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Julia Sommerliebe Band 24

Julia Sommerliebe Band 24

Titel: Julia Sommerliebe Band 24
Autoren: Sarah Morgan , Chantelle Shaw , Fiona McArthur
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merkte, dass sie in diesem Moment den Überblick verlor, kroch Panik in ihr hoch.
    Seit einem Jahr schaltete sie den Fernseher aus, wenn Nachrichten über Zubran kamen. Obwohl sie Maliks Hochzeitsparty ausrichten sollte, mied sie Artikel über die Hochzeit selbst. Wenn sie dem Kronprinzen bei Festen über den Weg lief, die sie organisiert hatte oder bei denen sie Gast war, beschränkte sie sich auf ein kurzes Nicken – obwohl er der einzige Mensch war, den sie sah, egal, wie voll der Saal sein mochte. All das tat sie, um ihr Leben und ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sie musste sich schützen, denn Malik hatte sie zutiefst verletzt. So tief, dass sein Besuch sie völlig aus der Bahn warf.
    Was sie am meisten einschüchterte, waren weder die Macht noch die Autorität, die Malik ausstrahlte. Es war auch nicht sein blendendes Aussehen, obwohl die Kombination von herber Männlichkeit und durchtrainiertem Körper sogar glücklich verheiratete Frauen mit dem Gedanken an einen Seitensprung spielen ließ. Nein. Aus der Fassung brachte sie das sinnliche Schimmern in seinen nahezu schwarzen Augen. Kein Mann konnte es an erotischer Ausstrahlung mit Malik aufnehmen.
    So sieht er mich absichtlich an, erkannte sie niedergeschlagen. Er will mich an die Vergangenheit erinnern, dabei muss ich die unbedingt vergessen! Wie soll ich das schaffen, wenn er mich anschaut, als gäbe es zwischen uns noch eine intime Beziehung? Er heiratet bald eine andere Frau. Das ist eine Tatsache. Hier geht es nicht um mich, sondern um seine Braut.
    Trotz ihres inneren Aufruhrs und des Instinkts, sich selbst zu schützen, machte sie sich Sorgen um Maliks Verlobte. Sie kannte Kalila flüchtig als freundliche, wenn auch schüchterne junge Frau, die den Prinzen seit Jahren kannte und trotzdem von ihm überwältigt zu sein schien.
    „Kalila ist weg?“, vergewisserte Avery sich. „Wie meinst du das? Hat man sie etwa entführt?“
    „Nein.“
    „Bist du sicher? Immerhin ist sie eine Prinzessin. Es gibt Leute, die …“
    „Ich habe etwas erhalten. Keine Lösegeldforderung, sondern eine Botschaft von Kalila.“
    Avery versuchte fieberhaft, sich zu konzentrieren. Wenn sie Malik ansah, tauchten Bilder in ihrem Kopf auf, die sie normalerweise nur im Schlaf verfolgten. „Ich verstehe nicht.“
    „Sie ist durchgebrannt.“
    Entgeistert starrte Avery ihn an.
    Malik machte eine ungeduldige Handbewegung: „Ihre Beweggründe spielen keine Rolle.“
    „Wieso nicht? Du kannst die Gründe doch nicht einfach ignorieren.“
    „Das tue ich auch nicht, aber sie sind nachrangig. Jetzt geht es darum, Kalila zurückzuholen.“
    „Meinst du nicht, dass die Ursachen ihrer Flucht dafür wichtig sind? Warum ist sie durchgebrannt? Ein zurückhaltender, fügsamer Mensch wie sie tut so etwas doch nicht ohne Anlass.“
    „Sie will diese Hochzeit nicht“, räumte Malik ein.
    Avery war nicht sicher, was der Auslöser für die Anspannung in seiner Stimme war: Wut auf Kalila oder darüber, dass seine Pläne durchkreuzt worden waren. Der Prinz war immer selbstsicher gewesen. Er konnte geschickt verhandeln und behielt auch in schwierigen Situationen die Nerven. Avery wusste aus Erfahrung, dass es bei ihm nicht gut ankam, wenn man ihm Kontra bot. „Ach du Schande“, sagte sie. „Das ist allerdings ungünstig. Ohne Braut kann man natürlich schwer heiraten.“
    „Es ist weit mehr als ungünstig. Die Hochzeit muss stattfinden.“
    „Weil Kalilas Vater es will?“
    „Weil ich es will. Ich muss sie davon überzeugen, dass unsere Ehe funktioniert und dass ich anders bin als ihr Vater. Ich kann sie beschützen.“
    Hat er mich eigentlich jemals beschützt, fragte sich Avery. Nein, natürlich nicht. Das hätte ich auch gar nicht gewollt, schließlich kann ich auf mich selbst aufpassen.
    Trotzdem kränkte es sie, dass Malik den Übergang von einer Frau zur anderen derart mühelos vollzog. „Also wirst du dich auf dein Pferd schwingen und das Schwert ziehen, um sie zu verteidigen. Gut. Das ist … gut. Bestimmt weiß Kalila deinen Einsatz zu schätzen.“
    Bisher hatte Avery sich eingeredet, dies sei keine Liebesheirat, sondern eine politische Verbindung. Offenbar hatte sie sich getäuscht. Malik musste viel für Kalila empfinden, sonst wäre er nicht so entschlossen, sie zurückzugewinnen. Avery schluckte. Zum Glück merkte Malik ihr die Enttäuschung nicht an.
    „Sie ist sehr verletzlich. Ich erwarte nicht, dass du das verstehst“, sagte er spitz. „Dieses Wort
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