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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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du würdest mich verlassen, wenn du es wüsstest, und habe verzweifelt gehofft, dass dir die Kids in der Schule reichten. Mir war klar, dass es so kommen würde, sollte ich es dir je offenbaren müssen.“ Er schluckte schwer und sah sie so durchdringend an, als wollte er sich jeden ihrer Gesichtszüge einzeln einprägen. „Nimm meine Mutter. Ein Kind war ihr nicht genug. Sie musste wieder heiraten und drei weitere haben. Dann war ihr Leben erfüllt. Nur hat sie irgendwann ihr Erstgeborenes aus dem Blick verloren und ihr Interesse einzig auf ihre zweite Familie konzentriert. Wäre mein Vater nicht gestorben, hätten sich die Dinge anders entwickelt. Doch er ist gestorben. Und Kinder wurden für meine Mutter zur alles beherrschenden Leidenschaft.
    Als du das Thema angeschnitten hast, war ich wie vor den Kopf geschlagen. Ich hatte geglaubt, dass ich einmal in meinem Leben um meiner selbst willen geliebt würde. Nicht als irgendein Samenspender. Du hast in den ganzen Jahren kein einziges Mal von eigenen Kindern gesprochen. Und plötzlich gab und gibt es nichts Wichtigeres mehr für dich.“
    Cath blinzelte erstaunt. Sie hatte nie erwogen, dass er es so empfinden könnte. Ja, er hatte ihr erzählt, wie es bei ihm zu Hause gewesen war, und es war ihm nicht leichtgefallen, einzugestehen, wie sehr man ihn ausgeschlossen hatte. Zweifellos hatte er mit Vielem fertig werden müssen, um der zu werden, der er heute war, und all das zu erreichen, was er erreicht hatte. Nicht eine Sekunde lang wollte sie dies kleinreden. Auch war er für sie nie Mittel zum Zweck gewesen. Sie hatte ihn geliebt und Kinder mit ihm haben wollen als Ausdruck dieser Liebe.
    Seine Betrachtungsweise überraschte sie total. Aber eines war ihr klar: Würde jemand dergleichen von ihr denken, wäre sie tief verletzt. Wie sehr musste sie ihm – wenngleich unbeabsichtigt – wehgetan haben! Starr schaute sie ihn an, wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Jake unterbrach den Blickkontakt, hob die Tasse an den Mund und trank sie aus. „Ich mache noch einen letzten kleinen Spaziergang am Fluss entlang und fahre dann los. Gestern Abend habe ich mit Sam telefoniert und ihn informiert, dass sich meine Bitte um einen Job in den Staaten erledigt hat. Gleich morgen fliege ich nach London. Lass deinen Anwalt die Papiere an die Agentur schicken, von dort werden sie an mich weitergeleitet.“ Er stand auf, zog die Jacke an und verschwand nach draußen.
    Reglos saß Cath da. Wie grausam musste Jake ihr Verhalten erscheinen. Seine Äußerungen hatten sie völlig verblüfft, doch das bedeutete nicht, dass sie ihn nicht liebte. Sie wollte ihn nicht bloß als Samenspender. Sie wollte ihn als ihren Ehemann!
    Ich hatte geglaubt, dass ich einmal in meinem Leben um meiner selbst willen geliebt würde , meinte sie ihn erneut sagen zu hören. Ja, es musste schrecklich gewesen sein, von der eigenen Familie ausgegrenzt zu werden, sich nie wirklich angenommen gefühlt zu haben.
    Aber sie, Cath, hatte ihn vom ersten Moment an geliebt. Er war für sie der wunderbarste Mann der Welt gewesen. Damals hatte sie noch nicht an Kinder gedacht. Ihre Gedanken hatten sich ausschließlich um ihn gedreht. Hätte sie sich von ihm abgewendet, wenn er es ihr anvertraut hätte? Ich glaube nicht, überlegte sie, zu der Zeit ist es mir eigentlich einzig um uns beide gegangen.
    Erst seit Kurzem sehnte sie sich nach mehr. Tante Sallys Tod hatte ihre Sichtweise verändert, die seitdem fast nur noch um ihren egoistischen Wunsch kreiste. War es vielleicht typisch weiblich, ein Baby zu wollen? Cath runzelte die Stirn. Sie mochte keine solche Frau sein wie Jakes Mutter. Seit er ihr etwas über sie erzählt hatte, war sie nicht unbedingt gut auf diese zu sprechen, und nach dem, was er eben gesagt hatte, war sie es noch viel weniger. Wie hatte diese Frau ihren Erstgeborenen nur so vernachlässigen können!Hatte sie Kinder haben wollen, bloß um sie zu haben oder um sie liebevoll aufzuziehen?
    Welches Motiv hatte sie, Cath? Eindeutig Letzteres. Aber würde sie je ein Baby in den Armen halten? Sie befürchtete stark, dass sie Tansy ähnlicher war, als sie vermutet hatte, denn seit sie Jake begegnet war, hatte sie keinen anderen Mann mehr angesehen. Und selbst jetzt, da sie sich mit der Absicht trug, ihre Ehe zu beenden, spürte sie nicht das geringste Interesse, sich einen neuen Partner zu suchen. Sie würde jeden mit Jake vergleichen – und keiner würde an ihn heranreichen.
    Konnte sie je den Traum von einer
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