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KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef

Titel: KR068 - Ich suchte den Gangster-Chef
Autoren: Delfried Kaufmann
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entsprechend, wenn wir ihn herausholen und einen mehrfachen Mörder dafür laufenlassen?«
    Neville schwieg und senkte den Kopf.
    »Ich schlage folgende Maßnahmen vor«, fuhr ich fort. »Wir warten den morgigen Anruf der Bande ab und einigen uns über den Auslieferungszeitpunkt und Ort. Wenn wir eine dunkle Stelle verabreden, kann vielleicht einer von uns sich als Pickford zu ihnen auf den Weg machen, während sie Mr. High laufenlassen. Wenn wir ihnen die Bedingungen aufzwingen können, daß, sagen wir, in einer Entfernung von zweihundert Yard der Chef und der angebliche Pickford gleichzeitig losgelassen werden, haben wir eine Chance, ihn zu retten, bevor sie den Schwindel merken.«
    Neville starrte mich an. »Und der, der als Pickford zu ihnen hinübergeht? Er kommt niemals lebend zurück.«
    »Ach, das ist noch nicht raus«, wehrte ich ab. »Ich werde das schon schaukeln. Pickford ist zwar etwas kleiner als ich, aber in der Dunkelheit wird es nicht so früh auffallen.«
    »Du willst gehen?« fragte Neville, und vielleicht hätte er sich jetzt selbst angeboten, obwohl ihn allein schon seine Figur zu der Rolle untauglich machte, wenn Lesling, der die Zentrale überwachte, nicht »Rundspruch!« gerufen hätte.
    Er schaltete die Lautsprecheranlage ein.
    »Polizeistation 43 an FBI-Hauptquartier und alle! Mehrere Fahrzeuge, vermutlich sechs, durchbrachen um zwei Uhr und achtundvierzig Minuten Absperrung der Ausfallstraße nach Beveridge Hill unter Anwendung von Feuerwaffen. Versuchte Verfolgung mußte wegen Dunkelheit und Stärke des Gegners abgebrochen werden. – Ich wiederhole.«
    »Schalte aus!« befahl ich Lesling. »Rufe Station 43 an und laß dir einen Einzelbericht geben.«
    Ich trat mit Neville an die große Stadtkarte.
    »Die Straße nach Beveridge Hill ist hier«, zeigte ich. »Sie kreuzt hier den Highway. Wenn sie wollen, können sie auf diesem Weg verschwinden, aber sie müssen doch in der Nähe bleiben. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, daß sie nach Beveridge Hill fahren. Das ist doch kaum mehr als ein Dorf.«
    »Beveridge Hill«, knurrte Neville. »Ich war schon einmal dort, und ich war dienstlich dort, das weiß ich. Wenn ich nur wüßte, um was es sich gehandelt hat…«
    Lesling hatte inzwischen mit Station 43 gesprochen. Er berichtete. »Sie hatten die Straße mit einigen spanischen Reitern gesperrt, aber der Cadillac brauste wie ein Panzer darauf zu und spuckte Feuer nach allen Seiten. Mit zwei Motorrädern nahmen sie die Verfolgung auf, aber sie wurden beschossen, sobald sie sich zu nahe heran trauten. In sicherer Entfernung aber konnten sie die Verbindung nicht halten.«
    »Rufe Beveridge Hill an und sage ihnen, daß sie wahrscheinlich heute nacht noch Besuch bekommen. Sie sollen sich auf nichts einlassen, sondern nur feststellen, wohin die Bande sich zurückzieht.«
    Ich wartete ab, bis er das Telefongespräch erledigt hatte. Dann wandte ich mich an die anderen G-men.
    »Geht nach Hause, Boys«, sagte ich. »Schlaft euch aus und kommt morgen früh wieder. Laßt die Sache, die ihr verfolgt, für morgen laufen. Wahrscheinlich brauchen wir jeden Mann, um den Chef herauszuholen.«
    Sie trollten sich. Ich haute mich auf eines der Bereitschaftsbetten, aber obwohl ich müde war wie ein Hund, fand ich keinen Schlaf. Immer wieder spitzte ich die Ohren und lauschte nach dem Lautsprecher. Es kam keine Meldung mehr. Erst am Morgen schlief ich ein.
    Neville weckte mich. Er stand mit einer Tasse Kaffee vor meiner Pritsche. Es war acht Uhr morgens.
    Wir riefen Beveridge Hill an, dreiundzwanzig Meilen außerhalb der Stadtgrenze von New York. Sie hatten nicht die Spur eines Wagens gesehen. Waren die Gangster doch auf dem Highway geflohen?
    Wir saßen herum, blickten immer wieder auf die Uhren und warteten auf den Anruf, von dem in dem Brief die Rede war. Neville hatte sich selbst an die Zentrale gesetzt, jedesmal, wenn das Anruflicht aufflackerte, sahen wir hoch, aber es waren immer wieder Nachrichten, die uns nicht betrafen.
    Kurz vor zehn Uhr sah ich, wie Neville die Lippen zusammenpreßte.
    »Jawohl«, sagte er heiser und merkwürdig höflich in die Sprechmuschel, »ich verbinde mit Jerry Cotton.«
    Er legte die Verbindung auf den Nebenapparat um. »Da sind sie!« rief er.
    »Rufe das Amt an«, befahl ich, bevor ich den Hörer von der Gabel nahm. »Versuche festzustellen, woher die Verbindung kommt.«
    Ich holte tief Luft und nahm den Hörer ans Ohr.
    »Hier ist Cotton«, meldete ich mich.
    Am anderen
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