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Knallhart nachgefragt - populaere Irrtuemer entlarvt & aufgedeckt

Knallhart nachgefragt - populaere Irrtuemer entlarvt & aufgedeckt

Titel: Knallhart nachgefragt - populaere Irrtuemer entlarvt & aufgedeckt
Autoren: Walter Schlegel , Robert Thul
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man die Frage beantworten will, ob Raucher wirklich dem Gesundheitssystem höhere Kosten verursachen), dann kommt man auf ein ganz anderes Ergebnis: Statistisch gesehen sterben Raucher wesentlich früher als Nichtraucher. Ein unbestrittener Fakt, bei dem die Gegner der Raucher ausnahmsweise Recht haben. Auch wenn es auf dem Zeitstrahl der Patienten einer Altersgruppe einen Punkt gibt, an dem Raucher das Gesundheitssystem mehr Geld kosten, blickt man weiter, dann wird deutlich, dass durch den früheren Tod der Raucher die Kosten wieder sinken. Anders ausgedrückt, wirft man einen Blick darauf, wann Patienten das meiste Geld kosten, dann fällt auf, dass es die letzten Jahre ihres Lebens sind. Je höher das Alter des Patienten, desto höhere Kosten verursacht er. Ältere Patienten müssen häufiger zum Arzt und benötigen häufiger eine kostenintensive Behandlung. Die letzten Lebensjahre sind damit die teuersten, aus rein ökonomischer Sicht. Dadurch aber, dass Raucher früher sterben, fallen diese Jahre bei denen statistisch weg. Zynisch gesprochen, der 95jährige Nichtraucher hat dem Gesundheitssystem statistisch gesehen höhere Kosten verursacht als der Raucher, der bereits mit 80 gestorben ist. Zum ersten Mal fanden dies niederländische Mediziner heraus, aber inzwischen wurden diese Ergebnisse von vielen Gesundheitsbehörden und Krankenkassen aus Europa und Amerika vollumfänglich bestätigt. Würden alle Menschen einer Nation plötzlich Nichtraucher, dann wären die Kosten im Gesundheitssystem kurzfristig geringer, mittelfristig und langfristig jedoch wären durch die höheren Lebenserwartungen diese Kosten dann aber deutlich höher, als sie es heute noch sind. Die teuersten Jahre eines Patienten im Gesundheitssystem sind die letzten Lebensjahre eines Patienten. Diese Jahre sind es aber auch, die bei Rauchern durch die geringere statistische Lebenserwartung wegfallen. Damit kann die pauschale Aussage „Raucher kosten dem Gesundheitswesen mehr Geld als Nichtraucher“ kurzfristig richtig sein, aus mittel- und langfristiger ökonomischer Sicht jedoch ist es nichts weiter als ein populistischer Satz, der dazu geeignet ist, Stimmungen zu erzeugen.
     
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Rauchen macht schlank
     
     
    Wir bleiben kurz beim Thema „Rauchen“ und widmen uns dem (leider-) weit verbreiteten Mythos, nach dem das Rauchen schlank macht. Auch wenn sich diese Behauptung stur in den Köpfen hält und als „richtig“ angenommen wird, sie ist schlichtweg falsch. Bislang ist es der Wissenschaft nicht gelungen einen Beweis darzubringen der belegt, dass Rauchen zur Gewichtsabnahme führt. Was allerdings zahlreichen Psychologen und Medizinern bereits gelungen ist, ist das Gegenteil zu belegen: Wer mit dem Rauchen aufhört ist deutlich anfälliger für eine Gewichtszunahme. Denn der an das Rauchen gewohnte Körper verlangt nicht nur nach dem Nikotin und den Inhaltsstoffen der Zigarette, er möchte ebenso das antrainierte Verhalten des Rauchens erfüllt wissen, das in der Regel über den Mund führt. Die mit dem Aufhören verbundene fehlende „orale Befriedigung“ zwischendurch wird dann häufig durch zusätzliche Snacks oder Häppchen erfüllt. Eine zusätzliche Kalorienaufnahme, die der Körper aus den Zeiten des Rauchens nicht kannte und die er in zusätzliches Gewicht umwandelt. Bis sich der Körper an diese zusätzlichen Kalorien gewöhnt hat, wird der durchschnittlich einige Kilo zugenommen haben.
     
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Erkältungen kommen von Kälte
     
    Kaum wird es draußen wieder kalt kann man es überall hören: Zieh dich warm an, sonst bekommst Du noch eine Erkältung. Es geht um wie ein Pawlowscher Reflex und scheint in unseren Köpfen so fest verankert, dass man diesen Mythos scheinbar nicht tilgen kann. Ein Musterbeispiel dafür, wie fest sich Vorurteile und Irrtümer in uns festkrallen können und nicht weichen. Denn es ist schlichtweg ein Irrtum, nach dem eine Erkältung von Kälte verursacht wird. Sicher mag ein Grund dafür sein, dass sich dieser Irrtum so hartnäckig hält, dass im Wort „Erkältung“ die „Kälte“ vorkommt, aber dennoch ist es falsch. Denn eine Erkältung mit all ihren Symptomen wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit, sind Vireninfektionen. Diese Krankheiten werden übertragen durch Viren, die im Händeschütteln, an Türklinken und in Räumen mit vielen Menschen lauern, aber keineswegs von der Kälte.
     
    Doch warum fängt man sich dann eine Erkältung im Herbst, wenn es wieder kälter wird, schneller
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