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Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Julia Ärzte zum Verlieben Band 42

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
Autoren: MOLLY EVANS ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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in ihm wahrscheinlich nichts anderes sah als ein Hindernis auf ihrem Weg an die Spitze. Damit schwand auch seine Hoffnung, dass sie erst mit ihm über den Vorfall während der Operation sprechen würde, bevor sie ihn an höherer Stelle meldete.
    Erst jetzt bemerkte er, dass Charlotte, die Kollegin aus der Kardiologie, etwas zu ihm gesagt hatte. Ob er mit in die Notaufnahme kommen wollte, um zu sehen, was die Untersuchungen des Patienten ergaben, schnappte er gerade noch auf.
    „Ja“, sagte er und fügte hinzu: „Gern.“
    „Erinnern Sie sich noch an Ben Carter?“
    „Natürlich.“
    „Und Josh O’Hara? Ach, nein, er hat angefangen, als Sie schon weg waren.“
    Luke folgte der Rollliege, in Gedanken noch bei Anna. Er würde sie bald wiedersehen, vielleicht nachher bei der Visite oder bei der Mitarbeiterbesprechung morgen früh.
    Nicht dass er darauf besonders erpicht gewesen wäre. So wie sie ihn hatte stehen lassen, konnte er gut darauf verzichten.
    Die Rückkehr des Helden Luke Davenport hatte schon für Gesprächsstoff gesorgt, aber jetzt war seine neueste Tat in aller Munde, wie Anna feststellen musste, als sie am Nachmittag Visite machte.
    Luke war zur lebenden Legende geworden.
    In der vollen Kantine hatten alle die Rettungsaktion atemlos verfolgt, und Berichte davon verbreiteten sich wie ein Lauffeuer.
    Auch die kleine Gruppe Pflegeschülerinnen auf der Kardiologie erging sich in eifrigen Betrachtungen des neuen Stars am St. Piran. Anna war ins Stationsbüro gekommen, um ein paar Patientenunterlagen zu holen.
    „Es war wie im Film“, begeisterte sich eine der jungen Frauen gerade. „Er hat einfach alles vom Tresen gefegt und ist drübergesprungen.“
    „Ich habe gehört, dass er ohne irgendeinen Schutz Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht hat.“
    „Wahnsinn …“
    „Der Patient, hat er’s geschafft?“
    „Zurzeit ist er im Katheterlabor. Ich schätze, sie bringen ihn hinterher zu uns.“
    „Was meint ihr, wird Dr. Davenport ihn begleiten?“
    „Na, das hoffe ich doch!“
    Das ausgelassene Kichern der drei versetzte Anna einen Stich. Weil ihr Einsatz mit keinem Wort erwähnt wurde und alle nur von dem neuen Superhelden schwärmten? Nein, so kleinlich war sie nicht. Sondern eher verwirrt, weil sie sich eingestehen musste, dass sie eigentlich genauso elektrisiert war wie die anderen.
    Der Mann war faszinierend, überwältigend. Jemand, auf den man sich in jeder Situation verlassen konnte.
    Und genau das war der Punkt. Anna bekam Bauchschmerzen, weil sie etwas über ihn wusste, wovon die anderen keine Ahnung hatten. Ja, sie würden es im ersten Moment nicht einmal glauben.
    Falls sie mit jemandem über ihre Bedenken sprechen wollte, dann mit Albert White, dem leitenden Direktor des St. Piran. Er würde ihr zuhören, wenn sie Zweifel an Lukes Fähigkeiten äußerte, und vielleicht sogar eine Art Probezeit für den Chefarzt veranlassen. So etwas blieb natürlich nicht lange geheim. Irgendwann würde etwas durchsickern. Und da Luke nach dem Zwischenfall in der Kantine erst recht den Ruf eines Helden genoss, würde niemand sonst Anna glauben.
    Vielleicht war sie danach noch einsamer, als sie sich ohnehin schon fühlte bei ihrem Kampf, die Mauer zu durchbrechen. Man würde ihr noch mehr auf die Finger sehen, und sie konnte das Vertrauen ihrer Mitarbeiter verlieren. Und das war undenkbar. Ein zuverlässiges Team war das A und O in ihrem Beruf.
    Sei vorsichtig, sagte sie sich. Schließlich hatte sie sich auch nichts anmerken lassen, als man ihr den leitenden Posten entzogen hatte, weil Luke Davenport ihn wieder für sich beanspruchte.
    Sie kam nicht dazu, sich weitere Gedanken zu machen, da die Türen aufgingen und der neue Patient hereingerollt wurde. Anna fiel auf, dass sich mehr Personal als nötig versammelt hatte.
    Auf einem der Bildschirme neben dem Stationszimmer erschienen die Daten der Untersuchung.
    Als Anna sie studierte, trat Luke zu ihr. „Er muss dringend operiert werden“, informierte er sie. „Ich hoffe, Sie können ihn morgen zwischenschieben.“
    Anna schloss die Augen und stöhnte stumm auf. Als sie sie wieder öffnete, blickte Luke sie intensiv an.
    „Ist das ein Problem?“, hakte er nach. „Haben Sie keine Patienten auf Ihrer Liste, die noch warten könnten?“
    „Doch, aber ich hatte gerade mit Mrs Melton gesprochen und ihr versichert, dass sie diesmal wirklich an der Reihe ist. Sie ist zwar stabil, leidet aber an Dreigefäßerkrankung und steht bereits zum dritten Mal auf einer
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