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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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Wozu also noch in der Vergangenheit herumstochern?“
    Mit unbewegter Miene erwiderte Rodrigo ihren Blick, nur ein kleiner Muskel zuckte an seiner Wange. „Mir ist klar, dass du mich für einen gefühllosen Mistkerl halten musst, aber …“
    „Ich stelle nur die Tatsachen fest“, unterbrach sie ihn schroff. „Unsere Ehe war ein Fehler, und daran war ich ebenso beteiligt wie du.“ Jennys Atem ging so flach, dass es vor ihren Augen flimmerte. „Ich hätte mich nie darauf einlassen dürfen, dich nach nur drei Monaten Bekanntschaft zu heiraten. Hätte ich in meiner Verliebtheit nicht jeden Blick für die Realität verloren, wäre mir rechtzeitig klar geworden, dass die Arbeit immer die Nummer eins in deinem Leben sein wird.“
    Eine Weile betrachtete Rodrigo stumm seine ineinander verschränkten Hände. Dann hob er den Kopf und sah Jenny forschend in die Augen. „Warum hast du nie den Scheck eingelöst, den ich dir damals geschickt habe?“
    „Weil ich dein verdammtes Geld nicht haben wollte!“, warf sie ihm zornig an den Kopf. Ihr Herz schlug so heftig, dass es ihr fast aus der Brust sprang. „Ich habe dich geheiratet, weil ich dich liebte, und nicht, um ein lukratives Geschäft zu tätigen.“
    „Du hast jedes Recht der Welt auf das Geld“, stellte Rodrigo ruhig fest. „Ich habe dich enttäuscht, indem ich ein Versprechen abgab, das ich nicht halten konnte. Es war nur fair, dich dafür zu entschädigen.“
    „Ich wollte aber keine Entschädigung! Ich wollte mir ein neues Leben aufbauen und dich so schnell wie möglich vergessen.“
    „Und, ist es dir gelungen?“
    Die Frage hing wie ein Damoklesschwert in der Luft. Rodrigo anzulügen, wäre Jenny unwürdig erschienen, aber sie wollte sich auch nicht vor ihm demütigen, indem sie ihm die Wahrheit sagte. „Lass einfach alles stehen, wenn du fertig bist“, sagte sie daher nur. „Ich muss jetzt den Müll wegbringen und nachsehen, ob im Haus alles in Ordnung ist, bevor ich ins Bett gehe.“
    „Gewissenhaft wie immer“, bemerkte Rodrigo lächelnd. „Wie ich sehe, hat Lily eine gute Freundin in dir.“
    „Sie ist mir auch immer eine gute Freundin gewesen, besonders während der letzten zwei Jahre.“
    „Sie muss mich für das, was ich dir angetan habe, verabscheuen.“
    Jenny presste kurz die Lippen zusammen. „Wenn es so ist, weiß ich nichts davon, da wir so gut wie nie von dir sprechen.“
    „Verstehe“, murmelte er. „Wann kommt sie eigentlich zurück?“
    „In zwei Wochen.“
    „Und was ist mit deinem Einrichtungsstudio? Wolltest du es nach deiner Rückkehr nach London nicht wieder eröffnen?“
    „Das habe ich auch, aber in den letzten Monaten war das Geschäft ziemlich flau. Deswegen konnte ich auch herkommen und für Lily einspringen.“
    „Und wie läuft es mit Tim? Bezahlst du immer noch allein die Hypothek für das Haus, das ihr von euren Eltern geerbt habt? Ich erinnere mich, dass er ein ausgeprägtes Talent dafür hatte, jeder geregelten Arbeit aus dem Weg zu gehen.“
    Bei der Erwähnung ihres Bruders krampfte sich Jennys Magen zusammen. Rodrigo konnte ja nicht wissen, was zwischen ihr und Tim vorgefallen war und wie katastrophal ihre Beziehung geendet hatte.
    „Tim lebt nicht mehr in England“, informierte sie ihn spröde. „Er hat eine Frau kennengelernt und ist mit ihr nach Schottland gezogen, nachdem ich ihm seinen Anteil an dem Haus ausgezahlt habe.“
    „Dann wohnst du jetzt allein dort?“
    Unter seinem scharfem Blick stieg Jenny heiße Röte in die Wangen. Ohne zu antworten, wandte sie sich hastig ab und hob den Müllbeutel aus dem Plastikcontainer unter der Spüle. Auf dem Weg zur Tür betete sie im Stillen, dass Rodrigo es gut sein lassen und sie mit weiteren bedrängenden Fragen verschonen möge.
    „Jenny?“
    Er war plötzlich so dicht hinter ihr, dass sie seine Körperwärme spüren konnte. Einen Augenblick lang stand sie wie erstarrt da, während ihr Puls sich alarmierend beschleunigte. „Ja?“, brachte sie mühsam hervor, bevor sie sich widerstrebend zu ihm umdrehte.
    „Lass mich das für dich machen“, schlug er vor. „Da draußen herrscht Weltuntergangsstimmung, und ich möchte nicht, dass du vom Sturm weggeweht wirst.“
    Wie zur Bestätigung seiner Worte brachte in diesem Moment ein heftiger, lang anhaltender Donner das Haus zum Erzittern. Wieder begannen alle Lichter im Haus zu flackern, als könnte es jeden Augenblick in Dunkelheit versinken. Den Müllbeutel fest umklammert, schüttelte Jenny
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