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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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geholfen. Becca hat mir gezeigt, wie ich meine Haare glätte und Make-up auflege. Sie war immer für mich da. Sie hat mich aufgebaut, als meine Eltern mich kaum beachtet haben. Es ist schlimm genug, sich vorzustellen, dass sie eine Affäre mit meinem Mann hatte. Aber jetzt unterstellst du auch noch, dass sie sich das nur ausgedacht hat, um mich zu verletzen?“
    Sein Schweigen sagte mehr als tausend Worte. Millie stöhnte verzweifelt. „Das ist doch verrückt. Was wollte sie denn damit erreichen? Und wieso erwartest du von mir, dir einfach blind zu vertrauen? Meine Schwester habe ich mein ganzes Leben lang gekannt, dich kenne ich so gut wie gar nicht.“
    „Ich erwarte, dass du mir glaubst, weil du meine Frau bist und mir vertrauen und zu mir halten solltest. Leider habe ich davon bisher wenig gemerkt. Unsere Ehe hat schon gelitten, bevor du mich mit deiner Schwester gesehen hast.“ Leandro streckte sich. „Ich nehme an, dass du deshalb nicht mehr mit mir schlafen wolltest.“
    Verlegen sah sie zu Boden. „Das ist nicht wahr.“
    „Warum hast du mir dann jede Nacht den Rücken zugedreht und vorgegeben zu schlafen? Und wenn ich mal früher nach Hause gekommen bin, hast du Kopfschmerzen oder andere Ausflüchte vorgeschützt. Aus Rücksicht auf deine Unerfahrenheit habe ich dich gewähren lassen. Ich hatte ja keine Ahnung, was in dir vorging.“
    Dass er ihre Versuche, ihn auf Distanz zu halten, offenbar sofort durchschaut hatte, beschämte sie. „Du bedauerst sicher sehr, mich geheiratet zu haben“, bemerkte sie leise.
    „Willst du wissen, was ich wirklich bedaure, Millie?“ Plötzlich klang er müde und erschöpft und rieb sich den verspannten Nacken. „Dass ich dich nicht ans Bett gefesselt und gezwungen habe, mir zu sagen, was in deinem hübschen Kopf vorgeht. Stattdessen habe ich dich in Ruhe gelassen. Du ahnst ja nicht, wie sehr ich das bedaure.“
    „Damit hättest du sowieso nichts erreicht“, behauptete sie.
    „Ich war einfach nur müde. Wenn du nicht gerade auf Geschäftsreise warst, sind wir jeden Abend ausgegangen.“ Und jeder Abend hatte deutlicher gezeigt, wie unterschiedlich sie waren. Irgendwann hatte Millie jegliches Selbstvertrauen verloren.
    „Müde?“ Er musterte sie ungläubig. „Auf unserer Hochzeitsreise hast du überhaupt nicht geschlafen. Wir haben uns Tag und Nacht geliebt. Du warst mindestens so unersättlich wie ich. Also mach mir nun bitte nicht weis, du hättest mich aus Müdigkeit zurückgewiesen.“
    „Leandro …“
    „Wir hatten wunderschöne Flitterwochen. Die Probleme tauchten erst auf, als wir wieder zu Hause waren. Plötzlich hast du es nicht mehr ertragen, von mir berührt zu werden. Unglaublich, was du dir alles ausgedacht hast, um mich auf Distanz zu halten. Vermutlich hast du aus diesem Grund auch deine Schwester zu uns eingeladen.“
    Er hat wirklich keine Ahnung, dachte Millie verzweifelt. „Jetzt behauptest du vermutlich gleich, dass ich dich zu einer Affäre mit meiner Schwester ermutigt habe.“
    „Ich habe alles gesagt, was es zu diesem Thema zu sagen gibt.“
    Inzwischen bebte Millie am ganzen Körper. „Ich habe meine Schwester eingeladen, weil ich ihr vertraute und ihre Hilfe benötigte. Wenn ich Probleme hatte, war sie immer für mich da.“
    Leandro horchte auf. „Was hattest du für Probleme?“
    Sie wünschte, sie hätte sich anders ausgedrückt. Es fiel ihr so schwer, mit Leandro zu reden. Außer unbändiger Leidenschaft hatten sie keine Gemeinsamkeiten. Und wie sollte dieser selbstsichere Mann verstehen, dass sie selbst kaum Selbstbewusstsein besaß? Ausweichend erklärte sie: „Ich habe nicht nur meinen Ehemann verloren, sondern auch meine Schwester. Sie war meine beste Freundin. Und die habe ich schon lange vor dem tödlichen Unfall auf dieser einsamen, staubigen Straße verloren.“
    „Ich will wissen, warum du mir drei Monate nach unserer Heirat eine Affäre unterstellt hast, Millie.“
    „Ich wusste, was du für einen Ruf hast.“
    „Den hatte ich, bevor du mir begegnet bist.“
    In Millies Augen schimmerten Tränen. „Aber klar“, sagte sie mit erstickter Stimme. „Ich bin ja auch eine Schönheit und diesen magersüchtigen Models und Schauspielerinnen, die genau wissen, was sie anziehen und wie sie gehen müssen, haushoch überlegen. Wenn ich einen Raum betrete, werden die natürlich alle zu Mauerblümchen. Weißt du was, Leandro? Du hättest die Beleuchtung in diesem Haus so einstellen sollen, dass sie ausgeht, wenn ich
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