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John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)

John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)

Titel: John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)
Autoren: Jason Dark
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auf dem Rücken, schielte auf die Uhr und stellte fest, daß die siebte Morgenstunde angebrochen war.
    »Und ich lebe noch«, flüsterte er sich selbst zu. »Verdammt noch mal, ich habe es geschafft! Ich bin noch am Leben. Mir geht es den Umständen entsprechend sogar gut.« Er blies die Luft aus, als wollte er eine Kerze ausblasen. Danach drehte er sich auf die rechte Seite, setzte sich hin und blieb auf der Bettkante hocken, den Blick zur Tür, aber eigentlich ins Leere gerichtet.
    Er fühlte sich noch immer ausgelaugt und auch so, als hätte er nächtelang im Dreck campiert, denn seine Kleidung war noch immer schmutzig, und ein Teil dieses Schmutzes war auf dem Bett zurückgeblieben, wo er die Decke regelrecht getränkt und durchweicht hatte.
    Die Kleidung klebte. Er selbst roch. Er dachte an das Monstrum und schnüffelte. Vielleicht war es sein Gestank, den es zurückgelassen hatte.
    Perry wußte es nicht. Dafür stand er mit steifen Bewegungen auf und durchwanderte das Zimmer, das er zum erstenmal richtig sah, denn beim betreten war es finster gewesen, und seine Gastwirtin hatte doch mit dem Licht gespart.
    Er interessierte sich für das schmutzige Bett nicht mehr. Die Standuhr, die nicht mehr tickte, hatte ihren Platz neben dem geschlossenen Fenster gefunden. Er sah noch einen schmalen Schrank mit geschlossenen Türen und einen Holzstuhl an der Wand. Über ihm hing ein Bild, das ein Waldmotiv zeigte.
    Vielleicht war es der Wald, den er durch das Fenster sah. Der Killer schüttelte sich und traute sich kaum, einen Blick in die Richtung zu werfen.
    Noch etwas fiel ihm auf. Im Haus war es sehr still, obwohl jemand da sein mußte, denn er nahm den Geruch von frisch gebrühtem Kaffee wahr. Darüber freute er sich, denn dieser Duft gab ihm ein Stück Normalität zurück.
    Er zog die Tür weiter auf und blieb stehen. Vor ihm lag der Flur. Auch an seinen Wänden hingen Bilder mit Motiven aus der Natur, die sehr irisch aussah.
    Der Duft wehte von der rechten Seite auf ihn zu. Dort also lag die Küche.
    »Hallo …!« rief er.
    »Oh, du bist schon wach?«
    »Ja.«
    »Dann kannst du ja ins Bad gehen. Ich habe dir schon Handtücher hingelegt. Auch Ersatzkleidung. Sie stammt von meinem Vater und müßte dir eigentlich passen.«
    Nach diesen Worten verzog der Killer das Gesicht. Ausgerechnet die Kleidung des Mannes sollte er anziehen, der auf seiner Todesliste stand.
    Das war schon ein makabrer Witz, aber das Leben brachte eben die ungewöhnlichsten Dinge zusammen.
    »Hast du verstanden, Perry?«
    »Ja, das ist okay.«
    »Gut, ich warte dann mit dem Frühstück auf dich.«
    »Danke.« Er schüttelte den Kopf.
    Und er wunderte sich darüber, daß Greta nicht selbst zu ihm kam und ihm Bescheid gab.
    »Das Bad ist übrigens links von dir«, sagte sie noch.
    »Ich werde es finden.«
    Sekunden später drückte der Mann die Tür auf und betrat einen kleinen Raum, in dem sich eine niedrige und relativ kleine Badewanne befand und eine Dusche. Die interessierte ihn.
    Der Killer schloß die Tür. Ein Fenster war ebenfalls vorhanden. Er öffnete es. Vor kurzem erst, wahrscheinlich noch in der Dunkelheit mußte Greta geduscht haben, denn der Geruch nach einem frischen Gel oder Seife hing noch in der Luft.
    Tatsächlich lag die frische Kleidung bereit. Jeans, ein graues Hemd, eine Jacke. Sogar frische Unterwäsche, die leicht verblichen aussah. Ein Badetuch hatte Greta ebenfalls über die Wanne gehängt.
    »Sehr nett«, sagte Cameron und zog sich aus. Er war froh, seine alte Kleidung vom Körper zu bekommen. Sie roch, als hätte sie tagelang in einer Mülltonne gelegen. Selbst die Unterwäsche hatte diesen Gestank angenommen.
    Er war froh, unter die Dusche steigen zu können. Seinen Revolver legte er derweil auf den Kleiderhaufen.
    Er drehte die Dusche an. Aus der Tasse tröpfelte es zunächst, dann kam das Wasser aber, doch es sah nicht klar aus, wie er es gewohnt war, sondern bräunlich. In seiner Farbe erinnerte es ihn wieder an den Waldboden, über den er nächtens gerobbt war.
    Die braune Farbe veränderte sich, verschwand aber nicht völlig, und so stieg er unter die lauwarmen Strahlen, um sich zunächst einmal zu erfrischen.
    Es war wirklich eine Wohltat. Sogar an die Seife hatte seine Gastgeberin gedacht. Sie verbreitete einen wohltuenden Geruch, und er ließ sich während des Einseifens Zeit.
    Jede Stelle des Körpers seifte er ein. Wie jemand, der nicht nur Schweiß und Schmutz wegwischen wollte, sondern auch die Erinnerung an
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