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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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Boot. Einen Moment später stützte sie sich auf die Lehne des Fahrersitzes, während Rob von der Journeyman wegmanövrierte, den Gashebel nach vorn schob und mit einem beeindruckenden Kielwasser davonbrauste.
    Zehn Minuten später hatten sie sich von der Journeyman so weit entfernt, dass sie ganz allein waren.
    Einen Monat lang hatte sie Rob in ihren Träumen berührt, jetzt brannte sie darauf, es in Wirklichkeit zu tun. Honor stellte sich hinter ihn, legte ihm die Hand auf die Schulter, drückte die Wange an seinen Rücken und atmete tief Robs Duft ein, diese vertraute Mischung aus Mann und Meersalz.
    Sofort wurde er starr. „Honor …“
    „Ich habe dich vermisst.“ Worte, die direkt aus dem Herzen kamen, über die sie nicht nachdachte, die sie einfach in sein von der Sonne gewärmtes T-Shirt flüsterte.
    Weder wich er zur Seite aus, noch beschwerte er sich, aber er entspannte sich auch nicht völlig. Mit Höchstgeschwindigkeit durchpflügte er die rollende See.
    Zwar wusste Honor, wie weit sie vom Land schon weg sein mussten, doch sie sagte sich, dass sie bei Rob in Sicherheit war.
    Und sie glaubte es.
    Nach einer Ewigkeit stellte er die Maschine ab und drehte sich zu Honor um. „Manchmal ist es nett, sich einfach treiben zu lassen.“
    Vor sechs Wochen wäre sie bei diesem Satz vor Angst wie gelähmt gewesen. Jetzt sah Honor ein, dass etwas dran war an dem, was Rob sagte. Hier draußen, abseits der Schifffahrtswege, könnten sie höchstens einen Wal rammen.
    Ruhig schloss Rob sie in die Arme. Er küsste Honor nicht und streichelte sie nicht, sondern hielt sie nur fest.
    Ganz fest, als würde er ahnen, in welche Richtung ihre Gedanken gingen.
    „Einen Moment lang dachte ich, du würdest nicht mitkommen. Warum hast du es getan?“
    Die Stunde der Wahrheit. „Weil du mich dazu aufgefordert hast.“ Weil sie ihm vertraute.
    Er nickte.
    „Warum bist du zur Insel zurückgekehrt?“, fragte Honor.
    „Das Wetter schlug um …“
    „Du bist wegen des Wetters gekommen?“ Zweifelnd schaute sie ihn an.
    Nach kurzem Zögern erwiderte Rob ihren Blick. „Nein. Weil zwischen uns noch nicht alles erledigt ist. Warum wolltest du die Insel verlassen? Ist es nicht früh dafür?“
    Honor zuckte die Schultern. „Das Wetter schlägt um …“ Sie lachten beide, verlegen und angespannt. „Und weil ich nicht bleiben konnte. Die Insel hat verloren, was mich … Sie ist nicht mehr die gleiche. Ich werde sie wohl nie wieder betreten.“
    Selbst jetzt war ihre erste Reaktion, sich zu schützen.
    Aber getreu seinem Charakter schreckte Rob nicht vor dem Schwierigen zurück. „Was ist anders?“
    Du bist gegangen.
    Nate und Justin sind gegangen.
    „Ich. Ich habe mich verändert.“
    Rob atmete tief durch. „Genug, um mit mir aufs offene Meer hinauszufahren.“
    „Anscheinend.“
    „Du bist erstaunlich.“
    „Ich täusche es nur vor.“
    Er lachte, und der Monat voller Angst, Einsamkeit und Selbstbeobachtung löste sich einfach in Luft auf. Es war, als wäre überhaupt keine Zeit verstrichen.
    „Täusche niemals etwas vor, Honor. Es ist eins der Dinge, die ich an unseren gemeinsamen zehn Tagen am meisten schätze – dass wir ehrlich miteinander sein konnten.“
    Ihr stieg die Röte ins Gesicht.
    „Größtenteils“, schränkte Rob ein. Sein Lächeln verschwand. „Deshalb bin ich zurückgekommen. Ich habe dir einiges zu sagen.“ Er ließ Honor los und wandte sich ab. „Aber zuerst … Ich hatte einen Hintergedanken, und ich möchte, dass du mir bei dem hier vertraust.“
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als er mit einem aus tropischen Blumen gebundenen Kranz aus der Kajüte wieder auftauchte.
    „Ich habe ihn für dich mitgebracht. Weil …“
    Rob sah nervös aus. So nervös, wie Honor ihn noch nie erlebt hatte. Sofort drohten Tränen.
    „Weil du nicht auf ihrer Beerdigung warst. Ich dachte, du würdest vielleicht gern Abschied von ihnen nehmen. Ich wusste nicht, dass du die Insel für immer verlässt. Jetzt, da du es tust, würdest du diesen Tag zu etwas ganz Besonderem werden lassen.“
    „Oh.“
    „Ist das ein gutes ‚Oh‘ oder ein schlechtes ‚Oh‘?“
    Schnell ging Honor zu ihm und legte ihm die Arme um die Taille. „Es ist ein gutes ‚Oh‘. Danke, Rob“, sagte sie und war ganz heiser vor Rührung.
    „Ich glaube, sie werden immer ein wichtiger Bestandteil deines Lebens sein. Und ein wichtiger Bestandteil von dir. Vermutlich warst du nie dazu fähig, dies allein zu schaffen, Honor.“
    „Aber ich
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