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Lady in Rot (German Edition)

Lady in Rot (German Edition)

Titel: Lady in Rot (German Edition)
Autoren: Tessa Radley
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sofort zu.
    Vor Schreck ganz starr blieb Maddie stehen.
    „Im Gegenteil. Das ist der erste richtige Kaffee, den ich in diesem Büro jemals bekommen habe“, widersprach Giannis. „Lassen Sie uns mit der Präsentation beginnen.“
    Auf ein Zeichen von Annabel Holmes beschleunigte Maddie ihre Schritte, um die Getränke schneller zu servieren. Als sie auf den nächsten Tisch zusteuerte, verfing sich ihr Fuß in einem Kabel, das auf dem Boden lag. Stolpernd fiel sie nach vorn auf den Teppich, und der Laptop, zu dem das Kabel gehörte, stürzte ebenfalls zu Boden.
    Eine Sekunde herrschte vollkommene Stille. Giannis starrte den Rotschopf entgeistert an. Sie sah aus wie ein pikantes Kunstwerk, auf dem Teppichboden dahingegossen.
    „Passen Sie doch auf“, fuhr sie einer der Assistenten ärgerlich an.
    „Es tut mir leid“, flüsterte Maddie und sah entsetzt auf den Computer.
    „Der USB-Stick ist hin“, bemerkte der Assistent zerknirscht. „Ich werde eine Kopie der Präsentation aus dem Mailprogramm machen müssen, Sir.“
    „Wie kann man nur so ungeschickt sein“, murmelte Giannis kopfschüttelnd.
    „Es tut mir aufrichtig leid, Sir. Ich habe das Kabel nicht gesehen.“ Maddie schockierte es selbst, so einen Schaden angerichtet zu haben.
    Giannis sah in ihr blasses Gesicht und fragte sich, warum sie ihm so vertraut vorkam. Die ungeweinten Tränen in ihren Augen verliehen dem Grün einen überirdischen Schimmer. An ihrer Bluse hing ein Namensschild, aber Giannis konnte es aus der Entfernung nicht lesen. „Und Sie sind …?“
    „Maddie … Madeleine Conway, Sir.“ Aus dem Augenwinkel sah sie Annabel, die sie ungeduldig zu sich winkte. Hastig schob Maddie den Teewagen hinaus.
    Auf der Toilette kühlte sie sich erst einmal die heißen Wangen mit eiskaltem Wasser und versuchte, sich zu beruhigen. Da bekam sie endlich einmal die Chance, Giannis Petrakos zu treffen, und dann blamierte sie sich bis auf die Knochen. Kaum sah er sie an, gingen die Nerven mit ihr durch. Maddie war so unerfahren im Umgang mit Männern, dass sie dermaßen eindeutige Blicke sofort aus dem Gleichgewicht brachten. Als Teenager hatte sie viele häusliche Pflichten übernommen, und später musste sie viel arbeiten. Von Natur aus schüchtern, hatte sie nie die sexuellen Erfahrungen ihrer Altersgenossen gesammelt.
    Bevor Maddie Giannis Petrakos im Besprechungsraum begegnet war, hatte sie nicht gewusst, wie stark die Anziehungskraft zwischen zwei Menschen sein kann. Der Schreck über die Heftigkeit ihrer Reaktion saß ihr noch immer in den Gliedern. Sie konnte nur hoffen, dass er ihre Gefühle nicht erraten hatte. Allein bei dem Gedanken krümmte sie sich innerlich vor Scham.
    „Miss Conway?“ Annabel Holmes stand in der Tür. „Kann ich Sie kurz sprechen?“
    Maddie erblasste und drehte sich zu Annabel.
    „Geht es Ihnen wirklich gut? Sie sind ganz schön gestürzt“, bemerkte die Frau spitz.
    „Mir geht es gut. Nur mein Stolz hat gelitten“, entgegnete Maddie. „Konnten Sie die Präsentation noch halten?“
    „Ich fürchte nicht. Durch die Verzögerung hat sich alles nach hinten verschoben, und Mr. Petrakos musste zum nächsten Termin. Wegen seines vollen Terminkalenders ist er immer nur kurz da. Solche Fehler können wir uns nicht leisten, und das bedeutet wahrscheinlich eine Unannehmlichkeit, die er nicht vergessen wird.“ Annabel atmete tief durch. „Ich habe alles verdorben, weil ich Sie gebeten habe, den Kaffee zu servieren …“
    „Nein, ich habe alles verdorben“, widersprach Maddie.
    „Ich fürchte, da unterscheidet Mr. Petrakos nicht. Sicher wird er meinen Namen auf immer mit diesem Desaster verknüpfen.“
    Nun bekam Maddie auch noch Schuldgefühle. „Ich bin sicher, dass er ein vernünftiger Mann ist …“
    Annabel lachte freudlos. „Sie leiden unter der legendären Petrakos-Verklärung, stimmt’s? Wenn wir ihn zum ersten Mal sehen, geht es uns allen gleich. Das Herz schlägt schneller. Doch inzwischen bekomme ich eher Panik, wenn er hier ist. Er mag ja gut aussehen, aber er ist eiskalt und erwartet perfekte Leistungen. Wenn Sie sich nicht anstrengen, könnten Sie Ihren Job bald los sein.“
    Maddie biss sich auf die Lippe und entschuldigte sich noch einmal. Offenbar sorgte Annabel sich ernsthaft um ihre Karriere. Maddie sank das Herz. Bedrückt räumte sie die leeren Tassen aus dem Konferenzraum. Wie hatte sie sich so ungeschickt anstellen können? Was wusste sie schon über Giannis Petrakos? Hoffentlich litt Annabel
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