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Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Titel: Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman
Autoren: Verlag Vogelfrei
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…“
    „Jaaaa, schon gut. Ich mache Kaffee. Aber den Kuchen dazu bringen gefälligst Sie mit …“
    Der Hauptkommissar war ohne weiteren Kommentar aufgestanden und verließ die Wohnung. An der Tür drehte er sich noch einmal um: „Zehn Uhr dreißig morgen früh. Und bitte pünktlich!“
    Als die Polizisten das Feld geräumt hatten, saß er noch eine ganze Zeit da und starrte wie betäubt vor sich hin. Er fror von innen heraus, begann zu zittern.
    Erst jetzt kam so langsam alles hoch, nun wurde ihm erst bewusst, was da passiert war. Und er wusste, dass er es heute Nacht nicht aushalten würde, allein zu sein.
    Er sah zwei Möglichkeiten, die Einsamkeit zu vermeiden. Die erste war die Bluesmühle. Irgendjemand würde sicherlich an der Theke rumhängen und mit ihm die Nacht durchzechen. Damit allerdings hatte er die letzte Zeit keine guten Erfahrungen gemacht. Gar keine guten Erfahrungen.
    Er wählte die zweite Möglichkeit.
    Entschlossen schnappte er sich seine Jacke und schlüpfte hinein. Auf seinem Weg nach unten nahm er im Treppenhaus immer mehrere Stufen auf einmal.
    Als er vor dem Haus angekommen war, in dem sich Tobias’ Wohnung befand, spürte er einen leichten Schweißfilm auf der Stirn.
    Kurz nachdem er geklingelt hatte, hörte er Jeannettes Stimme.
    „Hallo?“
    „Ich bins, Karlo. Bitte mach auf!“
    Das klang so eindringlich, dass Jeannette nicht weiter nachfragte. Der Summer ertönte und nur Sekunden später stand er vor der geöffneten Wohnungstür. Er trat ein und schloss die Tür.
    „Was ist denn nur los? Es ist doch was passiert? Was ist mit Tobias?“
    „Tobias kommt heute nicht mehr. Möglicherweise kommt er die nächsten Jahre auch nicht mehr. Bitte, Jeannette, hab einmal im Leben Vertrauen zu mir. Frag jetzt nicht. Ich erzähle dir gleich alles. Lass uns aber von hier verschwinden.“
    Er hatte Jeannette an die Schulter gefasst und schob sie sanft auf die Wohnungstür zu. Jeannette leistete keinen Widerstand. Sie hatte den Ernst in Karlos Gesicht bemerkt. So kannte sie diesen Mann überhaupt nicht.
    Im Gehen griff sie noch ihre Handtasche, die an der Garderobe hing. Dann verließen sie die Wohnung und schlossen die Tür hinter sich.
    Als sie in die Mittelseestraße einbogen, hatte sich Jeannette bei ihm untergehakt. Es war dunkel und kühl, doch Karlo fühlte, wie ein bisschen Wärme zurück in seinen Körper strömte.
    Heute Nacht würde er nicht allein sein.

Am nächsten Tag
20
    Entspannt und glücklich lehnte Karlo am Tresen in der Gartenhütte des Motorradclubs und hielt sein Handy ans Ohr. Er hatte die Telefonnummer der Kuhls gewählt und wartete. Jeannette stand neben ihm und hatte die Hand auf seine Hüfte gelegt. Als er die Stimme am anderen Ende hörte, platzte es aufgeregt aus ihm heraus.
    „He, Kuhl, könnt ihr gleich mal in den Garten kommen, du und Kristin? Vielleicht auch Gerri? Was? Ja, jetzt gleich. Es ist wichtig. Ich hab hier was für euch und möchte – wie soll ich sagen – eine Art Tauschgeschäft unter Freunden vorschlagen.“
    „Was ist denn jetzt schon wieder, du Chaot? Deine krummen Geschichten nerven langsam. Also?“
    „Jetzt lass dich nicht lange bitten, Wolfhard. Glaub mir, es wird euch gefallen. Und vor allem: Kristin wird begeistert sein, ich schwöre es.“
    Karlo spürte, wie Kuhl zögerte. Karlos Schwüre! Was sollte dabei nur rauskommen. Doch die Aussicht, Kristin wieder mal eine Freude machen zu können, ließ ihn die Abneigung zu Karlos haarsträubenden Ideen beiseite schieben.
    „Also gut. In einer halben Stunde sind wir da. Aber wehe, wenn …“
    „Keine Angst, Alter. Es ist alles in Ordnung. Hundert Pro! Bis gleich.“
    Es war achtzehn Uhr geworden und Karlo stand nervös hinter der Theke. Wolfhard Kuhl und seine Frau Kristin nebst Sohn Gerri waren eingetroffen und hatten verblüfft Jeannette begrüßt. Kuhl hatte auf einem Barhocker Platz genommen. Gerri saß mit seiner Mutter am Tisch vor der Theke und trank eine Cola.
    Kuhl schnitt ein argwöhnisches Gesicht. Seine Finger trommelten ungeduldig auf der klebrigen Oberfläche des Tresens. Kristin indes beäugte Karlo eher neugierig. Generös breitete Karlo die Arme aus und begann endlich zu reden.
    „Wie soll ich anfangen? Na ja, das mit meiner neuen Wohnung, das hat sich wohl zerschlagen. Habt ihr ja vielleicht mitgekriegt, denke ich. Und genau da beginnt mein Problem auch schon, versteht ihr? Ich habe mir gedacht, vielleicht könnte ich noch ein paar Wochen, hier im Gartenhaus … ich
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