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JULIA EXTRA BAND 0269

JULIA EXTRA BAND 0269

Titel: JULIA EXTRA BAND 0269
Autoren: Cathy Williams , Sarah Morgan , Michelle Reid , Maggie Cox
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lesen. Es ist nicht gerade erfreulich für dich, aber das Leben geht weiter. Was macht deine Mutter?“
    „Danke, sie kommt zurecht.“ Angie nahm die Zeitung entgegen. „Was soll das heißen, das Leben geht weiter?“
    „Lies den Bericht auf Seite zwei unter der Überschrift: ‚Griechischer Tycoon sucht Trost nach der Tragödie in seiner Villa‘.“
    Angie schlug die Zeitung auf. Sofort sprang ihr ein Foto in die Augen, auf dem Nikos Kyriacou eng umschlungen mit einer großen, schlanken Blondine aus einem Nachtklub kam.
    Alle möglichen Emotionen durchströmten sie. Sie empfand eine Mischung aus Schock, Schmerz und Zorn, und legte die Zeitung zur Seite. Dann atmete sie tief ein, um sich zu beruhigen.
    Hatte er deshalb den Diamanten unbedingt zurückhaben wollen? Wollte er ihn dieser Frau schenken?
    Angie fühlte sich wie betäubt. Sie stand von ihrem Schreibtisch auf und blickte Helen ernst an. „Kennst du das Gefühl, dass du plötzlich ganz neue Seiten an dir entdeckst und dir eingestehen musst, dass du anders bist, als du bisher geglaubt hast?“
    „Nein, so etwas ist mir noch nie passiert“, antwortete Helen verblüfft. „Aber du hast einen schrecklichen Verlust erlitten, deshalb ist es ganz normal, dass du durcheinander bist.“
    „Ich bin nicht durcheinander!“ Ich bin zornig, weil Nikos Kyriacou so gleichgültig über den Tod meiner Schwester hinweggeht, als wäre es nur ein bedauerlicher Zwischenfall gewesen, fügte sie insgeheim hinzu. Sie kochte vor Wut. Wie konnte er sich nach so kurzer Zeit an der Seite einer anderen Frau in der Öffentlichkeit zeigen? Der Mann besaß keinen Anstand, er war völlig gefühllos. Machte er sich keine Gedanken darüber, wie sehr dieses Foto ihre Mutter verletzen musste?
    Der Wunsch, es ihm heimzuzahlen, wurde übermächtig. Angie ballte die Hände zu Fäusten. Zum ersten Mal in ihrem Leben wollte sie sich an jemandem rächen.
    Sie setzte sich wieder und versuchte sich zu beruhigen. Ich darf nicht vergessen, wer und was ich bin, mahnte sie sich. Sie war Wissenschaftlerin und genoss einen guten Ruf. Und sie war davon überzeugt, dass man alle Probleme friedlich lösen konnte. Von Rache hielt sie nichts.
    Warum wollte sie sich dann an Nikos Kyriacou rächen?
    „Am besten nimmst du dir einige Tage frei“, schlug Helen vor. „Der Besuch von Nikos Kyriacou hat dich doch sicher sehr aufgewühlt.“
    „Ja, das stimmt.“ Angie fühlte sich immer noch wie betäubt. Sie nickte zerstreut, stand auf und schaltete den Computer aus. „Ich brauche frische Luft, momentan bin ich nicht mehr ich selbst. Die Zeitung würde ich gern behalten. Brauchst du sie noch?“
    „Nein. Geh zum Arzt, und lass dir ein Beruhigungsmittel verschreiben. Und komm erst wieder, wenn du dich besser fühlst.“
    Angie steckte die Zeitung in die Tasche und ging die Treppe hinauf. Dann bahnte sie sich den Weg durch die vielen Museumsbesucher und stand schließlich auf der Straße. Gedankenverloren und ohne auf die anderen Fußgänger zu achten, wanderte sie weiter. Ihre Schwester war so jung und naiv gewesen. Es hatte ihr sicher sehr viel bedeutet, dass Nikos Kyriacou ihr die Halskette geschenkt hatte. Für ihn hatte es jedoch nichts bedeutet.
    Tränen liefen Angie über die Wangen. Zu Hause angekommen, schloss sie die Tür mit zitternden Fingern auf. Das Erste, was sie erblickte, war das halb leere Glas Whisky auf dem Küchentisch. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht, nahm das Glas in die Hand und betrachtete es verzweifelt. Ihre Mutter hatte schon wieder getrunken.
    Plötzlich läutete es. Mit dem Glas in der Hand ging sie zur Tür. Wahrscheinlich war es die Nachbarin, die ihre Mutter besuchen wollte.
    Es war jedoch nicht die Nachbarin, sondern Nikos Kyriacou.
    „Lassen Sie mich gleich zur Sache kommen“, begann er ungeduldig. „Ich habe versucht, die ganze Angelegenheit so diskret und taktvoll abzuwickeln wie möglich, aber Sie haben sich geweigert, mir in irgendeiner Weise entgegenzukommen.“ Er warf einen Blick auf das Glas in ihrer Hand. „Alkoholismus liegt offenbar in Ihrer Familie.“
    Mit dem Whisky in der Hand erweckte sie natürlich den falschen Eindruck, das war ihr klar. „Wann haben Sie sich diskret und taktvoll verhalten? Davon habe ich nichts gemerkt. Da Sie für die Probleme, die wir jetzt haben, verantwortlich sind, rate ich Ihnen zu verschwinden, solange sie es noch können“, fuhr Angie ihn an.
    „Wenn es Ihnen hilft, sich besser zu fühlen, geben Sie ruhigmir die
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