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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045
Autoren: Emma Darcy , Alexandra Sellers , Stephanie Howard
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Bildschirm zu.
    „Morgen soll in der New York Times ein Bericht erscheinen, in dem behauptet wird, dass die Beweiskette des bemerkenswertesten Diebstahls in diesem Jahrzehnt zu David Percy führt. Danach soll das Große Juwelsiegel von Shakur in seinem Besitz gewesen sein und sich auch noch dort befinden. Die Autorin Camille Packer hat die Verbrechen im Antiquitäten- und Kunsthandel für ein Buch recherchiert. Sie sprach mit unserem Korrespondenten.“
    Caroline beugte sich vor und hörte fasziniert zu, wie Camille Packer berichtete, dass „Lug und Betrug im Antiquitäten- und Kunsthandel in aller Welt zu finden“ seien. Sie beschrieb dann die Spur der Beweise, die zu David Percy führte. Zum Schluss fragte der Sprecher: „Wo befindet sich Ihrer Meinung nach jetzt das Juwelsiegel von Shakur?“
    Darauf erwiderte Camille Packer: „Ich glaube, ich habe deutlich gezeigt, wo es hingegangen ist. Es gibt bisher keine Hinweise, dass das Juwel woanders hingebracht oder verkauft worden wäre.“
    Gleich darauf hielt Caroline die Luft an, als sie ihre Eltern auf dem Bildschirm sah. Ihre Mutter weinte, und alle beide standen vor einer Reihe von Mikrofonen vor ihrem Haus. Ihr Vater las von einem Blatt ab und blickte nach dem Ende eines Satzes jedes Mal in die Kamera. „Wir wollen Scheich Karim um Aufschub bitten“, erklärte er. Seine Augen waren feucht und seine Stimme brüchig. „Es ist schrecklich, dass ihm ein so bedeutendes Schmuckstück gestohlen wurde, aber ich will ihn daran erinnern, dass unsere Familie nicht an dem Diebstahl beteiligt war. Caroline Langley, Ihre Geisel, ist unschuldig. Sie hat bloß den Fehler gemacht, sich mit dem falschen Mann zu verloben …“ Er warf einen bitteren Blick in die Kameras. „Und ich kann Seiner Königlichen Hoheit versichern, dass diese Verlobung ab sofort gelöst ist, was uns betrifft. Wir haben David Percy gedrängt, mit den Vertretern von Barakat zusammenzuarbeiten, damit das Eigentum des Scheichs in seine Hände gelangt und unsere Tochter sicher zurückkommen kann.“
    Er schaute Carolines Mutter an, die ein paar Mal schluckte und dann schluchzend stammelte: „Bitte, David, bitte, das ist alles, was ich dazu sagen kann. Bitte, lass unsere Tochter nicht für deine Kunstsammlung sterben.“ Dann brach sie in haltloses Weinen aus.
    Am Ende der Sendung schaltete Karim das Gerät aus. Carolines Augen schimmerten feucht. Karim wandte sich ihr zu und küsste ihr die Tränen von den Wangen. „Bist du überrascht?“
    „Ein wenig“, erwiderte sie. „So habe ich meine Eltern noch nie erlebt.“
    „Vielleicht bedurfte es einer solchen Krise, damit sie ihre Gefühle zeigen konnten.“
    Caroline nickte.
    „Karim, was geschieht jetzt?“
    Er zuckte mit den Achseln. „David Percy hat zwei Möglichkeiten, mehr nicht. Er kann uns das Juwel zurückgeben oder so weiterlügen, wie er das bisher getan hat. Das Zweite wäre dumm und selbstzerstörerisch, aber man weiß nie.“
    „Was wirst du machen?“
    „Wir müssen abwarten.“ Er küsste sie erneut zärtlich. „Caroline …“
    Aber da erschien Rafi in der Tür. „Nasir ist am Telefon.“
    Sie liefen in den anderen Raum, in dem die Telefone standen, und Karim hielt den Hörer ans Ohr. Er wechselte ein paar Worte auf Arabisch, während Caroline ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat.
    Schließlich legte er auf und schaute von Caroline zu Rafi und zurück. „Das Juwelensiegel von Shakur wurde vor fünf Minuten von einer unbekannten Person im Konsulat abgegeben. Nasir ist bereits damit auf dem Weg zum Flughafen. Das Flugzeug ist startbereit.“
    In den nächsten Stunden gab es erneut zahlreiche Telefonate, Fernsehsendungen und viel Hektik. Die Nachricht, dass das Juwel anonym zurückgebracht worden war, wurde vom Konsulat kurz nach dem Abheben des Flugzeugs an die Öffentlichkeit weitergegeben. Die Nachrichtensender berichteten, dass der Palast in Barakat sich bisher nicht dazu geäußert hätte.
    David Percy galt allgemein als Schurke, obwohl er weiterhin sein Wissen über das Siegel leugnete und nicht zugab, dass er hinter der Rückgabe steckte.
    Gegen neun Uhr abends war es noch Mittag in New York, und Caroline hatte mit ihren Eltern telefoniert, um ihnen zu sagen, es ginge ihr gut. Danach zog Karim sämtliche Telefone aus den Anschlüssen, bis auf das eine, von dem Nasir die Nummer hatte. Er schaltete das Fernsehen aus, Rafi verschwand und ließ Caroline und Karim zum Essen allein.
    Sie saßen zwischen den Kissen an
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