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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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wurden. „Was … was machen Sie denn da?“, fragte Cleo stockend.
    Seelenruhig drehte er sich um. „Ich dachte, Sie wären schon in Ihrem Zimmer und würden Ihre Sachen auspacken.“
    „Leider haben Sie versäumt, mir mein Zimmer zu zeigen.“
    „Sie wohnen im Anbau. Biegen Sie am Ende des Korridors nach rechts, und öffnen Sie die zweite Tür.“
    Peinlich berührt wollte sie sich abwenden – obwohl sie nicht den geringsten Grund hatte, Verlegenheit zu empfinden. Aber da lächelte das Mädchen sie an. „Sie müssen sich nicht unbehaglich fühlen, weil Sie mich so sehen. Daran bin ich gewöhnt, und es macht mir gar nichts aus.“
    „Bewegen Sie sich nicht!“, befahl Maxim. „Wenn Sie das rechte Bein etwas anwinkeln könnten …“ Er berührte wieder die Wade der nackten jungen Frau. „Ist es so bequem?“
    „Wenn ich diese Pose nicht zu lange beibehalten muss …“
    Cleo erwiderte das Lächeln des Mädchens. „Oh, Sie sind das Modell, das Mr. Brenner malen wird.“
    „Heute mache ich nur ein paar Skizzen“, erklärte er und trat zurück, um das Mädchen zu mustern. „Bei diesem schlechten Licht kann ich nicht mit Farben malen.“ Er wandte sich wieder zu Cleo um. „Wenn Sie mehr Fleisch an den Knochen hätten, würde mich eine Aktstudie von Ihnen vielleicht interessieren. Solche Körper mag ich“, fuhr er fort und zeigte auf sein Modell. „Kraftvoll und erdverbunden, kurvenreich, mit starken Gliedmaßen und einer wohlgerundeten Kehrseite …“
    „Ein Körper mit Charakter?“, fiel Cleo ihm ins Wort. Sie konnte sich einen gewissen Sarkasmus nicht verkneifen.
    „Genau“, stimmte er zu. „Ein Körper, der zum Leben benutzt wird – keineswegs perfekt, aber deshalb fasziniert er mich umso mehr.“
    „He!“, rief das Mädchen und lachte. „In diesem Körper, der zum Leben benutzt wird, steckt eine ganz bestimmte Frau, und die würde gern was Nettes drüber hören.“
    „Ich sage nur lauter nette Dinge“, versicherte Maxim lächelnd.
    „Vollkommenheit gefällt ihm nicht“, ergänzte Cleo, immer noch ironisch. „Die findet er langweilig. Nun werde ich mein Zimmer suchen, Mr. Brenner, und meine Sachen auspacken. Ich will Sie nicht noch länger bei der – Arbeit stören“, fügte sie mit besonderer Betonung hinzu.
    Ehe sie zur Tür ging, sah sie ein warnendes Glitzern in seinen Augen. Plötzlich konnte sie dieses Atelier, den Maler und sein nacktes Modell gar nicht schnell genug verlassen. Irgendetwas erregte ihr Unbehagen. Natürlich war sie nicht prüde, aber die kleine Szene hatte eine unerwartete sinnliche Atmosphäre ausgestrahlt, die sie beunruhigte.
    Mühelos fand sie den Weg in den Anbau, wo es keine Küche gab, aber einen Wohnraum, ein Bad, ein großes Schlafzimmer mit Doppelbett, Einbauschränken und einem bequemen Lehnstuhl am Fenster. Als sie sich ausziehen wollte, fiel ihr ein, dass ihr Gepäck immer noch im Auto lag. Seufzend rannte sie noch einmal hinaus, um es zu holen, und schleppte den großen, schweren Koffer ins Haus.
    Wenig später hatte sie geduscht, war in ein Sweatshirt und eine Jogginghose geschlüpft. Sie räumte ihre Garderobe in die Schränke – viel zu viele Sachen für die paar Tage, denn sie hatte sich noch nicht entscheiden können, was sie tragen wollte, wenn sie gemalt wurde. Irgendwas Passendes werde ich schon finden, dachte sie beim Anblick der eleganten Kleider, Blusen und Röcke, der Designer-Jeans und seidenen T-Shirts.
    Nachdem alles verstaut war, ging sie zum Telefon, das im Flur stand, und wählte die Nummer ihres Vaters. Er meldete sich sofort.
    „Hallo, Dad! Ich wollte dir nur sagen, dass ich gut angekommen bin.“
    „Hattest du eine angenehme Reise?“
    „Ja, bis auf den strömenden Regen, der einfach nicht aufhören will.“
    „Sicher wird sich das Wetter bald bessern. Nun, wie ist dieser Maxim Brenner?“
    „Das weißt du doch“, erwiderte Cleo überrascht. „Ich meine – du hast ihn ja kennengelernt.“
    „Nur telefonisch. Ich hatte keine Zeit für die lange Fahrt nach Cumberland, und er war zu beschäftigt, um hierherzukommen.“
    „Du hast nur am Telefon mit ihm gesprochen?“, fragte sie empört, „und mich daraufhin ins Haus eines Mannes geschickt, den du gar nicht kennst?“
    „Er portraitierte die zwei Töchter eines meiner besten Freunde, der ihn mir empfahl. Die beiden wohnten in seinem Haus, und es gab keinerlei Probleme.“
    „Das alles hättest du mir vorher erzählen sollen. Und warum hast du mich nicht
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