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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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führte nur dazu, dass sie das Spiel seiner stahlharten Muskeln unter seiner bronzefarbenen Haut aus dem Augenwinkel heraus umso deutlicher wahrnahm.
    Angestrengt vermied sie es, in seine Richtung zu schauen. Trotzdem war sie sich jeder seiner Bewegungen bewusst, ebenso seiner Blicke, die auf ihrem gesenkten Kopf ruhten. Sie schrubbte und bürstete heftiger.
    Die Tür ging auf, und weitere Ärzte kamen in den Raum, gefolgt von mehreren Krankenschwestern. Zwei von ihnen halfen Dr. Faress, die OP-Kleidung überzustreifen, zwei weitere gingen Larissa zur Hand.
    Eine Minute später betraten sie einen gigantischen Saal mit acht OP-Tischen für simultane Operationen, dem weitere Behandlungsräume angeschlossen waren. Sie alle schienen technisch auf dem allerneuesten Stand zu sein. Mehrere Patienten wurden gerade auf die Operationstische umgebettet.
    Auf Englisch erkundigte sich Dr. Faress nach den Verletzungen der Unfallopfer. Seine Kollegen antworteten ihm in arabischer Sprache.
    Mit einer Handbewegung forderte er Larissa auf, näher zu treten. „Dr. McPherson ist unsere neueste Chirurgin, und ich möchte Sie alle bitten, in ihrer Gegenwart nur Englisch zu sprechen, im OP sowie auch außerhalb.“ Er wandte sich Larissa zu. „Ich übersetze für Sie. Bei den schwerwiegendsten Verletzungen handelt es sich um einen Fall von penetrierenden Unterleibsverletzungen sowie drei Fälle von stumpfen abdominellen Verletzungen. Außerdem haben wir drei Brustkorbverletzungen und einen Beckenbruch. Alle Patienten haben zusätzliche Brüche erlitten, hauptsächlich der Extremitäten. Nach erfolgter Reanimation ist ihr Zustand leider so instabil, dass die weiteren Untersuchungen vorläufig abgebrochen und Operationen vorgezogen werden mussten.“
    Larissa nickte, während sie den Blick kurz über die verschiedenen Patienten schweifen ließ.
    „Haben wir von jedem die neuesten Vitalwerte?“
    Dr. Faress wandte sich an einen Mann, der für den Patiententransport zwischen Notaufnahme und Operationssaal verantwortlich zu sein schien. Er hielt einige Unterlagen hoch, damit die Ärzte sie lesen konnten, denn nach der sterilen Reinigung ihrer Hände durften sie die Papiere nicht mehr selbst berühren. Larissa trat näher, um die Erstdiagnosen und die letzten Werte zu prüfen. Alle Unfallopfer befanden sich in lebensbedrohlichem Zustand, doch am Schlimmsten hatte es den Mann mit dem Beckenbruch erwischt.
    „Er war die ganze Zeit bei Bewusstsein“, erklärte Dr. Faress. „Keine äußerlichen Verletzungen, keine Anzeichen von Blutungen im Bauchraum, doch seine Bauchdecke ist hart und gespannt, und er befindet sich hämodynamisch gesehen in einem verheerenden Zustand.“ Er schaute sie an, als würde er darauf warten, dass sie ihm dieses Rätsel erklärte.
    „Wie ich gesehen habe, konnte bisher nur eine rasche Sonografie mit dem mobilen Ultraschallgerät durchgeführt werden“, erwiderte Larissa. „Damit können zwar Flüssigkeitsansammlungen in Brustkorb und Oberbauch aufgespürt werden, aber keine retroperitonealen Blutungen. Auch keine noch so massiven, wie er sie nach dem Beckenbruch mit größter Wahrscheinlichkeit hat.“
    Das muss er doch selbst gewusst haben, dachte sie bei sich. Hatte er sie nur testen wollen?
    „Wir werden ihn uns zuerst vornehmen.“ Dr. Faress beauftragte eine der Krankenschwestern mit dem Anlegen der Patientenakte und der Beschaffung von fünfzehn Blutkonserven. „Dr. Tarek, Sie kommen mit uns“, warf er einem Kollegen über die Schulter zu.
    Larissa eilte neben ihm her. „Wäre es nicht besser, wenn ich mich in der Zwischenzeit um die Patientin mit den penetrierenden Unterleibsverletzungen kümmern würde?“
    „Das wird Dr. Kamal tun. Ich möchte Sie an meiner Seite haben.“
    Ach – warum? Um sich davon zu überzeugen, dass sie wirklich geeignet war, andere Chirurgen weiterzubilden?
    „Warum sollen wir uns zu zweit um denselben Patienten kümmern, wenn jeder von uns einen versorgen könnte?“, wandte sie ein.
    Sie erntete nur einen undefinierbaren Blick, doch seine Körpersprache machte unmissverständlich klar, was er dachte.
    Bitte tun Sie, was ich gesagt habe. Sofort.
    Larissa schluckte ihren Ärger hinunter und folgte ihm.
    Mit einem Blick stellte sie fest, dass der Patient mit der Beckenfraktur dabei war, das Bewusstsein zu verlieren. So rasch wie möglich führten sie und Dr. Faress die nötigen, wenn auch zeitraubenden Untersuchungen durch. Anschließend bestätigte er ihre Diagnose. Wenn
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