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König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

König der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: König der Dunkelheit: Roman (German Edition)
Autoren: Mark Lawrence
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sollte sich nicht der König kümmern. Nehmt mein Quartier und lasst uns morgen früh darüber reden.«
    Geh und überlass es uns, die schmutzige Arbeit für dich zu erledigen. Die Botschaft war deutlich genug. Und Coddin wollte es nicht tun. Er kannte meine Gedanken, und ich kannte seine. Er hatte seinem Pferd nicht die Kehle durchschneiden wollen, als es wegen eines lockeren Steins lahmte. Aber er hatte es getan. Und er würde es auch jetzt tun. Das Spiel der Könige war nie sauber.
    Mach deinen Zug.
    »Es lässt sich nicht ändern, Jorg.« Makin sprach mit sanfter Stimme und legte mir die Hand auf die Schulter. »Er ist zu gefährlich. Wer weiß, was aus ihm werden könnte.«
    Mach deinen Zug. Beweg deine Figuren. Gewinn das Spiel. Triff die harten Entscheidungen.
    »Gog«, sagte ich. Er richtete sich langsam auf, sah mir dabei in die Augen. »Man teilt mir mit, dass du zu gefährlich bist. Dass ich dich nicht bei mir behalten und dich auch nicht gehen lassen kann. Dass du ein zu großes Risiko bist. Eine Waffe zu schwer für meine Hand.« Ich drehte mich um, und mein Blick strich durch den Thronraum, über die hohen Gewölbe und dunklen Fenster. Dann wandte ich mich Coddin, Makin und den Rittern meiner Tafel zu. »Ich habe eine Sonne der Erbauer unter Gelleth geweckt, und dieses Kind soll für mich zu viel sein?«
    »Es waren verzweifelte Zeiten, Jorg«, sagte Makin und schaute dabei auf den Boden.
    »Die Zeiten sind immer verzweifelt«, erwiderte ich. »Glaubst du, hier sind wir sicher, am Hang des Berges? Von innen mag diese Burg groß und mächtig erscheinen. Eine Meile entfernt kann man sie mit dem Daumen bedecken.«
    Ich sah Gorgoth an. »Vielleicht brauche ich eine neue Geometrie. Vielleicht sollten wir diese Denas suchen und herausfinden, ob die Geschichte neu geschrieben werden kann.«
    »Die Macht des Kindes ist außer Kontrolle, Jorg«, sagte Coddin. Ein tapferer Mann, der mich unterbrach, wenn ich in Schwung war. Die Art von Mann, die ich brauchte. »Wir müssen damit rechnen, dass es immer wilder wird.«
    »Ich bringe den Jungen nach Heimrift«, sagte ich. Gog ist eine Waffe, und dort werde ich ihn schmieden.
    »Heimrift?« Gorgoth öffnete seine Fäuste. Die Knöchel knackten.
    »Ein Ort der Dämonen und des Feuers«, brummte Makin.
    »Ein Vulkan«, sagte ich. »Eigentlich sogar vier. Und ein Feuermagier. Das hat mir zumindest mein Lehrer erzählt. Stellen wir die Vorzüge einer königlichen Bildung auf die Probe. Wenigstens wird es Gog dort gefallen. Alles brennt.«

5
Vier Jahre zuvor
    »Das ist eine schlechte Idee, Jorg.«
    »Es ist eine gefährliche Idee, Coddin, aber das bedeutet nicht, dass sie schlecht ist.« Ich legte mein Messer auf die Karte, damit sie sich nicht wieder zusammenrollte.
    »Wie auch immer die Erfolgsaussichten sein mögen, Ihr lasst Euer Königreich ohne König.« Er legte einen Finger auf die Karte, genau auf die Spukburg, wie um sie mir zu zeigen. »Es sind erst drei Monate vergangen, Jorg. Die Leute sind sich Eurer noch nicht sicher, und der Adel wird sich gegen Euch verschwören, kaum habt Ihr die Burg verlassen. Und wie viele Soldaten wollt Ihr mitnehmen? Mit einem leeren Thron könnte das Hochland von Renar wie leichte Beute aussehen. Euer königlicher Vater könnte beschließen, uns mit dem Heer des Tores einen Besuch abzustatten. Wer weiß, wie viele Soldaten Eures Onkels Eurem Ruf folgen, wenn es darum geht, diesen Ort zu verteidigen.«
    »Mein Vater hat das Heer nicht geschickt, als meine Mutter und mein Bruder starben.« Meine Finger schlossen sich von ganz allein um den Griff des Messers. »Es ist unwahrscheinlich,
dass er jetzt gegen die Spukburg zu Felde zieht. Zumal seine Truppen damit beschäftigt sind, das zu übernehmen, was von Gelleth übrig ist.«
    »Wie viele Soldaten wollt Ihr also mitnehmen?«, fragte Coddin. »Die Wache allein genügt nicht.«
    »Ich nehme überhaupt keine mit«, sagte ich. »Selbst wenn ich das ganze verdammte Heer mitnähme, es würde in einem fremden Land Krieg bedeuten.« Coddin wollte Einwände erheben, aber ich kam ihm zuvor. »Ich nehme meine Brüder. Sie werden einige Zeit auf der Straße zu schätzen wissen. Vor einigen Jahren sind wir herumgeschlendert, ohne dass uns jemand lange aufgehalten hätte.«
    Makin kehrte mit einigen großen Kartenrollen unter dem Arm zurück. »Verkleidet, nicht wahr?« Er lächelte. »Gut. Um ehrlich zu sein, ich habe schon seit einer ganzen Weile ein Kribbeln in den Füßen.«
    »Du bleibst
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