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Julia Sommerliebe Band 22

Julia Sommerliebe Band 22

Titel: Julia Sommerliebe Band 22
Autoren: STEPHANIE BOND ROSALIE ASH KIM LAWRENCE
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du es dir nicht anders überlegst und noch absagst“, hatte ihre Mutter erklärt. „Während ich weg bin, hast du das ganze Haus für dich. Ruf dein Büro in London an, sooft du willst. Ich bedaure nur, dass ich das Mnarja verpasse. Es ist ein romantisches nächtliches Festival in den Buskett Gardens, Ende des Monats. Aber Romano nimmt dich sicher gern mit hin, nicht wahr, Romano?“
    „Ich war ein bisschen enttäuscht“, gestand Caroline. „Natürlich gönne ich meiner Mutter den Urlaub mit ihrer Freundin, aber ich hatte mich auch darauf gefreut, Zeit mit ihr zu verbringen. Wir haben uns sehr lange nicht gesehen.“ Sie zuckte die Achseln. Es fiel ihr selbst auf, wie verloren das klang, und sie verfluchte sich für ihre Offenheit.
    „Deine Mutter ist eine sehr selbstständige, unabhängige Frau.“
    Sie hielten sich nördlich, fuhren parallel zur Küste bis nach St. Paul’s hinauf. So rau und steinig diese Insel war, sie barg doch viele Reize.
    Caroline schloss die Augen und dachte daran, wie ihr Vater immer von Malta geschwärmt hatte. Schon früh hatte er seine Leidenschaft dafür entdeckt. Als er mit seinem Buch über Malta begonnen hatte, fand er vor lauter Begeisterung kaum ein anderes Thema.
    Caroline bereute, dass sie nicht die Zeit gefunden hatte, sich die Insel von ihm zeigen zu lassen. Wehmut breitete sich in ihrem Herzen aus. Aber sie hatte schließlich nicht ahnen können, dass er so früh dem Leben entrissen werden sollte.
    Ihre Eltern waren unzertrennlich gewesen. Daher hatte ihre Mutter auch sofort zugestimmt, ihren Lebensabend mit ihm auf dieser Insel zu verbringen. Gemeinsam hatten sie sich das schöne kleine Stadthäuschen in Kalkara renoviert und eingerichtet. In der kurzen Zeit, die sie hier miteinander verbracht hatten, waren sie ihrer Mutter zufolge sehr glücklich gewesen.
    Und Romano hatte angeblich zu diesem Glück beigetragen. Als guter Freund zunächst ihres Vaters, dann auch ihrer Mutter, war er bei ihnen ein und aus gegangen. Deshalb hatte er einen so großen Einfluss auf ihre Mutter.
    Sicher hatte Romano recht. Ihre Mutter war unabhängig und selbstständig. Aber sie war auch verletzlich und wurde langsam alt. Romano schien das nicht zu begreifen.
    Caroline würde dieses Thema wieder anschneiden, sobald sie sich innerlich ruhiger und sicherer fühlte. Aber nicht mehr heute Abend. Nach diesem Tag wollte sie eigentlich nur noch ins Bett, sich die Decke über den Kopf ziehen und die beängstigenden Gefühle, die in ihr tobten, ordnen.
    Sie hatten keinen Tisch reserviert, doch bei Romanos Erscheinen überschlugen sich die Kellner vor Eifer, ihnen den besten Tisch mit Blick auf die Bucht bieten zu können. Der Mond hing wie ein riesiger Ballon am Himmel und tauchte alles ringsumher in ein milchiges Licht.
    Unbehaglich saß Caroline Romano gegenüber. Die Nachtluft war noch mild und duftete nach Blumen. Um den Kopf freizubekommen, atmete sie tief durch.
    Romano studierte ausgiebig die Weinkarte, und so hatte sie die Gelegenheit, ihn ungestört zu betrachten.
    Er hatte ein schmales, hart wirkendes Gesicht. Sein leicht gewelltes, schwarzes Haar umspielte glänzend und herrlich dicht die klassische Form seines Kopfes. Die Nase war lang und leicht gebogen, die Stirn hoch. Der Mund fein geschnitten und sinnlich, das Kinn eckig und entschlossen. Dichte Brauen überschatteten tief liegende dunkle Augen mit einem goldenen Schimmer.
    „Gegen ein kleines Entgelt stelle ich mich auch für Fotos zur Verfügung“, murmelte er lächelnd, als er ihren Blick bemerkte. „Wie lautet dein Urteil, Caroline? Bin ich ein Mensch, oder gehöre ich einer niederen Spezies an?“
    Irgendwie hatte sich eine wesentlich entspanntere, ja fast heitere Stimmung eingeschlichen.
    Unwillkürlich erwiderte Caroline Romanos spitzbübisches Lächeln. „Definitiv ein Exemplar einer niederen Spezies“, gab sie schelmisch zurück und richtete den Blick auf die Speisekarte.
    Es war ein wundervoller Abend. Die Abendluft duftete nach Meer und war angenehm lau. Kerzen erfüllten den Raum mit einem warmen, ursprünglichen Licht. Zur Wahl des Restaurants konnte Caroline Romano innerlich nur gratulieren. Es war elegant und gemütlich zugleich.
    Aufmerksam trat der Kellner an ihren kleinen Tisch, um die Bestellung aufzunehmen.
    „Möchtest du auch ein Glas Wein trinken?“
    „Gern.“ Obwohl sie nicht die Kontrolle verlieren wollte, konnte sie sich zur Entspannung ein Glas genehmigen.
    Romano wählte einen guten Burgunder.
    Und
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