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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)
Autoren: Donna Alward
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uns näherkommen. Und für etwas anderes hast du mir schon viel zu viel bedeutet.“
    Was wollte er ihr bloß sagen? Sie konnte die Spannung kaum ertragen.
    Luke lächelte. „Das weiß ich doch“, sagte er leise. „Genau deswegen wollte ich ja die Notbremse ziehen, bevor alles zu spät sein würde. Ich habe dir an diesem einen Abend auf dem Hügel nicht die ganze Wahrheit gesagt. Es gibt einen wichtigen Grund, warum ich niemanden zu nah an mich heranlassen wollte. Aber ich habe mich nicht getraut, ihn dir zu verraten.“
    „Dann sag ihn mir bitte jetzt“, erwiderte sie und nahm seine Hand. „Jetzt bin ich bei dir, und ich höre dir zu.“
    „Das verdiene ich gar nicht.“
    „Doch. Du hast mir … und auch Sam … so viel gegeben.“ Sie holte tief Luft und nahm all ihren Mut zusammen. „Ich habe mich in dich verliebt, Luke.“
    Seine blauen Augen leuchteten auf. „Sag doch so was nicht …“
    „Mindestens genauso oft, wie du hier auf mich gewartet hast, habe ich darauf gehofft, dass du mich anrufen würdest. Und ich habe mir geschworen, dir zu sagen, was ich für dich empfinde, wenn du dich wirklich noch mal bei mir meldest. Weißt du, nach allem, was ich durchgemacht hatte, wollte ich mich eigentlich nie wieder verlieben. So eine Enttäuschung wollte ich nicht noch einmal erleben – und Sam erst recht nicht. Aber es ist doch passiert, ich konnte nichts dagegen tun.“
    Er zog sie fest an sich und legte ihr eine Hand in den Rücken. Sie schloss die Augen. Danach hatte Emily sich wochenlang gesehnt. Und sie hätte es nie für möglich gehalten, dass es noch einmal passieren würde. Jetzt klammerte sie sich an ihn, als hinge ihr Leben davon ab.
    Viel zu früh löste er sich wieder von ihr. „Ich kann das nicht“, sagte er und strich sich durch das raspelkurze Haar. „Es geht einfach nicht. Emily … komm, wir setzen uns erst mal hin.“
    Gemeinsam nahmen sie in der Hollywoodschaukel Platz. Luke stützte die Ellbogen auf die Knie. Endlich hatte sie sich ein Herz gefasst und ihm ihre Gefühle gestanden … und sie fühlte sich unendlich erleichtert. Einen kurzen, wunderschönen Moment lang hatte sie sogar geglaubt, dass alles gut würde. Und jetzt ging er doch wieder auf Abstand. „Sag mir endlich, was los ist“, forderte sie ihn auf. „Egal, was es ist, ich komme damit schon zurecht.“
    „Ist dir bewusst, dass Alzheimer auch erblich bedingt sein kann?“
    Nach einer kurzen Pause dämmerte ihr, worauf er hinauswollte. Warum war sie nicht von selbst darauf gekommen, dass er Angst davor hatte, selbst eines Tages betroffen zu sein? „Nein, das wusste ich nicht. Das macht dir wahrscheinlich große Sorgen, oder?“
    Luke verschränkte die Finger. „Manchmal hat es nichts weiter zu sagen, wenn die Krankheit überdurchschnittlich früh ausbricht. Manchmal aber doch. Mein Vater war damals dreiundfünfzig. Und während die Väter in meinem Freundeskreis zu den Hochschulabschlussfeiern und Hochzeiten ihrer Kinder gingen, konnte sich meiner manchmal kaum noch an uns erinnern. Im Nachhinein betrachtet hätten wir ihn damals gar nicht mehr auf der Ranch arbeiten lassen dürfen. Die ganzen Geräte, die Rinder …“
    Er seufzte und rieb sich die Augen. „Wir hatten alle ein Riesenglück, dass nichts Schlimmes passiert ist. Auch bei dem Brand. Wenn die Rauchmelder nicht funktioniert hätten, wären wir womöglich alle durch das Feuer in der Küche umgekommen. Ich habe schreckliche Schuldgefühle, dass ich nicht früher etwas unternommen habe. Jetzt ist er tot, und irgendwie bin ich auch erleichtert. Nicht etwa, weil ich wollte, dass er stirbt …“
    Seine Stimme versagte. Dann fing er sich wieder und sprach weiter: „Er war schon die ganze Zeit nicht mehr bei uns, und wir haben die letzten Jahre vergeblich auf einen winzigen, hellen Moment gewartet. Eines Tages passiert mir möglicherweise genau das Gleiche. Wenn ich nun eine Frau und Kinder hätte, was wäre dann mit ihnen? Ich will nicht, dass irgendjemand meinetwegen das erleben muss, was ich durchgemacht habe.“
    „Luke.“
    „Warte, ich bin noch nicht fertig. Ich habe dich nicht deswegen zurückgewiesen, weil du mir nicht genug bedeutest. Im Gegenteil: Gerade weil du mir so viel bedeutest, will ich dir so etwas nicht antun.“
    Emily schluckte. In ihrem Hals hatte sich ein dicker Kloß gebildet.
    Luke hatte die ganze Zeit nur an sie gedacht, hatte sie schützen wollen … weil er sie liebte? Bei dem Gedanken daran schossen ihr die Tränen in die
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