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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144
Autoren: Emma Darcy
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Haus getrieben.
    Seitdem hielt sie nicht mehr viel von einer Familie und wollte ihr Leben lieber selbst bestimmen. Wahrscheinlich hatte sie auch deshalb Steve nicht heiraten wollen. Sie hätte es nicht ertragen, von einem Mann so vereinnahmt zu werden wie ihre Mutter von ihrem Vater. Steves ständiges Gerede von Freigeistern hatte ihr gut gefallen – bis sie festgestellt hatte, was er wirklich darunter verstand.
    Wie dumm und naiv war sie doch gewesen!
    Amy schüttelte den Kopf und versuchte, sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Es war sinnlos, über ihre Fehler nachzudenken. Sekundenlang überlegte sie, den Artikel in dem Hochglanzmagazin zu lesen, der sie so brennend interessierte. Sie tat es jedoch nicht, weil sie von Jake nicht dabei ertappt werden wollte. Heute darf ich mir keine Schnitzer mehr erlauben, mahnte sie sich streng.
    Wir haben Amy Taylor genau da, wo wir sie haben wollen. Jakes selbstgefällige Bemerkung ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Was auch immer er vorhatte, sie war nicht bereit, seine neueste Eroberung zu werden. Nicht umsonst hatte sie zwei Jahre dagegen angekämpft, seiner sinnlichen Ausstrahlung und seinem Charme zu erliegen.
    Jake hätte seine Gedanken nicht aussprechen dürfen, denn Amy nahm sich vor, auf der Hut zu sein und sich auf nichts mehr einzulassen.
    Trotz allem ist es ihm gelungen, mich aufzuheitern, mir geht es wirklich besser, gestand sie sich ein.

5. KAPITEL
    Wenig später kam Jake in Amys Büro.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er. Seine Schwester war offenbar schon wieder weg.
    „Natürlich“, erwiderte Amy und wies auf die ausgedruckten Seiten.
    Jake setzte sich auf die Schreibtischkante, nahm die Briefe in die Hand und las sie durch. Seine Nähe machte Amy ganz nervös. Sie war sich seiner Gegenwart viel mehr bewusst als sonst und konnte nicht vergessen, wie er sie umarmt und wie sich sein Körper an ihrem angefühlt hatte. Sie dachte sogar darüber nach, wie es sein würde, von ihm geliebt zu werden.
    Nachdenklich betrachtete sie seine Hände mit den langen, schlanken Fingern, mit denen er so sanft ihr Haar gestreichelt hatte. Mit einer Frau zärtlich und behutsam umzugehen, bedeutete jedoch noch lange nicht, dass er sie auch gern hatte oder liebte. Aber Amy hatte in seinen Armen das Gefühl gehabt, er würde sie mögen. Oder hatte er nur so getan, um etwas Bestimmtes zu erreichen?
    „Das haben Sie wieder fantastisch formuliert“, sagte Jake anerkennend. Sein Lächeln wirkte so liebevoll, dass Amy Mühe hatte, nicht beeindruckt zu sein. „Sie verstehen genau, was ich meine, Amy. Sie finden immer die richtigen Worte, den Leuten schonend und unmissverständlich zugleich klarzumachen, was Sache ist.“
    „Ich habe ja auch einen guten Lehrer“, antwortete sie und blickte ihn leicht spöttisch an, obwohl sie sich über sein Lob freute.
    „Und Sie sind eine gelehrige Schülerin. Ich weiß nicht, was ich ohne Sie machen sollte. Irgendwie bin ich auf Sie angewiesen.“
    Das war ziemlich übertrieben. Instinktiv war Amy auf der Hut. Wahrscheinlich sollte sie jetzt etwas für ihn erledigen, wozu er selbst keine Lust hatte.
    „Zwei Jahre arbeiten Sie schon für mich – ja, Sie verdienen eine Gehaltserhöhung. Ruth hat recht“, fuhr er fort.
    „Womit?“ Die Sache kam ihr nicht geheuer vor.
    „Dass Sie einzigartig sind.“ Er lächelte sie an.
    Amy runzelte die Stirn. „Reden Sie oft über mich mit Ihrer Familie?“
    Er zuckte die Schultern. „Natürlich. Sie sind meine engste Mitarbeiterin. Erwähnen Sie mich nie Ihrer Familie gegenüber?“
    „Ich habe keine“, erwiderte sie viel zu rasch, was sie sogleich bereute.
    „Sind Sie als Waise aufgewachsen?“ Jake zog die Augenbrauen hoch.
    Natürlich wird er sich jetzt nicht mehr ablenken lassen, dachte sie und seufzte. Die ganze Zeit hatte sie Jake Carter erfolgreich auf Distanz gehalten und nie mit ihm über ihre Privatangelegenheiten gesprochen. Aber plötzlich schien sich alles zu ändern, woran sie in gewisser Weise selbst schuld war.
    „Das nicht gerade“, antwortete sie leise. „Meine Mutter starb, als ich sechzehn war. Mein Vater hat wieder geheiratet, und wir kamen dann nicht mehr miteinander zurecht. Ich habe zwei Brüder, einer lebt in England, der andere in Alaska. Wir haben uns aus den Augen verloren.“
    Amy lächelte betont unbekümmert, was ihr ziemlich schwer fiel, weil Jake sie entsetzt ansah.
    „Heißt das, Sie sind ganz allein? Sie haben niemanden, der Ihnen im Notfall
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