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(Kein) Sex mit dem Ex

(Kein) Sex mit dem Ex

Titel: (Kein) Sex mit dem Ex
Autoren: Kelly Hunter
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er all meine Schritte überwachen – genauso wie er es in Schanghai getan hat.“
    In Jake erwachte der Beschützerinstinkt, und damit einher ging eine kalte Wut auf den Mann, der sich wie ein wildes Raubtier benahm. „Hast du in Betracht gezogen, eine einstweilige Verfügung gegen ihn zu erwirken?“
    â€žDazu müsste er mich erst bedrohen. Wie ich gestern bereits sagte, macht er nie etwas Ungesetzliches. Zumindest nicht in den Augen der Justiz.“ Jianne zuckte resigniert die Schultern. „Du weißt nicht, wie er ist. Es gelingt ihm unheimlich gut, Menschen für seine Denkweise zu gewinnen. Er ist charmant und hilfsbereit, und schon liegen ihm die Leute zu Füßen. So läuft das. Er lässt den Menschen gar keine andere Wahl, als sich an ihn zu wenden.“
    â€žWie lange geht das schon so?“ Als sie nicht antwortete, hakte er sanft nach: „Jianne?“
    â€žFünf Jahre“, gestand sie mit einem erschütternden Zittern in der Stimme. „Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich merkte, was er da tat und wie. Mein Vater hat mich am Anfang verrückt genannt, und dann verfing er sich selbst in Zhi Fus Netz. Jetzt hält er mich nicht mehr für verrückt, nur dass er nun nichts mehr ausrichten kann. Ich bin es so leid, dass alle so hilflos sind. Ich will mein Leben zurück. Ich will ihn bekämpfen.“ Trotzig hob sie das Kinn. „Ich will gewinnen.“
    â€žUnd was willst du von mir, Ji? Soll ich dich zu der Einweihungsparty begleiten? Das kann ich tun. Was sonst?“
    â€žIch will, dass er glaubt, wir würden unsere Beziehung erneuern.“ Ihre Wangen färbten sich rot, doch sie hielt seinem Blick stand. „Ich kann nicht mehr bei meinem Onkel bleiben, jetzt wo ich weiß, dass Zhi all meine Schritte beobachtet. Ich kann es einfach nicht.“ Vor zwölf Jahren schien Jiannes Ruhe unerschütterlich gewesen zu sein. Entweder hatte sie in der Zwischenzeit ihr Schneckenhaus verlassen, oder Zhi Fus neuestes Manöver hatte ihr richtig Angst gemacht. „Ich brauche einen Ort zum Bleiben. Ein Ort, an dem ich mich sicher fühle.“
    In diesem Moment blickte sie ihm direkt in die Augen, und er wusste einfach, was als Nächstes kommen würde. „Oh nein“, sagte er. „Nein.“ Hektisch fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Du kannst nicht daran denken, hier einzuziehen.“
    â€žMadeline erzählte mir, dass du im hinteren Gebäudeteil eine Reihe von Schlafzimmern hast, in denen du Leute unterbringst.“
    â€žJa, aber … hast du sie gesehen? Sie sind absolut spartanisch, Jianne. Keinerlei Luxus.“
    â€žIch brauche nicht viel.“
    â€žKein Koch, kein Hausmädchen, nur Lee und ich und vier oder fünf Karatekurse am Tag, die um sechs in der Früh beginnen und erst spät am Abend enden. Der Junge schläft kaum. Manchmal, wenn ich wach bin, trainieren wir mitten in der Nacht. Und das hier ist die Küche. Es ist außerdem das Esszimmer, das Wohnzimmer und Lees Arbeitszimmer.“
    Ruhig blickte sie ihn an.
    Er konnte nicht fassen, dass sie tatsächlich glaubte, es würde funktionieren. Sie hin und wieder zu einer Veranstaltung zu begleiten, war eine Sache, aber das hier … „Warte, bis du die Badezimmer siehst.“
    â€žWenn du mich nicht hier haben willst, dann sag es einfach“, erklärte sie ruhig. „Ich weiß, es ist viel verlangt. Ein Eindringen in deine Privatsphäre, gegen die sich der Blick in deine Brieftasche wie Kinderspielereien ausnimmt. Das weiß ich. Ich verstehe es, wenn du Nein sagst, Jacob.“
    â€žUnd was, wenn ich es tue?“, versetzte er. „Wohin gehst du dann?“
    Darauf hatte sie keine Antwort.
    â€žEs wird dir hier nicht gefallen. Hier gibt es keine Gemütlichkeit“, warnte er sie ein letztes Mal. „Das Leben hier ist verschwitzt und heiß und laut und roh. Die Straße befindet sich nur zwei Schritte entfernt, und es handelt sich um keine besonders friedliche Straße.“
    â€žIch komme schon zurecht.“
    Er konnte nicht glauben, dass er ihre Bitte auch nur in Betracht zog. Doch wenn er ehrlich war, dachte er schon darüber nach, wo er sie unterbringen und wie er sie am besten beschützen könnte. Aufgewühlt lief er in der winzigen Küche auf und ab. Dabei schaute er sie finster an. Sie sah wie eine zerbrechliche Märchenprinzessin aus. Das
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