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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23
Autoren: Anne McAllister
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brauche ich die Erde – ich meine Tonerde …“
    „Tonerde?“
    „Ja.“ Sie nickte krampfhaft. „Ich habe keine. Ich … Ich habe noch nie mit Ton modelliert.“
    „Ich verstehe.“ Er glaubte ihr kein Wort. Das Ganze war ein Bluff. Sie wollte ihn nur in Verlegenheit bringen, damit er ging. Aber den Gefallen würde er ihr nicht tun.
    „Dann sieh zu, dass du sie bekommst.“
    „Wen?“
    „Deine Tonerde – für die Skulptur.“
    Bestürzung und Panik spiegelten sich in ihren Zügen, doch dann straffte sie die Schultern. „Hugh kann sie mitbringen, wenn er am Mittwoch nach Nassau fliegt.“
    Er schluckte. „Hugh?“ Dann nahm Lachlan sich zusammen. Sie konnte sagen, was sie wollte, er nahm es ihr nicht ab, sie meinte es nicht ernst. So nachlässig wie möglich zuckte er mit den Schultern. „Sage ihm, er soll genug davon besorgen.“
    „Das werde ich. Ist dir Donnerstagmorgen recht?“
    „Fiona …“
    Sie sah ihn nur an.
    „Donnerstagmorgen habe ich eine Besprechung.“ Es war keine Lüge. Es stand in seinem Terminkalender.
    Natürlich glaubte sie ihm nicht. „Ich bin sicher, dass du in der nächsten Zeit jede Menge Besprechungen haben wirst“, sagte sie ironisch.
    „Fein, ich verschiebe sie. Donnerstagmorgen stehe ich dir nackt zur Verfügung. Um sechs Uhr.“
    „ Was?“
    „Du stehst wohl nicht gern früh auf, wie?“ Er ließ einen viel sagenden Blick über das zerzauste Haar und die zerknitterten Shorts gleiten. „Nicht jeder kann es sich leisten, den halben Tag zu verschlafen. Aber wenn du lieber darauf ver…“
    „Sechs passt mir gut. Ich freue mich schon.“
    „Ja. Ich auch.“ Er öffnete die Tür. „Bis Donnerstag also.“
    „Sei pünktlich!“
    „Ich war heute Morgen am Strand, um mir den König anzusehen“, bemerkte Carin, als Fiona mit einem Schubkarren voll Souvenirs in die Boutique kam. „Der neue Arm ist gut, er macht das Ganze noch authentischer. An deiner Stelle hätte ich noch etwas daran aufgehängt.“
    Das hatte ich, dachte Fiona, sagte aber nichts. Ihr war nicht danach zumute, Carin zu erklären, was es gewesen und warum es jetzt nicht mehr da war, denn sonst hätte sie Lachlans morgendlichen Besuch und auch die Folgen erwähnen müssen. Und das war unmöglich.
    Hatte sie ihn tatsächlich gebeten, nackt für sie Modell zu stehen?
    Hatte er tatsächlich eingewilligt?
    Oder war das eins ihrer Fantasiegebilde?
    „Wahrscheinlich musst du erst etwas Passendes finden“, überlegte Carin laut.
    Fiona nickte nur.
    „Eine Künstlerin, die der Laune der Gezeiten preisgegeben ist“, sagte Carin dramatisch und lächelte.
    Wohl eher ihrem eigenen Schwachsinn, ging es Fiona durch den Kopf. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht?
    „He, der ist spitze.“ Carin hielt einen Surfer aus Metall in die Höhe. „Der Erste seiner Art.“
    „Ich bin froh, dass er dir gefällt.“
    „Du solltest öfter etwas Neues versuchen. Das ist gut für die Kreativität und erweitert den Horizont. Manchmal mache ich mir Sorgen um dich.“
    „Das brauchst du nicht.“
    „Da bin ich nicht so sicher. Aber der Surfer ist ein guter Anfang. Was kannst du sonst noch?“
    Fiona fragte sich, wie Carin reagieren würde, wenn sie wüsste, dass ihr nächstes Projekt eine Tonskulptur war – mit Lachlan McGillivray als Modell.
    Dabei habe ich keine Ahnung, wie man mit Ton arbeitet.
    Aber weshalb machte sie sich eigentlich Gedanken? Die Wahrscheinlichkeit, dass es so weit kommen würde, war gleich null. Dennoch – der Vorschlag hatte sich gelohnt, nur um den fassungslosen Ausdruck auf seinem markanten Gesicht zu genießen. Lachlan McGillivray war viel zu arrogant, und es schadete nicht, wenn er zur Abwechslung einmal von seinem hohen Ross heruntersteigen musste.
    „Was hast du eigentlich gegen ihn?“, hatte Paul seine Schwester einmal gefragt. „Mit dem Mann kann man Pferde stehlen.“
    „Der Meinung bin ich auch“, hatte Mike zugestimmt.
    Fiona dachte anders als ihre Brüder. Wenn man sie fragte, so war Lachlan heute ebenso unerträglich wie vor zwanzig Jahren.
    Lachlan hatte sie Fiona Karottenkopf genannt und an den Zöpfen gezogen, wenn sie ihm zu nahe kam. Was nicht oft der Fall war: Die meiste Zeit schnauzte er sie und Molly an, ihn in Ruhe zu lassen. Als kleine Mädchen waren Molly und sie fest entschlossen, Geheimagentinnen zu werden. Sie nutzten jede Gelegenheit, seine Geheimnisse aufzudecken, schlichen ihm nach und verbargen sich hinter Büschen oder Felsen, um ihn zu beobachten. Wenn er sie
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