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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition)
Autoren: Rona Cole
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gibt und welcher nicht. Der Radiotyp wird definitiv von mir abgerechnet, den ü berlasse ich Fiona bestimmt nicht.
    Eine weise Entscheidung wie sich herausstellt – oder auch nicht: Es ist eher megapeinlich. Dank des Champagners ist die Rechnung ohnehin schon sehr hoch. Er dr ü ckt mir einen gro ß en, gr ü nen Schein in die Hand und grinst. » Behalt den Rest. «
    Ich starre ihn fassungslos an und will gerade etwas dagegen einwenden, doch er winkt ab.
    » Wegen der Gl ä ser « , erkl ä rt er und steht auf.
    Sein Freund ist schon dabei, sich anzuziehen. Auch er grinst mich an. » Nimms an. Sonst hat er ein schlechtes Gewissen. «
    »Ä hm … « , murmle ich sprachlos. » D-danke … Aber das ist trotzdem viel zu viel! «
    » Schon gut. « Der Radiomann lacht und ehe ich mich versehe, hat er mir tats ä chlich den Hintern get ä tschelt.
    » Das hab' ich jetzt aber genau gesehen! « , ruft sein Freund am ü siert und zieht ihn mit sich nach drau ß en, ehe ich mich wieder fangen kann. Nicht, dass mir noch etwas als Erwiderung eingefallen w ä re. Ich stehe da wie vom Donner ger ü hrt.
    » Du hast mich doch auf die Idee gebracht « , sagt der dreiste Kerl nur lachend und zwinkert mir ü ber die Schulter zu.
    » Und? « , gluckst der andere.
    » Sch ö n fest. «
    Habe ich nur das Gef ü hl oder starren mich alle an? Ich sch ü ttle den Kopf und rei ß e mich zusammen. Er hat mich betatscht! Mein Traum ist mir tats ä chlich an den Arsch gegangen. Eine merkw ü rdige Mischung aus emp ö rt und geschmeichelt sein sucht mich heim. Hoffentlich sehe ich ihn nie wieder. Obwohl, noch sieben von diesen Trinkgeldern und ich habe die Studiengeb ü hren zusammen. Allerdings k ö nnte ich dem Gef ü hl nach dann auch gleich auf den Strich gehen.
    » Ist der Kerl dir da gerade wirklich an den Hintern gegangen? « , fl ü stert mir Fiona am ü siert zu, als wir uns wieder an der Theke treffen.
    » Anscheinend. «
    » Wow, ist der schwul? « , will sie sensationsl ü stern wissen.
    » Anscheinend. «
    » Wirst du es ü berleben? «
    Er wird mir deshalb kaum abfaulen! Himmel, M ä dchen, mach' die Augen auf. Ist schlie ß lich kein Geheimnis, dass ich auch schwul bin.
    Ich zucke mit den Schultern. » Sicher. «
    » Ist ja irgendwie sexuelle Bel ä stigung. «
    » W ü rdest du dich von so einem Mann bel ä stigt f ü hlen? « , frage ich n ü chtern.
    Sie grinst und sch ü ttelt den Kopf.
    » Siehst du … « Ich zucke erneut mit den Schultern. » Ich auch nicht. «
    Sie guckt etwas komisch, dann springt der Funken ü ber und sie wird rot. » Oh. «
    » Ja « , brumme ich und winke tuntig. » Hi! «
    Damit lasse ich sie stehen. Ich sch ä tze, Mister Radio hat es eher gerafft als sie. Dem hat sicher nur ein Blick gereicht. Und er hat ‚ Kleiner ‘ zu mir gesagt, genau wie in dem letzten Traum. Unheimlich. Dabei bin ich ü berhaupt nicht klein.
     
    ***
     
    Verdammt, tun mir die F üß e weh. Au ß erdem bin ich so m ü de, dass ich kaum noch die Augen aufhalten kann, als ich aus dem Caf é trete. Und zu allem Ü berfluss muss ich jetzt auch noch mit dem Rad nach Hause. Missmutig schlurfe ich zum Fahrradst ä nder und schlie ß e mein altes Stadtrad auf. Ich habe keine Lust, in meine leere Wohnung zur ü ckzukehren. Aber ich bin auch zu m ü de, um irgendwas anderes zu machen.
    Also erreiche ich eine Viertelstunde sp ä ter meine kleine Bruchbude im Dachgeschoss eines f ü nfst ö ckigen Baus – nat ü rlich ohne Fahrstuhl. Bruchbude kann man eigentlich nicht sagen, denn die Wohnung wurde erst vor kurzem renoviert. Allerdings misst sie nur vierundzwanzig Quadratmeter mit Bad und K ü chenzeile. Gut, eigentlich noch weniger, denn die Fl ä che mit den Dachschr ä gen z ä hlt nur die H ä lfte. Ich mag sie trotzdem, auch wenn mich die Treppen, die ich zuvor bezwingen muss, jedes Mal wieder umbringen. Erst recht nach einer Doppelschicht.
    Ersch ö pft lasse ich mich aufs Bett fallen und schalte den Radiowecker an. Zu mehr bin ich nicht mehr f ä hig. Es l ä uft zun ä chst nur Musik. Mir f ä llt auf, dass ich ein wenig entt ä uscht bin, seine Stimme nicht zu h ö ren. Darauf hatte ich wohl insgeheim gehofft.
    Selbstironisch grinsend schl ü pfe ich aus meinen verschwitzten Sachen, in denen sich zudem ein penetranter Geruch nach Essen eingenistet hat. Ich muss unbedingt duschen. Aber ich mag nicht aufstehen. Tr ä ge zerre ich mir noch die Hose ü ber den Hintern und krieche unter die Decke. Es ist albern, aber ich warte auf
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