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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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Er war immer der spießigste von meinen Söhnen. Aber du bist glücklicherweise nicht wie er. Du bist wie ich. Ich wollte auch einmal zum Theater. Ich habe meine Chance verpasst und habe mich seitdem immer gefragt, was passiert wäre, wenn …“
    Sarah unterbrach sich und atmete tief durch. Jane wusste, dass sie sich auch an den Mann erinnerte, den sie geliebt hatte. Sie nahm Sarahs Hand in ihre und spürte, wie ihre Großmutter sie dankbar drückte.
    „Verbring dein Leben nicht damit, dich zu fragen, was hätte sein können“, fuhr Sarah fort und sah dabei Jane an. „Folge deinem Herzen. Und hör nicht auf Leute, die etwas anderes sagen.“
    „Ich werde die Rolle annehmen“, sagte Tony mit plötzlicher Entschlossenheit.
    „Ruf Jim gleich von hier aus an, mach alles fest“, riet Sarah.
    Das tat Tony, küsste dann die beiden und verschwand glücklich. Jane und Sarah sahen sich lächelnd an.
    Während Jane das Abendessen vorbereitete, fragte sie Sarah: „Was hast du heute unternommen?“
    „Ich habe mich mit einem charmanten jungen Mann zum Mittagessen getroffen. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch.“
    Jane sah sie eine Weile schweigend an. „Gil, nehme ich an? Wie konntest du nur?“
    „Weil ich ihn mag und weil ich finde, dass du zu hart zu ihm bist. Vielleicht hätte er dir früher die Wahrheit sagen sollen, aber ich kann verstehen, warum es ihm schwergefallen ist. Ich finde, er ist sehr tapfer – man braucht sehr viel Stärke, um sich selbst zu ändern. Und du hast dich in seiner Gegenwart auch verändert. Du bist ein glücklicherer Mensch geworden. Willst du das alles wegwerfen?“
    „Ich kann nichts dagegen tun“, sagte Jane heiser. „Irgendetwas in mir weigert sich, nachzugeben. Sag bitte nichts mehr, Sarah, bitte …“
    „Liebes. Ich wollte dich nicht aufregen. Ich möchte nur, dass du glücklich bist. Nicht weinen. Komm zu deiner Großmutter. Nicht weinen … nicht weinen …“

12. KAPITEL
    Noch vier Tage bis zu Gils Show: noch drei, noch zwei, noch einer. Jane versuchte, das Verstreichen der Zeit zu ignorieren, aber es gelang ihr nicht. Es war eine unglaubliche Anstrengung zu arbeiten, zu schlafen und nicht zu weinen.
    Die einzige Aufheiterung brachte ein Anruf von Tony, der seinen Vertrag unterzeichnet hatte. „Delia war wunderbar. Wir heiraten sofort, damit wir in die Flitterwochen fahren können, bevor ich mit den Dreharbeiten anfange.“
    Sarah wirkte müde. Sie ging nur noch selten aus, und manchmal fand Jane, dass sie traurig aussah. An diesem Abend sah Sarah andauernd auf die Uhr.
    „Ich weiß, welcher Tag heute ist. Ich habe es nicht vergessen.“
    „Solltest du nicht dort sein?“, fragte Sarah sanft. „Es bedeutet ihm so viel, und er braucht deine Hilfe.“
    „Du vergisst, dass er ein Börsenmakler ist. Du sprichst, als wenn das Feuerwerksgeschäft lebenswichtig für ihn wäre, aber das ist es nicht.“
    „Doch, natürlich ist es das. Aber wahrscheinlich seid ihr euch zu ähnlich. Er sagte mir, dass er Angst davor hat, ohne dich wieder Gil Dane zu werden. Vielleicht solltest du Angst haben, ohne ihn wieder nur Miss Landers, die Filialleiterin, zu sein und nichts sonst.“
    Es wurde neun Uhr, und Jane wusste genau, welche Vorbereitungen Gil gerade treffen würde. Er würde nervös sein, wie jeder große Künstler vor einer wichtigen Vorstellung.
    Sarah ging früh zu Bett. Jane, die an einem Bericht arbeitete, machte sich einen Tee und stellte dann fest, dass die Milch alle war. Sie wollte schnell zum Laden an der Ecke, der lange geöffnet hatte, aber als sie die Wohnungstür öffnete, blieb sie wie vom Donner gerührt stehen.
    „Andrew!“ Sie schnappte nach Luft. „Was machst du denn hier?“
    Der alte Mann schaute hinter dem größten Strauß roter Rosenhervor, den Jane je gesehen hatte. Zum ersten Mal sah sie ihn verlegen.
    „Ich bin schon seit einer halben Stunde hier“, gestand er. „Ich habe noch nicht den Mut aufbringen können zu klingeln.“
    „Tritt ein. Sarah ist schon im Bett, aber ich hole sie.“
    „Nein, nein. Ich bin noch nicht so weit. Können wir reden?“
    Sie setzten sich. „Wie geht es ihr?“, fragte Andrew eifrig.
    „Sie kommt klar. Aber in letzter Zeit geht es ihr nicht mehr so besonders.“
    „Am Telefon tat sie immer so, als ob sie sich königlich amüsiert und ständig unterwegs ist.“
    „Zuerst war das auch so, aber allmählich hat es den Reiz verloren, und sie ist nicht sehr glücklich“, sagte Jane schuldbewusst. „Aber
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