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Kat und der heissbluetige Spanier

Kat und der heissbluetige Spanier

Titel: Kat und der heissbluetige Spanier
Autoren: Sharon Kendrick
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mochte, und warum sich ihr Vater geweigert hatte, ihr den Namen zu nennen.
    Wenigstens erlaubte der Schiffsname der in Schwarz und Weiß gehaltenen Jacht einige dürftige Spekulationen: Corazón Frío. Kat war zwar keine Sprachwissenschaftlerin, aber selbst sie wusste, dass dies Spanisch war. Zu ihrem Entsetzen spürte sie ihr Herz plötzlich oben im Hals klopfen. Der einzige Mann, der sie je zurückgewiesen und sie vor den Augen der Öffentlichkeit gedemütigt hatte, war ein unerträglich arroganter Spanier gewesen.
    Und trotzdem beherrschte er seitdem in jeder einzelnen Nacht ihre Träume. Ein Bild von einem Mann, mit hartem, durchtrainierten Körper, wildem schwarzen Haar und den kältesten Augen, in die sie je geschaut hatte.
    Unversehens überfiel Kat eine Erinnerung, die noch viel beängstigender war als jene vom verpatzten letzten Ball. Rasch schob sie das quälende Bild beiseite. Mit erhobenem Kinn stieg sie graziös aus dem Wagen, schob die riesige Sonnenbrille auf dem Nasenrücken zurecht und schlenderte betont lässig auf die Gangway zu. Dabei war sie sich der neugierigen Blicke der Umstehenden sehr wohl bewusst.
    Sie war seit Langem daran gewöhnt, dass wildfremde Menschen jeden einzelnen ihrer Schritte beobachteten. Präsentiere ihnen eine interessante, aufregende Hülle, dann schauen sie nicht hinter die Maske. Diese Regel beherzigte sie längst ganz instinktiv, ohne darüber nachzudenken. Kleider konnten als eine Art Rüstung dienen – und als Trick, andere davon abzuhalten, einem zu nahe zu kommen. Je extravaganter, desto wirksamer.
    Zu hautengen Designer-Hotpants aus verwaschenem Jeansstoff trug Kat ein knappes weißes Oberteil, das bei jeder Bewegung einen Blick auf ihren flachen Bauch im zarten Goldton freigab. Das glänzende schwarze Haar fiel ihr in weichen Wellen bis weit auf den Rücken hinab. Die strahlendblauen Augen, wie sie für alle Balfours typisch waren, verbarg die Riesenbrille.
    Kat wusste genau, was für eine Art von Uniform an Bord dieser privaten Luxusjachten gefordert war. Nur ein Außenstehender würde auf den täuschend schlichten Stil ihrer Kleidung hereinfallen, den sich die Designer teuer bezahlen ließen.
    „Bringen Sie bitte mein Gepäck an Bord“, wies sie den Chauffeur an, bevor sie auf hohen Korksandaletten die Gangway hinauftänzelte. Oben angekommen wandte sie sich dem Mann zu, der ihr am kompetentesten erschien, und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Er war mittleren Alters, schlank und ziemlich groß mit etwas schütterem sandfarbenem Haar.
    „Hallo, Sie erwarten mich sicher bereits. Ich bin Kat Balfour.“
    „Yeah …“ Der Mann musterte sie scharf aus blassblauen Augen. Erst jetzt fiel Kat auf, dass er einen kleinen silbernen Ring im Ohr trug. „Das dachte ich mir.“
    Neugierig schaute sie um sich. „Ist schon einer der anderen Gäste an Bord?“
    „Nein.“
    „Und mein … Gastgeber?“ Wie verrückt, ihn oder sie nicht einmal beim Namen nennen zu können! Warum hatte sie nicht darauf bestanden, ihn von Oscar zu erfahren?
    Weil du viel zu sehr damit beschäftigt warst, dich wieder bei ihm einzuschmeicheln, gestand sie sich kläglich ein. Weil du genau gespürt hast, dass er ziemlich verstimmt und in der Laune war, dir womöglich die regelmäßige und außerordentlich großzügige finanzielle Unterstützung zu streichen! Und was würdest du dann tun?
    Angesichts seiner starren Miene wagte Kat nicht, den Mann vor sich zu fragen, wer sein Arbeitgeber war. „Ist mein Gastgeber bereits eingetroffen?“, konnte sie sich aber doch nicht verkneifen.
    „Noch nicht.“
    „Okay, dann seien Sie doch so gut und bringen Sie schon mal das Gepäck in meine Kabine“, bat sie betont nüchtern und verkniff sich noch im letzten Moment ein guter Mann .
    „Warum erledigen Sie das nicht selbst?“, kam es prompt und ebenso ungerührt zurück.
    „Wie bitte?“, fragte Kat ungläubig.
    „Ich bin Ingenieur und kein Gepäckträger“, erklärte ihr Gegenüber kühl.
    Irgendwie gelang es Kat, das Lächeln auf den Lippen zu behalten, während sie fieberhaft nachdachte. Angesichts der offensichtlichen Kaltschnäuzigkeit des Mannes hatte es wohl wenig Zweck, auf ihrem Wunsch zu beharren. Dennoch nahm sie sich vor, diesbezüglich ein paar deutliche Worte mit seinem Boss zu wechseln. Niemand sprach in diesem Ton mit einer Balfour!
    „Dann zeigen Sie mir wenigstens den Weg zu meiner Kabine“, forderte sie mit stolz erhobenem Kopf.
    Jetzt lächelte der unverschämte Kerl auch
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