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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045
Autoren: Emma Darcy , Alexandra Sellers , Stephanie Howard
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legte den Hörer auf und sprach über ihren Kopf hinweg mit Rafi. „Ihr Vater ist von einer Journalistin verständigt worden.“
    Rafi fluchte und sprang auf. „Wann?“
    Karim schüttelte den Kopf.
    „Ich melde mich“, erwiderte Rafi und hastete den Flur hinunter, der zum Haupttrakt des Palastes führte.
    Caroline schluchzte leise vor sich hin und merkte dann, dass Karim neben ihr schwieg.
    „Nimm den Ring ab!“, befahl er ihr.
    Sie schluchzte, wischte sich die Tränen mit dem Handrücken von der Wange und schaute ihn verständnislos an. „Was?“
    „Nimm seinen Ring ab! Oder betrachtest du dich mit einem solchen Mann als verlobt? Das ist geradezu ungeheuerlich. Du erniedrigst dich mit dieser Verbindung.“ Seine Stimme klang schroff, und seine Augen funkelten zornig. Hoffentlich weiß David, mit wem er es da zu tun hat, dachte Caroline.
    Aber ihre Angst wollte sie ihm nicht zeigen. „Ich habe dir doch gesagt, er würde es nicht tun“, erklärte sie halbwegs triumphierend.
    „Du hast es gesagt, ja. Ich habe es aber nicht geglaubt. Sollte es tatsächlich so einen Menschen auf der Welt geben? Wie kannst du annehmen, dass er dich in irgendeiner Weise liebt, Caroline? Er hat nicht mal Respekt vor dir als Mensch.“
    „Das ist eine Frage des Prinzips“, entgegnete sie, glaubte es aber selbst nicht, sondern benutzte diese Erklärung als Schutzschild. „Wenn er nur einmal Lösegeld zahlen würde, wäre er verletzlich. Außerdem meint er, wenn alle sich weigerten, Lösegeld zu zahlen, gäbe es keine Entführungen.“
    Karim lachte. „Wie amüsant, zu hören, dass David Percy von Prinzipien spricht!“ Er wurde sogleich wieder ernst. „Dahinter verstecken sich aber bloß Egoismus und Mangel an Liebe.“
    Caroline legte ihre rechte Hand schützend über den Diamanten. „Ich weiß, dass er mich nicht liebt. Das wusste ich bereits von Anfang an.“ Jedenfalls fast. Sie lächelte, auch wenn es sie große Mühe kostete. „Eure Nachforschungen waren wohl doch nicht gründlich genug, Durchlaucht! Wenn ihr David wirklich hättet treffen wollen, hättet ihr besser eines seiner leblosen Objekte gestohlen. Dann hättet ihr mit ihm handeln können.“
    Prinz Karim starrte sie an. „Du wusstest es? Du weißt, dass dein Verlobter dich nicht liebt? Warum gibt er deinem Vater dann so viel Geld für dich? Warum sollte er dich haben wollen, wenn nicht aus Liebe?“
    Die Worte schmerzten. Warum sollte er dich haben wollen, wenn nicht aus Liebe? Vor Kurzem noch hatte sie geglaubt, das wäre der Grund, warum Kaifar sie begehrte. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie senkte den Kopf. „Er will mich, weil ich aussehe wie eine Statue von Alexander dem Großen.“
    Karim musterte sie ungläubig. „Was?“, flüsterte er, und ein empörter Unterton schwang in seiner Stimme mit.
    „Sie steht in einem Museum. Es ist seine Lieblingsbüste von Alexander. Er hat mehrmals versucht, sie dem Museum abzukaufen, und ihnen riesige Summen geboten. Aber sie wollten nicht.“
    „Er kauft eine lebende Frau, damit sie den Platz einer Marmorstatue einnimmt?“ Niemals hatte sie eine derart abgrundtiefe Verachtung gehört. „Und das lässt du zu? Nur für Geld?“
    „Das wisst Ihr schon, Durchlaucht.“
    „Hör auf, mich mit Durchlaucht anzusprechen. Ich bin Karim, und du kannst mich mit Vornamen anreden!“, fuhr er sie zornig an.
    Es machte Caroline nervös, wenn er wütend wurde. Sie wagte nicht, ihn zu reizen, und schwieg. Aber sie ärgerte sich auch über ihre Feigheit.
    „Dass du ihn nicht liebst, wusste ich. Natürlich wusste ich das, nach dem, was zwischen uns war“, fuhr er fort. „Ich hätte aber niemals gedacht – wie sollte ich auch? –, dass er dich nicht liebt.“
    Sie schüttelte sich eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn und musterte ihn wortlos.
    Karim begegnete ihrem Blick und musterte sie prüfend, bis sie unruhig auf dem Stuhl hin- und herrutschte. „Und trotz allem willst du ihn heiraten“, stellte er verärgert fest. „Du willst dich an einen solchen Mann binden, den man kaum als Mensch betrachten kann? Du willst ihm körperliches Vergnügen gewähren, auch wenn du nichts dafür bekommst? Du willst ihm Kinder schenken, wenn er überhaupt welche zeugen kann. Das willst du wirklich?“
    Caroline blickte auf den blitzenden Diamanten. Eine direkte Lüge wollte sie nicht aussprechen, doch vermochte sie ihm auch nicht die Wahrheit zu sagen, weil es sie verletzlicher machte. Wenn er wüsste, dass sie
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