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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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über das geplante Dinner hinausging.
    Im Bruchteil einer Sekunde hatte sich die Eisprinzessin in einen vollblütigen Vamp verwandelt, und gegen sein besseres Wissen konnte Marcos an nichts anderes mehr denken, als sich ihr ganz auszuliefern.
    Aber was hatte den abrupten Wandel in ihrem Verhalten bewirkt? Sicher nicht die Furcht, tatsächlich in den Turm gesperrt zu werden, oder?
    Plötzlich kam ihm die Erleuchtung. Tamsin Winter änderte ganz einfach ihre Strategie. Anstatt ihm zu drohen, versuchte sie, ihn mit ihrem Charme einzuwickeln, aber da hatte sie die Rechnung ohne ihn gemacht!
    Doch als er sie noch ein bisschen näher an sich heranzog, übertrug sich die unhörbare Melodie ihres wiegenden Ganges auf seinen Körper und brachte ihn auf den Gedanken, dass es doch recht vergnüglich für ihn werden könnte, zum Schein so zu tun, als falle er auf ihr lächerliches Manöver herein.
    Da er sie durchschaute, war es für ihn absolut gefahrlos. Marcos wollte nur sehen, wie weit sie gehen würde …

    Tamsin hatte inzwischen begriffen, dass es absolut zwecklos war, ihrem Entführer drohen zu wollen.
    Anders als ihr selbstgefälliger, aufgeblasener Halbbruder, würde Marcos Ramirez nicht so leicht zu schlagen sein. Er war gerissen, gut organisiert und skrupellos und war extra nach Marokko gekommen, um sie zu entführen. Offenbar hatte er viel Zeit und Geld in seinen Rachefeldzug gegen Aziz und ihre Familie investiert. Da würde er sich durch ihre Feindseligkeit kaum beeindrucken lassen.
    Also war es Zeit für einen neuen Plan.
    Marcos warf ihr einen schnellen Seitenblick zu, während sie die Treppe zu der sala hinaufstiegen. Sein Begehren stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, obwohl er versuchte, es durch ein nonchalantes Lächeln zu tarnen. Ganz offensichtlich hielt er sie tatsächlich für einen oberflächlichen, leichtlebigen Vamp.
    Und wirklich, gemessen an dem perfekt sitzenden, weit ausgeschnittenen Gucci-Kleid mit den schmalen Spaghettiträgern und den passenden Christian-Louboutin-Pumps, die er für sie ausgesucht hatte, musste er sie seit geraumer Zeit beobachtet haben. Denn es war ein exaktes Duplikat eines ihrer Partyoutfits, das die Klatschpresse dazu herausgefordert hatte, sie als das neueste Londoner „It-Girl“ zu proklamieren.
    Doch momentan hätte sie sich in einem Jogginganzug und Turnschuhen um einiges wohler und sicherer gefühlt. So hinreißend die Satinschuhe mit den mörderischen High Heels auch aussahen, waren sie kaum dazu geeignet über Burgmauern zu klettern oder vor Marcos’ Wachleuten zu flüchten.
    Allerdings bot das sexy Outfit dafür ganz andere Möglichkeiten. Tamsin musterte ihren Entführer verstohlen unter gesenkten Wimpern hervor. Sie konnte mit ihm flirten … ihn bezirzen. Seine Selbstgefälligkeit und sein Ego streicheln. Ihn glauben lassen, dass sie unter Umständen sogar bereit wäre, sein Bett mit ihm zu teilen.
    Ja, das war genau der richtige Weg, mit diesem arroganten Spanier umzugehen.
    Sie musste Marcos nur dazu bringen, weiterhin zu glauben, was in den Medien über sie geschrieben wurde. Und ihn davon überzeugen, dass sie sich von dem hier gebotenen Luxus einfangen ließ, damit er seine Rachegelüste ganz nach seinem Plan befriedigen konnte. Und dann, wenn seine Wachsamkeit nachließ, würde sie ihm entkommen, nach Marokko zurückkehren und seinen schönen Plan vereiteln.
    Tamsin lächelte in sich hinein, während sie sich den fassungslosen Ausdruck auf seinem dunklen Gesicht vorstellte, wenn er erkennen musste, dass er sie unterschätzt hatte und von ihr ausgetrickst worden war.
    „Da sind wir …“, murmelte Marcos und öffnete die Tür zu einem riesigen Speisesaal. Dabei lag eine Hand auf ihrem Rücken und schien Tamsin durch das dünne Kleid zu versengen.
    „Was für ein prachtvoller Raum!“
    Und das war nicht einmal gelogen. Die mittelalterliche Architektur harmonierte seltsamerweise sehr gut mit der modernen Kunst an den naturbelassenen Steinwänden. Tamsin entdeckte einen Picasso und hätte schwören können, dass es sich dabei um ein Original handelte. Die Decke war sehr hoch und gewölbt, und auf dem langen dunklen Holztisch prunkte in der Mitte ein üppiges Bukett mit exotischen Blüten.
    Die offenen, hohen Terrassentüren führten auf einen breiten Balkon mit einer steinernen Balustrade. Ganz tief sog Tamsin den betörenden Duft von blühendem Jasmin ein.
    Marcos geleitete sie zu dem Ende des massiven Eichentisches, das den geöffneten Türen am
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