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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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dich.“
    „Das kann ich nicht!“ Mit diesen Worten schloss er sie in seine Arme.
    „Nein.“ Schluchzend befreite Charlie sich aus den Armen des Mannes, den sie über alles liebte. Tränen der Wut und der Enttäuschung strömten über ihre Wangen.
    Sie hatte geglaubt, dass Orlando genauso für sie empfinden würde. Aber er war nur interessiert an einem erotischen Abenteuer, so viel war Charlie inzwischen klar. Und weil er über so viel Erfahrung im Umgang mit Frauen verfügte, hatte sie ihm unmöglich widerstehen können. Aber das würde sich nun ändern!
    „Willst du mich für die Entdeckung des zweiten Gemäldes belohnen, indem du mit mir schläfst?“
    „Wie kommst du denn auf so eine verrückte Idee?“
    „Gib es doch zu, Orlando, zu wahrer Liebe bist du gar nicht fähig!“
    Orlando verschlug es die Sprache. Wie konnte diese Frau es wagen, ihn so offen zu kritisieren?
    „Es ist ein Fehler, zu glauben, dass ich schwach und willenlos bin!“, fuhr Charlie selbstbewusst fort. „Zwar besitze ich nicht so viel Geld wie du und wahrscheinlich auch nicht so viel Selbstvertrauen, aber ich bin nicht dumm. Und ich möchte auch nicht so behandelt werden!“
    „Ich habe dich niemals für dumm gehalten, Charlie!“
    Der zärtliche Ton in seiner Stimme trieb ihr erneut die Tränen in die Augen. Schnell wandte sie sich ab, weil er nicht erkennen sollte, wie verletzt sie war. „Bitte geh. Morgen werde ich nach London zurückkehren, und du wirst mich niemals wieder sehen.“
    Langsam verlor Orlando die Geduld: „Du wirst so lange für mich arbeiten, wie ich es dir sage. Immerhin hast du einen Vertrag unterschrieben!“, wetterte er. „Und wenn dir dein guter Ruf als Restauratorin wichtig ist, wirst du bleiben und das zweite Gemälde freilegen!“
    Charlie funkelte ihn herausfordernd an. „Wenn überhaupt arbeite ich meines Berufsethos’ wegen weiter für dich. Aber diese Eigenschaft ist dir ja wohl fremd!“
    „Hüte deine Zunge, Fräulein! Du wirst bleiben! Und wenn du bleibst, sollten wir vernünftig miteinander umgehen“, schlug Orlando vor.
    „Wie meinst du das?“, fragte Charlie nun voller Misstrauen.
    „Ich möchte dich morgen zum Mittagessen einladen.“ Als Charlie zögerte, fügte er schnell hinzu: „An einen neutralen Ort deiner Wahl.“
    „Einverstanden.“
    Sie gab schneller nach, als er für möglich gehalten hatte. „Wir werden ein Picknick veranstalten.“
    „Das hört sich gut an“, stimmte er zu, ohne eine Miene zu verziehen.

8. KAPITEL
    Eigentlich kam Orlando niemals zu früh zu einer Verabredung. In diesem Fall aber war es etwas anderes.
    „Tut mir leid, ich bin überpünktlich“, entschuldigte er sich, als Charlie ihm die Tür öffnete. „Wenn du willst, komme ich später wieder.“
    „Nein, ist okay. Ich bin fertig“, erklärte sie freundlich. „Gehen wir?“
    Orlando wirkte überrascht. War Charlie nicht dazu gekommen, sich umzuziehen?, fragte er sich insgeheim. Normalerweise gaben sich die Frauen, mit denen er ausging, mehr Mühe mit ihrem Äußeren. Charlie hingegen trug ein einfaches Sommerkleid und Sandalen, die aussahen, als habe sie sie auf irgendeinem Markt erstanden. Dabei wartete sein Fahrer auf dem Boot mit einem Picknickkorb voller Delikatessen.
    „Könntest du das bitte nehmen?“
    Erstaunt betrachtete er die alte Decke, die sie ihm reichte. „Wofür ist die?“
    „Wir brauchen doch eine Sitzgelegenheit …“
    „Überlass diese Dinge besser mir“, erwiderte Orlando ungeduldig. Er war gewohnt, die Zügel selbst in der Hand zu halten. Eigenständig handelnde Frauen waren etwas völlig Neues für ihn. „Zu welchem Zweck brauchen wir die?“, erkundigte er sich, als Charlie eine Kühltasche schulterte.
    „Für unser Picknick.“
    „Aber ich habe schon Essen vom besten Delikatessengeschäft in Venedig kommen lassen.“
    „Und ich habe heute morgen schon auf dem Markt eingekauft.“ Entschlossen ging sie an ihm vorbei. „Wir werden nicht verhungern.“ Sie warf ihm einen ihrer tiefgründigen Blicke zu. Aber anstatt verärgert zu sein, lächelte er.
    „Dann lass uns gehen. Hast du alles Notwendige dabei?“
    „Alles, was ich brauche“, versicherte sie ihm.
    Die unterschiedlichsten Gefühle erfüllten Orlando, als Charlie und er das Hotel verließen. War das die gleiche Frau, deren Herz er angeblich gebrochen und die er ursprünglich für eine Betrügerin gehalten hatte? Sie schien merkwürdig verändert. Diese bezaubernde Frau, die erhobenen Hauptes neben
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