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Jeier, Thomas

Jeier, Thomas

Titel: Jeier, Thomas
Autoren: ersten Amerikaner Die
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Colorado, entwickelten die Anasazi um 1000 nach Christus eine Hochkultur, die für ihre Felsbauten bekannt und wahrscheinlich durch einen rapiden Klimawandel zerstört wurde. Nachrückende Jäger wie die Navajos und Apachen siedelten in ihren Canyons. Während die Apachen ihr unstetes Nomadenleben niemals aufgaben, wurden die Navajos zu friedliebenden Ackerbauern wie die sesshaften Pueblo.
    Die Schoschonen, Ute und Modoc in den Bergtälern von Kalifornien, Utah und Nevada jagten Wild und sammelten Beeren, Wurzeln und Kräuter. Die Nez Percé und Flathead in der Plateau-Region in Idaho und im östlichen Washington und Oregon jagten Wild und gingen während des Sommers auf Büffeljagd im heutigen Montana. Sie lebten in Dörfern und festen Langhäusern.
    Eine eigenständige Kultur entstand auch an der Nordwestküste zwischen Alaska und Oregon, wo Stämme wie die Haida und Tlingit in festen Holzhäusern lebten und in riesigen Kanus auf Walfang gingen. Nur bei ihnen gab es die legendären Totempfähle, die keine »Marterpfähle« waren, sondern vielmehr »Wappenpfähle«, die Episoden aus dem Leben einer Familie, der Sippe oder Auszüge der Stammesgeschichte erzählten.
    In den subarktischen Regionen von Kanada lebten Ojibway, Cree und andere Stämme von der Jagd auf Karibus und Elche, durchstreiften die Wälder, befuhren die Seenlandschaft in leichten Kanus aus Birkenrinde.

    Erste Begegnungen
    Zur ersten Begegnung zwischen Indianern und Europäern, so behauptet eine Theorie, sei es bereits im sechsten Jahrhundert gekommen. In seinem damals verfassten Buch Navigatio Sancti Brentani , das allerdings erst 300 Jahre später in der Öffentlichkeit auftauchte, berichtet Sankt Brendan, ein irischer Mönch, von einer sieben Jahre dauernden Expedition in das »verheißene Land der Heiligen«. In einem kleinen Boot, das mit harzgetränkten Ochsenfellen bespannt war, brachen er und seine Begleiter im irischen Clonfert zu einer Entdeckungsreise auf, die mit ihren fantastischen Abenteuern an Sindbads Weltreise oder die Irrfahrten des Odysseus erinnert. Tatsächlich habe er die paradiesische »Terra Repromissionis« erreicht und dort die üppige Natur und die exotischen Früchte vorgefunden, die ihm Gott versprochen habe. Bei diesem Land habe es sich um Amerika gehandelt.
    In der mündlichen Überlieferung und in den Legenden der Indianer gibt es jedoch keinen Anhaltspunkt für diese These, und auch die Reise des Chinesen Hui Chen, der nach einer französischen Karte bereits um 480 nach Christus in Amerika gelandet sein soll, gehört wohl eher in das Reich der Fabel.
    Als wissenschaftlich belegt gilt jedoch, dass die Wikinger schon 500 Jahre vor Kolumbus den Kontinent betraten. Die norwegischen Archäologen Helge und Anne-Stine Ingstad haben bereits in den 1960er Jahren die Überreste einer Wikingersiedlung im kanadischen Neufundland freigelegt, die um 1000 nach Christus gegründet worden war. Bereits im Jahr 985, so wissen wir aus den Wikinger-Sagas, wurde Bjarni Herjólfsson während einer Reise nach Grünland (dem späteren Grönland) vom Kurs abgetrieben und erkannte die bewaldete Küste eines fremden Landes im nebligen Dunst. Wegen der ungünstigen Wetterbedingungen warf er jedoch keinen Anker und segelte zu Erik dem Roten nach Grünland zurück. Erst fünfzehn Jahre später entschloss sich Leif Eriksson, der älteste Sohn des legendären Wikingers, das fremde Land zu erkunden. Mit 35 Siedlern folgte er Bjarnis Kurs nach Helluland, dem »Land der flachen Steine« auf Labrador, fuhr weiter nach Markland, dem »Land der Wälder« auf Neufundland und errichtete auf dem fremden Kontinent, den er »Vinland« nannte, eine Siedlung, wahrscheinlich jenes »L'Anse aux Meadows«, dessen Überreste die Archäologen neun Jahrhunderte später entdecken sollten. Die Wikinger blieben einen Winter, ohne einem Menschen zu begegnen, und kehrten mit wertvollem Bauholz beladen nach Grünland zurück.
    Zum ersten Kontakt zwischen Indianern und Europäern kam es erst vier Jahre später, also im Jahre 1004, als Thorwald Eriksson den Spuren seines Bruders folgte und sich mit seinen Leuten in dessen Häusern einquartierte. Auch diese Siedler begegneten monatelang keinem Menschen. Erst im Frühjahr kam es zu jenem folgenschweren Zwischenfall und zur ersten bewaffneten Auseinandersetzung. Während eines Erkundungsganges stießen einige Nordmänner auf neun Eingeborene, die friedlich neben ihren Kanus schliefen; sie töteten acht der Krieger mit ihren
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