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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
Autoren: Renate Blieberger
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nicht enttäuschen. Sie würgte den Klos in ihrem Hals hinunter und fragte: „Wie darf ich euch nennen?“ Sein ironisches Lächeln vertiefte sich und er imitierte spöttisch Raphaels Verbeugung.
„Ich bitte um eure Vergebung Lady Lucia, die Einsamkeit hat wohl meine Manieren in Mitleidenschaft gezogen. Man nennt mich Ricardo, zumindest die Leute, die mich nicht blutgieriges Monster nennen.“
Sie runzelte verärgert die Stirn und fauchte: „Ihr macht euch über mich lustig.“
„Ein wenig“, gab er zu, „aber seht es mir nach, ich habe nicht oft Gelegenheit mich mit jemand auszutauschen.“ Ihr begann der Kopf zu schwirren, er brachte sie immer mehr durcheinander.
Sie widersprach: „Aber Raphael ist doch jeden Tag hier.“
„Sicher, aber der will nur über magische Formeln und Lösungen mit mir sprechen, damit er schnell wieder zu seinen Verehrerinnen zurück kann. Aber lasst uns nicht über ihn sprechen, sagt mir lieber warum ihr euch in mein dunkles Verließ begeben habt meine Lady?“
„Ich bin keine Lady. Meine Eltern waren einfache Handwerker.“
„Waren?“, fragte er. Das ging ihr jetzt entschieden zu weit.
Sie fragte kühl: „Was könnt ihr mir nun bezüglich eurer Heilung sagen?“ Ein Schatten schien kurz über sein Gesicht zu huschen, dann wurde es ausdruckslos.
Er erwiderte: „Es gibt keine Heilung Lucia. Wenn ihr mir helfen wollt, dann vertreibt mir mit einem Gespräch ein wenig die Zeit, sonst könnt ihr nicht für mich tun.“ Wut stieg in ihr auf, es war einfach nicht zu fassen, dieser sture Mistkerl wollte ihr einfach nicht helfen. Die Idee schnell wieder zu ihrem Leben zurückzukommen, konnte sie vergessen. Sie beschloss erst mal mit Raphael zu reden, der musste doch inzwischen irgendetwas aus Ricardo herausbekommen haben. Sie wandte sich um und ließ ihn einfach stehen.

    Sie schlug die Tür mit einem Knall hinter sich zu und Ricardo fühlte sich lebendiger als seit Langem. Hinter der kühlen Fassade steckte offensichtlich ein starker Wille. Er war neugierig was sie sich einfallen lassen würde, um ihn aus der Reserve zu locken. Natürlich würde es nichts bringen, aber diesmal würde er den Weg zu diesem Ergebnis genießen.

    Lucia zitterte vor Wut, als sie den steinernen Gang entlang ging. Was hatte sie nur verbrochen, um das hier zu verdienen? Sie würde hier, wer weiß wie lange, mit einem sturen Vampir und einem unverbesserlichen Frauenhelden, feststecken. Sie brauchte eine Idee, und zwar schnell.
Als sie die dritte Tür öffnete, bot sich ihr ein entmutigender Anblick. Der Raum war voller Bücher, es würde Jahre dauern alle zu lesen, wenn nicht sogar länger. „Erschreckend, nicht wahr?“, holte Raphael sie aus ihrem Schock. Sie fuhr verlegen zu ihm herum, sie hatte ihn gar nicht bemerkt, weil er an einem Regal an der Seite stand.
Sie krächzte: „Sind die alle für unsere Recherche?“ Er nickte betrübt. Sie stöhnte gequält auf.
Er sagte leise: „Ich verstehe euch sehr gut. Aber solange er sich weigert mitzuarbeiten haben wir keine andere Möglichkeit, als uns durch die Bücher zu arbeiten.“
Ihre Schultern sackten nach unten, sie flüsterte heiser: „Es muss doch eine andere Möglichkeit geben.“
„Ich fürchte nicht“, würgte er ihre letzte Hoffnung ab.
Sie fragte seufzend: „Wie lange wird unsere Arbeit hier andauern? Ich meine wenn wir nichts finden.“ Sein gut geschnittenes Gesicht verzog sich kummervoll.
Er seufzte: „In dem Fall wohl für den Rest unseres Lebens.“
„Das ist nicht euer Ernst“, keuchte sie.
Er hob die Hände in einer hilflosen Geste und erklärte: „Der König und die Königin wollen unbedingt, dass er erlöst wird. Natürlich könnten wir uns weigern, aber das würde die Beiden dann sehr enttäuschen.“ Was wiederum die Karriere ihres Meisters samt ihrer eigenen in Grund und Boden stampfen würde. Bei dieser Vorstellung kroch Grauen in ihr hoch. Plötzlich sagte der Magier verlegen: „Ich weiß, ich habe kein Recht euch darum zu bitten. Aber Ricardo scheint Interesse an euch zu haben. Ihr habt wohl bessere Chancen zu ihm durchzudringen, wenn ihr ...“,
sie unterbrach ihn empört: „Ihr glaubt doch nicht etwa ich würde mit einem Vampir ...“ Er beruhigte sie rasch: „Du lieber Himmel nein. Ich meinte doch nicht so ein Interesse. Aber er scheint mit euch sprechen zu wollen.“
„Ja, aber nicht über seine Erlösung“, erwiderte sie säuerlich.
„Aber immerhin will er überhaupt mit euch reden. Vielleicht findet ihr eine
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