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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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letzten fünfzig Jahren doch kaum etwas verändert.“
    Richtig, und deshalb ist es dort viel gemütlicher als hier auf der Glebe Farm, dachte Sophie.
    „Aber mit Nick ist sie ohnehin viel besser dran“, meinte ihre Mutter zufrieden. „Sein Betrieb läuft sehr erfolgreich, weißt du. Er kann gut für sie sorgen.“
    Sie verwöhnen, verbesserte Sophie ihre Mutter im Stillen.
    „Melissa und Bram waren damals noch viel zu jung für eine Beziehung“, nahm Harriet den Faden wieder auf. „Das hat dein Vater schon gesagt, und er hatte recht. Es hätte nie geklappt. Für Bram war es allerdings ein Jammer. Manchmal frage ich mich, ob er Melissa immer noch nachtrauert, weil er sich anscheinend nie wieder richtig auf eine andere eingelassen hat. Zu schade. Er ist ein netter junger Mann.“
    Bram ist mehr als nett, dachte Sophie. Sie war ein wenig bedrückt, auch wenn sie nicht genau wusste, warum.
    „Hat er dir von Vicky Manning erzählt?“ Harriet gab den ausgerollten Teig in eine Kuchenform.
    „Nein.“ Vicky war in der Klasse unter ihr gewesen. Ein pummeliges, hübsches, recht nettes Mädchen. Sophie hatte sie jedoch zu langweilig gefunden. „Was ist mit ihr?“
    „Sie sollte eigentlich in knapp vier Wochen heiraten“, erzählte Harriet. „Alles war vorbereitet, da verliert Keith, ihr Verlobter, plötzlich die Nerven und sagt die ganze Sache ab. Er ist auf und davon nach Manchester und sucht sich dort einen Job. Vicky ist am Boden zerstört.“
    „Ach Gott, die Arme.“ Vicky mochte nicht eben der interessanteste Mensch sein, aber niemand verdiente es, so behandelt zu werden. Sophie wusste genau, wie Vicky sich jetzt fühlte. Auch wenn sie selbst damals mit Nick noch keine Einladungen verschickt hatte, war die Ablehnung und Erniedrigung für sie trotzdem nicht leichter zu ertragen gewesen. „Das tut mir sehr leid“, sagte sie aufrichtig.
    „Es ist schwer für sie“, stimmte Harriet zu, „aber ich wage zu behaupten, so das Beste ist. Wie Maggie erzählte, hat Keith sich ständig darüber beklagt, wie langweilig es hier ist. Er sehnte sich nach Abwechslung, aber Vicky wäre bestimmt nicht umgezogen. Sie ist ein richtiges Mädchen vom Land.“
    Sie schob den Kuchen in den Ofen und wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. „Es würde mich nicht wundern, wenn sie noch bei Bram landete.“
    „Bram!“ Empört setzte Sophie sich auf. „Vicky ist doch nicht die Richtige für Bram!“
    „Nun ja, ich weiß nicht …“ Nachdenklich wischte Harriet die Arbeitsplatte ab. „Sicher, ein paar Pfund weniger würden ihr nicht schaden, aber sie hat ein hübsches Gesicht und kann hart arbeiten. Außerdem ist sie hier aufgewachsen. Sie würde bestimmt eine gute Farmersfrau abgeben.“
    „Vielleicht, aber nicht für Bram“, entgegnete Sophie störrisch.
    „Arme Leute können nicht wählerisch sein“, bemerkte Harriet philosophisch. „In dieser Gegend gibt es nicht so viele passende Mädchen. Bram muss sich bald entscheiden, wenn er Kinder haben will. Schließlich wird er auch nicht jünger.“
    Und du auch nicht . Sophie wartete auf diesen Nachsatz, doch ihre Mutter verkniff sich die Bemerkung.
    „Bram ist doch erst zweiunddreißig, Mutter. Altersschwach ist er jedenfalls noch nicht.“
    „Aber er muss sich ranhalten“, meinte Harriet entschieden. „Ich weiß nicht, warum die jungen Leute heute so wählerisch sind. Wenn man zu lange auf den Richtigen wartet, kann man seine Chance auch verspielen. Denk doch nur an dich und Rob“, fuhr sie betrübt fort. „Er schien so nett zu sein, und dir fällt nichts Besseres ein, als dass es sich nicht richtig anfühlt.“
    Sophie seufzte auf, denn sie wollte nicht wieder darüber streiten. „So ist es aber, Mum. Du kannst doch nicht jemanden nur deshalb heiraten, weil er gerade zur Verfügung steht. Außerdem habe ich dir schon gesagt, dass ich einen anderen kennengelernt habe.“
    Ihre Gedanken flogen zu Bram und dem, was er gesagt hatte. Was würde ihre Mutter wohl sagen, wenn sie ihr verkündete: Sieh mal, Mum, es ist Bram. Wir lieben uns und wollen heira ten! Würde sie ihr glauben?
    Aber sie hatten ja entschieden, dass es unmöglich war.
    Ja, so war es. Einfach unmöglich.
    Und deshalb sollte sie nicht mehr darüber nachdenken.
    „Und woher weißt du, dass dieser geheimnisvolle Jemand besser ist als Rob?“ Harriet hob die Deckel hoch, um nach dem Essen zu sehen, und knallte sie dann unnötig laut wieder zurück auf die Töpfe.
    „Es könnte doch so
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