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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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ein Auge auf mich geworfen“, fügte er vergnügt hinzu.
    Stace lachte. „Deinem Charme kann eben keine widerstehen.“ Sie wurde wieder ernst. „Aber wieso hast du dich plötzlich doch zu der Reise entschlossen? Ich dachte, du wolltest noch warten.“
    „Ich habe gewartet. Auf dich.“
    „Aha?“
    „Ich musste mich doch erst überzeugen, dass ich dich allein lassen kann.“
    „Frank! Ich bin erwachsen. Natürlich werde ich dich vermissen, aber ich komme schon klar.“
    „Ich weiß. Und ich weiß auch, dass du mir meinen Anteil abkaufen willst.“
    Bedrückt betrachtete Stace den bunten Reiseprospekt. Frank Simpson hatte sich diese Reise wirklich verdient. „Tut mir leid, Frank, aber ich habe das Geld noch nicht zusammen, obwohl ich seit Jahren spare.“
    „Ich will dein Geld nicht, Stace.“ Er nahm ihre Hände in seine. „Du brauchst mich nicht auszuzahlen.“
    „Aber Frank! Wovon willst du denn leben?“
    „Ich habe genug auf der hohen Kante, und ich würde mich freuen, weiterhin mit einem kleinen Anteil am Morning Glory beteiligt zu sein.“
    „Das kann ich doch nicht annehmen.“
    „Doch, mein Mädchen, das kannst du. Ich bin dein väterlicher Freund, Stace. Und wenn hier mal Not am Mann ist, springe ich gern vorübergehend ein. Aber mit sofortiger Wirkung bist du allein verantwortlich für das Lokal.“
    Stace rutschte vom Barhocker und umarmte Frank stürmisch. „Oh Frank! Wie soll ich dir jemals danken?“
    „Ganz einfach: Drück dem Lokal deinen eigenen Stempel auf! Es gehört jetzt nicht mehr deinem Vater und mir, sondern ganz allein dir. Neue Farben, neue Speisekarte, neuer Name – das liegt alles in deiner Hand. Verhilf dem Laden zu neuem Schwung!“
    Sie geriet völlig aus dem Häuschen vor Aufregung. Die Ideen für die Neugestaltung des Morning Glory überschlugen sich, als Stace sich im Lokal umblickte. Die alte Stace hätte nicht einmal einen Stuhl umgestellt. Doch die neue Stace traute sich umwälzende Veränderungen zu, denn sie hatte gelernt, wie Menschen, ein ganzes Wohngebiet, das Leben, sie selbst von Veränderungen profitieren konnten. Dieses Wissen wollte sie nun schnell anwenden, solange sie gerade so gut in Schwung war. Sie war gespannt, wie sich alle diese Veränderungen auf ihr eigenes Leben auswirken würden.
    „Dann willst du jetzt tatsächlich über den großen Teich fliegen?“, fragte sie lächelnd.
    „Ja.“ Frank steckte den Prospekt wieder ein. „Obwohl mir der Abschied von dir schwerfällt. Du warst ja immer wie eine Tochter für mich, Stace.“
    „Ach, Frank.“ Erneut herzte sie den beleibten Koch. „Und du bist mein Ersatzvater.“
    Er hielt sie fest an sich gedrückt und wischte sich eine Träne von der Wange, als er Stace schließlich wieder losließ. „So, nun wird es aber langsam Zeit für mich“, sagte er dann wehmütig, rang sich aber ein Lächeln ab.
    Veränderungen sind ja gut und schön, dachte Stace. Aber warum müssen sie manchmal wehtun? Frank war noch nicht einmal fort, und er fehlte ihr schon. „Okay, Frank.“
    „Allerdings gibt es noch etwas, worauf ich immer gewartet habe.“
    „Worauf denn? Dass Walter dein Essen lobt?“
    Frank lachte amüsiert. „Darauf kann ich lange warten. Nein, ich wollte sicher sein, dass es auch für dich ein Happy End gibt, Stace.“
    „Die Arbeit in meinem eigenen Lokal ist mein Happy End.“
    „Das meine ich nicht. Ich wollte mich erst in den Ruhestand verabschieden, sobald ich sicher war, dass du den Mann fürs Leben gefunden hast.“
    „Habe ich aber nicht.“
    „Doch, mein Mädchen, hast du. Jetzt musst du es dir nur noch eingestehen.“
    Riley betrat das verlassene Gästehaus. Keine Pfannkuchen auf dem Küchentisch. Kein fröhliches Summen beim Abwasch. Kein geblümter Kulturbeutel im Badezimmer. Nur das Gepäck im Flur, das Stace später abholen wollte, weil ihr kleines Haus wieder bewohnbar war.
    Die Vorstellung, anwesend zu sein, wenn Stace aus seinem Leben verschwand, war unerträglich. Daher machte Riley sich auf den Weg zu seiner Großmutter. Im Esszimmer brannte Licht. Durch die Terrassentür sah er Mary McKenna in ihrem Lieblingssessel sitzen und lesen. Heidi lag schlafend zu ihren Füßen.
    „Hallo Gran“, sagte er beim Hereinkommen.
    Erfreut sah sie auf. Heidi hob nur kurz den Kopf und schlief beruhigt weiter, nachdem sie Riley erkannt hatte.
    „Schön, dich zu sehen, mein Junge. Setz dich zu mir!“
    Seit seinem letzten Besuch in diesem Zimmer hatte sich unglaublich viel geändert.
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