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Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen

Titel: Jerry Cotton - 2923 - Die Rueckkehr des Kronzeugen
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erleichtert.
    »Sheldon hat alle Namen bestätigt, Jerry. Marley gehört ebenfalls seit damals zu den nicht enttarnten Mitgliedern des korrupten Netzwerks«, sagte er.
    »Mit ihm werden Phil und ich uns gleich befassen. June und Blair fahren ins Rathaus, um Richard Carmody festzunehmen«, erwiderte ich.
    Als Steve hörte, dass ich Les und Zeery die Verhaftung des Inspectors überlassen wollte, war er sofort einverstanden.
    »Schade, dass Joe noch nicht wieder fit genug ist. Er hätte Ackland mit Sicherheit bestimmt gerne persönlich die Handschellen angelegt«, sagte Steve.
    Das konnte ich zwar nachvollziehen, aber wer tatsächlich für den Mord an Devlin Zamecki sowie die Entführung von Joe verantwortlich war, musste erst noch geklärt werden. Ich hatte da so meine eigenen Überlegungen, und die waren auch der Grund, warum ich mit Phil die Vernehmung von Frank Marley übernommen hatte.
    Ob wir bei dem intelligenten Gangster allerdings Erfolg haben würden, blieb vorerst noch fraglich. Vielleicht stellte er Ethan Sheldon ja auch als Lügner hin oder bot uns einen anderen Deal an. Ich wäre dem nicht völlig abgeneigt, da mir das zweite Abkommen zwischen dem früheren Kronzeugen und der Staatsanwaltschaft zu sehr nach einem Kuhhandel aussah.
    ***
    Die Cops hatten sich einen Raum im Gebäude organisiert, in dem Frank Marley unter Bewachung stand. Als Phil und ich eintraten, hob der Gangster den Kopf. Mit einer Geste schickte ich den Officer hinaus und ignorierte die Musterung durch Marley. Nachdem sich die Tür hinter dem Cop geschlossen hatte, wandte ich mich um.
    »Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker«, sagte ich.
    »Meinen Namen kennen Sie vermutlich, Agent Cotton. Wären Sie so freundlich und würden mir erklären, warum man mich hier festhält?«, erwiderte Marley.
    Seine drahtige Figur konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er über beträchtliche Körperkräfte verfügte. In seiner Anfangszeit als Gangster hatte Marley sich seinen Respekt auf der Straße verdient und war dank seiner hohen Intelligenz schnell aufgestiegen. Vor etwa sechs oder sieben Jahren verschwand er für eine Weile aus dem Sichtfeld der Cops. Er war aber nicht etwa seriös geworden, sondern hatte ein anderes Spielfeld betreten.
    »Vielleicht macht es uns nur neugierig, wenn ein bekannter Politiker und ein Inspector des NYPD sich mit Ihnen zu einer heimlichen Konferenz treffen«, erwiderte ich.
    In den blauen Augen des Gangsters blitzte es amüsiert auf.
    »Wieso? Halten Sie mich denn nicht für einen Bürger, den Menschen wie Carmody oder Ackland zu ihrem Freundeskreis zählen?«, fragte Marley.
    Ich schwieg eine Weile, bevor ich langsam den Kopf schüttelte.
    »Nein. Sie sind ein Gangster, und diese Tatsache macht das Treffen zu etwas Besonderem. Denn auch Richard Carmody und Inspector Ackland sind nicht die seriösen Menschen, für die man sie in der Öffentlichkeit hält«, erwiderte ich.
    Frank Marley lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab. Der Stuhl stand neben einem einfachen Holztisch und war das einzige Sitzmöbel im Raum.
    »Sie sollten Ihre Zunge besser hüten, Agent Cotton. Auch ein Agent des FBI kann einen unbescholtenen Bürger nicht ohne Beweise als Gangster bezeichnen«, warnte er mich.
    »Wer sagt denn, dass wir keine Beweise hätten?«, fragte Phil.
    Sein abfälliges Grinsen war pure Provokation. Für einen kurzen Moment sprang ein gefährlicher Funke in Marleys Augen und sein Oberkörper straffte sich, als wenn er zum Sprung ansetzen wollte. Da er ein erfahrener Straßenkämpfer war, ließ er sich jedoch von der lässigen Haltung meines Partners nicht täuschen. Marley entspannte sich wieder und lehnte sich zurück.
    »Dann wäre dies der Zeitpunkt, an dem Sie mich offiziell verhaften oder laufen lassen müssen«, sagte er.
    Als Marley sich anschickte aufzustehen, trat ich zwei Schritte vor.
    »Hatte ich es etwa noch nicht erwähnt? Sie stehen unter dem dringenden Tatverdacht, den Mord an Devlin Zamecki und die Entführung von Special Agent Joe Brandenburg angeordnet zu haben sowie an der Bildung einer kriminellen Organisation beteiligt zu sein. Reicht Ihnen das?«, fragte ich.
    Marley schürzte die Lippen und schien einige Sekunden über die erhobenen Vorwürfe nachzudenken, bevor er mit einem kalten Lächeln zu mir aufblickte.
    »Das sind ja wirklich schwere Anschuldigungen, Agent Cotton. Nun, dann erlauben Sie mir sicherlich den entscheidenden Anruf.
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