der unverletzten Hand aufstand. In
letzter Sekunde packte sie einen der Henkel und ließ nicht mehr los.
    Chabon
erinnerte sich zu spät daran, dass sie nicht allein war. Tanith flog über
Walküre hinweg und ihr Stiefelabsatz traf sein Brustbein. Es knackte und er
stürzte und rollte ein paarmal herum, bevor er sich krümmte. Walküre stand
auf, als Fletcher zu ihnen
stieß. Er prustete und keuchte wie jemand, der schon seit einiger Zeit nirgendwo
mehr hatte hinrennen müssen.
    "Hier,
bitteschön", sagte sie und drückte ihm die Sporttasche in die Arme. Sie
lächelte in die Menge. "Der böse Mann hier hat dem armen Jungen die Tasche
geklaut."
    Fletcher blickte sie finster an, während die Menge applaudierte und Tanith
Chabon auf die Beine stellte und wegführte. Walküre und Fletcher folgten.
    "Das
war unnötig", schnaubte Fletcher.
    "Wenn
du schneller gewesen wärst", sagte sie leise, "hättest du vielleicht
der Held sein können - aber du warst nicht schneller, also bist du das
unschuldige Opfer. Du wirst es überleben."
    Tanith
führte Chabon so weit von dem Strom der Fußgänger weg, dass sie ungestört
reden konnten. Sie drückte ihn mit dem Rücken gegen eine Wand. Er hatte die
Hand auf die Brust gelegt; offenbar hatte er große Schmerzen.
    "Wo
ist der echte Mordschädel?", fragt Walküre leise.
    "Ich
hab ihn euch gegeben", versuchte Chabon es. Sie versetzte ihm einen
leichten Schlag auf die Hand und er keuchte. "Okay! Ich hab ihn gehabt,
ich schwör's! Als ich am Telefon mit euch geredet habe, hatte ich ihn."
    "Und
was hast du danach mit ihm gemacht?"
    Chabon war
ziemlich blass geworden. Er schwitzte vor Schmerzen. "Es gibt da ... Also,
in meiner Branche gibt es diese Regel. Wenn du etwas findest, für das jemand
bereit ist, Geld hinzublättern, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es noch
jemanden gibt, der bereit ist, mehr dafür hinzublättern."
    "Du
hast ihn öffentlich angeboten?"
    "Ich
wusste nicht, dass jemand so großes
Interesse daran haben würde. Ich hab einfach hier und da was ins Gespräch
einfließen lassen, und dann ist jemand gekommen, der mir ein besseres Angebot
gemacht hat."
    "Wer?"
    "Weiß
ich nicht."
    Walküre
ballte
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