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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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lass doch die arme Frau in Ruhe“, meinte seine Mutter. „Komm und setz dich, Radford. Wahrscheinlich bist du es, der ihr zusetzt. Mit deiner gebieterischen Art, genau wie dein Vater.“
    „Ich bitte dich, ich habe nichts gemacht“, brauste er auf.
    „Trotzdem, lass Kristie etwas Luft zum Atmen.“
    Kristie, der die ganze Situation peinlich wurde, zwang sich dazu, sich zu beruhigen. Sie trank einige Schlucke von dem Wasser. „Entschuldigung. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.“ Eine glatte Lüge, aber was sollte sie Mrs Mandervell-Smythe auch sagen? Was für ein Mistkerl ihr Sohn in Wahrheit war?
    „Schon in Ordnung“, antwortete die ältere Frau. „Fühlen Sie sich imstande, mit den Hochzeitsvorbereitungen fortzufahren?“
    „Sie sieht mir eher so aus, als sollte sie nach Hause gehen und sich hinlegen“, knurrte Radford.
    Kristie starrte ihn wütend an, schwieg jedoch. „Mir geht es wieder besser“, meinte sie leise. Insgeheim wusste sie jedoch, dass sie sich auf kein einziges Wort konzentrieren konnte, solange sie sich mit Radford Smythe in einem Raum befand.
    Sie hörte im Geiste die Stimme ihrer Schwester. „Er sieht einfach unglaublich gut aus und ist atemberaubend sexy. Kristie, dich würde er auch um den kleinen Finger wickeln, glaub mir!“
    Nun, ihre Schwester hatte nicht übertrieben. Radford war einer jener Männer, die einen in ihren Bann zogen – ob man wollte oder nicht. Seine Anziehungskraft war enorm, und Kristie vermutete, dass ihm kaum eine Frau widerstehen konnte.
    Tarah war nach ihrer gescheiterten Ehe nach London gezogen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Der Männerwelt hatte sie abgeschworen – so lange, bis sie Radford Smythe getroffen hatte. „Ich necke ihn immer, indem ich ihn Smith nenne“, hatte sie Kristie verraten. „Er kann das überhaupt nicht ausstehen. Eigentlich hat er einen Doppelnamen, den er aber nie verwendet. Er kümmert sich um das Verlagsgeschäft seiner Familie. Sein Vater ist tot, und seine Mutter lebt irgendwo in der Nähe von Stratford. Die Welt ist klein, nicht wahr?“
    Zu klein, um genau zu sein. Das Haus war nur wenige Kilometer von Kristies Zuhause entfernt. Plötzlich dämmerte ihr, dass Mrs Mandervell-Smythe mit ihr sprach. Und sie hatte kein Wort mitbekommen!
    Von da an konzentrierte sich Kristie ganz auf die Vorschläge und Wünsche der drei Mandervell-Smythes, brachte eigene Ideen ein und notierte sich alles in ihrem Notizbuch, um es später in ihren Computer einzutippen. Irgendwann würde sie sich einen Laptop kaufen, schwor sie sich. Damit würde sie eine Menge Zeit sparen.
    Nach einiger Zeit wurden Kaffee und Kekse serviert. Als Radford Kristie den Teller reichte und ihr dabei mit einem fragenden Blick direkt in die Augen sah, fühlte sie erneut Nervosität in sich aufsteigen. Und dann lächelte er auch noch – genau die Art von Lächeln, die die Herzen der meisten Frauen zum Schmelzen brachte. Kristie schaffte es gerade noch, das Gesicht zu verziehen – zu einem richtigen Lächeln reichte es nicht –, und nahm sich ein paar Shortbread-Kekse.
    „Sie sehen besser aus“, meinte Radford leise. „Reden wir später. Dann können Sie mir genau sagen, was los war.“
    „Dazu wird es nicht kommen“, erwiderte Kristie schnell. „Ich habe nachher noch einen dringenden Termin.“
    „Vielleicht arbeiten Sie zu viel?“
    „Und geht Sie das irgendetwas an?“ Gleich darauf bereute Kristie ihre Worte. Mrs Mandervell-Smythe warf ihr einen scharfen Blick zu, und auch Felicity musterte sie mit einem Mal interessiert. Aber am unangenehmsten war Radfords Gesichtsausdruck – seine Miene erschien mit einem Mal hart wie Granit, und als er sich aufsetzte, überragte er Kristie wie ein drohender Racheengel.
    Kristie nippte an ihrem Kaffee, wohl wissend, dass sie nun im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Am liebsten wäre sie auf der Stelle gegangen. Aber es gab noch viel zu klären, und Radford bestand darauf, seine Meinung zu jeder Einzelheit kundzutun.
    Als sie in den Garten gingen, wo die Hochzeit stattfinden würde, war es wieder Radford, der das Gespräch dominierte.
    „Die Zeremonie selbst könnte man hier abhalten“, meinte Kristie. Sie stand etwa zwanzig Meter vom Haus entfernt auf dem Rasen, gleich gegenüber des Salons, von dem aus sich drei deckenhohe Rundbogenfenster zum Garten öffneten. „Mit einem überdachten Gang – falls es regnen sollte.“ Regen im Juni war hier in England alles andere als selten. „Und
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