Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
seiner Fehler.
    Ein letzter Fußgänger vor ihnen, mit wippendem Rucksack, erreichte den Graben rechtzeitig, und dann war da die offene Straße, die vom Markt weg und hoffentlich zur Aussicht einer erfolgreichen Verhandlung führte.
    * * *
     
    Yulie war nicht wie Rollie – er vergeudete keine Zeit mit Fluchen – aber er war erfüllt von Adrenalin, dem letzten Stadium vor einer vollständig entwickelten Panik.
         Es war nicht gut, wenn Fremde auf dem Hof waren, nicht gut, all dies ganz alleine tun zu müssen, nicht gut …
    Er hielt in seinem eiligen Marsch inne, trat sich selbst mit einem Fuß. Dieses »nicht gut« war gefährlicher als alles andere, gerade jetzt, denn es vernebelte seinen Verstand.
    Er schloss seine Augen und holte tief Luft, fühlte seine Füße auf dem Erdboden, den Rucksack auf seinem Rücken, den stärker werdenden Wind in seinem Gesicht. Er öffnete seine Augen langsam und reckte sich.
    Über ihm hing der neue Mond am Himmel, hell und bewegungslos, vielleicht etwas größer als eben noch, aber doch bewegungslos.
    Das war natürlich unwahrscheinlich. Alles von dieser Größe in einem niedrigen Orbit sollte sich sichtbar bewegen. Er drehte seinen Hals und sah keinen Beleg für irgendeine Bewegung.
    Er schloss seine Augen erneut, stolperte, als er sie öffnete, und der kleine Mond blieb, wo er war.
    Die andere Option war natürlich, dass das Objekt größer war, als er glaubte, und sich in einem synchronen Orbit befand und damit immer auf der gleichen Position über ihm.
    Er schaute nach vorne, dann nach oben.
    Keine Veränderung.
    Er hatte kein großes Vertrauen in die Idee, dass der Mond einfach so über ihm schwebte, aber …
    Er schüttelte seinen Kopf, erblickte seinen Schatten, schaute in den Himmel, wo sich eine kleine Wolke zwischen ihn und den Mond schob. Als sie diesen wieder enthüllte, sah es für einen Moment so aus, als würde der sich bewegen … doch als die Wolke verschwunden war, blieb klar, dass sich der Mond nicht erkennbar verschoben hatte.
    Er fühlte in sich den Drang, loszurennen oder sich zu verstecken und seinen Kopf zu bedecken, bis alles verschwunden war. Das hatte jedoch noch nie funktioniert und er war dahintergekommen …
    »Etwas zu tun, ist besser, als nichts zu tun«, hatte ihm Opa mehr als einmal gesagt.
    Er hatte etwas getan. Er sollte es am besten weitertun.
    Er hielt seinen Kopf aufrecht, die Augen nach vorne gerichtet, zog den Rucksack fest und machte einen Schritt. Dann noch einen, etwas schneller, und einen weiteren, schneller, aber noch nicht laufend. Die Katzen brauchten ihn.
    * * *
     
    Die Küche war ordentlich, wenn man die Katze auf der Anrichte ignorierte. Pat Rin versuchte, sie zu übersehen, aber sie war groß genug, um Ärger zu verursachen, wenn man sie provozierte, und wer wusste schon, was als Provokation gelten würde, wenn sie ähnlich nervös war wie der Besitzer dieses Landes.
    Seine Augen waren braun und misstrauisch, und er hatte ein Recht auf Misstrauen. Seine Bewegungen waren auf sehr seltsame Art beunruhigend und nervös. Als ob er plötzlich zur Tür springen würde oder zur Waffe an der Wand oder direkt auf Pat Rin zu.
    Es war ein Ausdruck reiner Willenskraft, erkannte Pat Rin, dass dieser Mann namens Yulie überhaupt saß.
    »Melina hat mir von Ihnen erzählt«, sagte er. »Sie sagte mir, ich solle Ihnen was schicken. Sie sagte mir, ich sollte Sie treffen, aber ich tat es nicht. Sie sagte, Sie seien ein fairer Boss, der beste, den sie je gesehen hat.«
    Pat Rin streckte seine Hände langsam aus und verwandelte die sehr bescheidene Verbeugung in ein Nicken.
    »Es freut mich, dass sie gut über mich spricht«, gab er zu. »Es hilft mir, mich dieser Aufgabe würdig zu fühlen. Boss Sherton erzählte mir umgekehrt von Ihnen«, sagte er dann. »Und von Ihrem Eigentum. Von Ihnen als Farmer. Sie hat Sie ebenfalls sehr gelobt. Und deswegen bin ich hier, denn ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, mit der Hilfe der anderen Bosse die Straße offen zu halten. Das ist gut für die Bauern, es ist gut für die Bosse und es ist gut für den Raumhafen.«
    »Aber diese Sache wegen der Straße …«
    Pat Rin nickte. »Ja, ich habe Sie gefragt, ob Sie sehr an der alten Mine hängen, und Sie sagten mir, dem sei nicht so. Ich wiederhole, dass ich als Boss und als Mitglied des Clans Korval einen Platz zum Leben brauche. Es wird eine Veränderung für Sie sein, solche Nachbarn zu haben, das weiß ich. Doch bitte verstehen Sie, dass diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher