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Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner

Titel: Jerry Cotton - 0543 - Das Todeslied der Kapuzenmaenner
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kurvte wie ein müßiger Nachtfalter die Lomitas Avenue entlang. Die Fahrt dauerte knapp zehn Minuten und endete vor einem unscheinbaren Apartmenthaus. Der Fahrer des Impala ließ die Bremslichter aufleuchten, gab dreimal Signal und kurvte dann mit kreischenden Reifen auf die andere Seite hinüber. Verwundert verfolgte ich sein Tun. Ich ließ den Sedan an die Bordsteinkante rollen und hielt an.
    Am Impala flammte ein Suchscheinwerfer auf, tastete sich an der Fassade des Hauses entlang und blieb an einem Fenster im vierten Stock hängen; blinkte in einem bestimmten Rhythmus auf und erlosch dann endgültig.
    Ich zählte dreimal bis zehn, stieg aus und ging auf die Haustür zu.
    Die beiden im Impala verfolgten jede meiner Bewegungen.
    Die Tür ließ sich geräuschlos öffnen. An ihrem Rahmen war ein verwittertes Schild befestigt. Ex- und Import Donald Mackenzie, konnte ich mühsam entziffern. Also eine Scheinfirma der »Amsel«.
    »Nehmen Sie den Lift bis zur vierten Etage, Shibell!« sagte plötzlich eine markante Stimme neben mir. Noch ehe er das erste Wort ausgesprochen hatte, lag meine Hand am Kolben der Magnum. Dann erst bemerkte ich, daß die Stimme aus dem. Lautsprecher einer Sprechanlage kam. Ich zog die Hand zurück und schalt mich einen Narren.
    Kopfschüttelnd betrat ich den Lift. Mit einem saugenden Geräusch schloß sich die Fahrstuhltür hinter mir. Eine unerklärliche Unruhe hatte mich gepackt. Ich stieß eine Verwünschung aus, als ich fühlte, daß meine Handflächen feucht wurden.
    In der vierten Etage angekommen, sah ich mich suchend um. Der Schein der trüben Notbeleuchtung ließ drei Türen erkennen. Eine von ihnen war geöffnet. In dem Raum dahinter brannte kein Licht. Drohend starrte mich das dunkle Viereck an.
    »Kommen Sie herein, Shibell!« sagte die markante Stimme.
    Ich machte zwei große Schritte und stand hinter der vorspringenden Ecke des Fahrstuhlschachtes verborgen. Meine Hand fuhr in den Ausschnitt meiner Jacke.
    »Kommen Sie ’raus, Sie freundlicher Gastgeber!« befahl ich heiser. »Ich möchte mich erst davon überzeugen, ob mir Ihr Gesicht überhaupt gefällt.«
    Aus dem schwarzen Viereck trat ein hochgewachsener Mann in den Gang, hob grüßend die Hand und sagte lächelnd: »Ihr Mißtrauen ist unbegründet, Shibell. Sie sind hier am richtigen Ort. Capueine erwartet Sie bereits.«
    »Ich kenne eine Menge Leute, die ein Krematorium als den richtigen Ort für mich bezeichnen würden«, sagte ich. »Gehen Sie zurück, mein Freund, und beleuchten Sie Ihre Taverne, dann können wir weiterreden. Vergessen Sie aber nicht, daß ich kein Sonntagsschüler bin. Ich bin im Tierkreiszeichen des Schützen geboren.«
    Der Mann hob schweigend die Schultern und trat ins Zimmer zurück. Das Licht flammte auf. Er stand inmitten eines mit Büromöbel vollgestopften Raumes.
    »Warum nicht gleich so!« knurrte ich und schob mich über den Gang.
    Er musterte mich abschätzend, als ich in der Tür auftauchte. Seine Augenbrauen zuckten in die Höhe. »Wenn Sie eine Hand frei haben sollten, Shibell, dann schließen Sie bitte die Tür hinter sich.«
    Widerwillig nahm ich die Hand von der Waffe. Ich drückte die Tür hinter mir ins Schloß und fragte: »Wo ist er?« Er drehte sich zur Seite. »Immer noch mißtrauisch?«
    »Schweifen Sie nicht ab, Großer. Es ist immerhin meine Haut, die zum Teufel geht.«
    Ich sah mich suchend um. Dabei entdeckte ich neben dem Schreibtisch einen Monitor, auf dessen Bildschirm man einen Abschnitt der Straße erkennen konnte. Der Impala stand noch an derselben Stelle.
    »Eine feine technische Einrichtung«, sagte ich anerkennend und deutete auf das Gerät.
    »Mackenzies Im- und Export!« grinste er befriedigt. »Es war interessant zu beobachten, wie Sie das Haus betreten haben.«
    Wahrscheinlich glaubte er, mir sagen zu müssen, daß er gesehen hatte, wie ich mich vor seiner Stimme erschrocken hatte.
    »Feine Branche!« sagte ich sarkastisch und ließ dabei offen, ob ich Mackenzies Firma oder die »Amsel« meinte.
    Der Lange hob den Arm und hielt mir die geöffnete Hand entgegen. »Entkleiden Sie sich, Shibell!«
    »Nichts zu machen, mein Freund!« schüttelte ich den Kopf. »Ich bin nicht für Striptease! Ohne meine Magnum fühle ich mich zu einsam.«
    In seinem Gesicht zuckte es. »Machen Sie mir keine Schwierigkeiten, Shibell. Wir haben unsere Vorschriften. Also?« Er krümmte einladend den Zeigefinger »Machen Sie schon«, lockte er.
    »Packen Sie Ihre Patschhändchen ein,
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