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Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel

Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel

Titel: Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel
Autoren: Jude Watson
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hatten sie sich immer getroffen. Nach langen Unterrichtstagen gab es nichts, was Bant lieber tat, als sich ins Wasser zu stürzen und zu schwimmen. Obi-Wan hatte sie oft begleitet, auf der Bank gesessen und zugesehen, wie sie anmutig in den Tiefen des grünen Sees dahinglitt.
    Sie verließen den Lift und es schien, als ob ein sonniger Tag auf dem Planeten sie erwartete. Doch beide wussten, dass der goldene Sonnenuntergang am blauen Himmel nichts anderes war als eine Reihe von Illuminationsbänken hoch oben in der
    Kuppel. Der Boden war mit blühenden Pflanzen und grünen Bäumen bedeckt. Heute war die Ebene der Seen verlassen. Obi-Wan sah niemanden schwimmen oder auf einem der vielen Pfade gehen.
    »Den Schülern wurde nahe gelegt, in ihrer Unterkunft oder den Meditationsräumen zu bleiben, wenn sie keinen Unterricht haben«, erklärte Bant. »Es ist keine Anweisung, sondern eine Bitte. Der Anschlag auf Yoda hat uns alle vorsichtig gemacht.«
    »Furchtbar«, meinte Obi-Wan.
    »Aber wie geht es dir?«, fragte Bant. »Was hat der Rat gesagt?«
    Obi-Wan spürte seine Verzweiflung. »Sie werden mich nicht wieder aufnehmen.«
    Bant war überrascht. »Haben sie das gesagt?«
    Obi-Wan starrte mit brennenden Augen auf den See hinaus. »Nicht ganz so deutlich. Aber ihre Haltung war sehr klar. Ich muss warten, sagten sie. Bant, was soll ich nur tun?«
    Sie sah ihn an, die silberfarbenen Augen voller Zuneigung. »Warten.«
    Er wandte sich ungeduldig ab. »Du hörst dich an wie Yoda.«
    Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. »Aber Obi-Wan, was du getan hast, war ein ernstes Vergehen«, sagte sie. Als sie seinen betroffenen Blick sah, fügte sie schnell hinzu: »Nicht ernst genug, um für immer hinausgeworfen zu werden. Aber der Rat muss einen Beweis für deine Ernsthaftigkeit sehen. Sie werden dich noch ein paar Mal befragen. Sie sind verständnisvoll, Obi-Wan, aber sie müssen den Jedi-Orden schützen. Und das ist richtig. Der Pfad der Jedi kann sehr beschwerlich sein und der Rat muss sicher sein können, dass deine Bande vollkommen sind. Dass die Bande eines jeden von uns vollkommen sind.«
    »Meine Bande sind vollkommen«, sagte Obi-Wan voller Ernst.
    »Wie kann sich der Rat dessen sicher sein und wie kann Qui-Gon es wissen?«, fragte Bant sehr sanft. »Du hast das schon einmal gesagt, als er dich als Padawan angenommen hat.«
    Wut erfüllte Obi-Wan, Wut, die von Verzweiflung genährt wurde. Er wusste, dass Bant ihn nicht verletzen wollte. Sie sah ihn jetzt mit besorgten, liebevollen Augen an. Sie hatte Angst, ihm zu nahe getreten zu sein.
    »Ich verstehe«, meinte er knapp. »Du bist auch gegen mich.«
    »Nein«, erklärte sie ruhig. »Ich will dir nur sagen, dass es länger dauern wird, als du möchtest. Vielleicht länger, als du glaubst, ertragen zu können. Aber der Rat wird seine Meinung ändern und das sehen, was ich sehe.«
    »Und was siehst du?«, fragte Obi-Wan verärgert. »Einen wütenden Jungen? Einen Narren?«
    »Einen Jedi«, sagte sie leise. Und es war das Beste, was sie hätte sagen können.
    Obi-Wan kam plötzlich etwas in den Sinn. Was wäre, wenn ihn der Rat wieder aufnehmen würde, aber Qui-Gon nicht? Auch wenn der Rat es ihm erlauben würde, ein Jedi-Schüler zu bleiben - er war schon dreizehn Jahre und damit zu alt, um noch als Padawan erwählt zu werden. Wer, wenn nicht Qui-Gon, würde ihn fragen?
    Er wollte keinen anderen Meister, dachte Obi-Wan voller Verzweiflung. Er wollte Qui-Gon.
    Obi-Wan hatte es nicht bewusst wahrgenommen, dass sie auf der anderen Seite des Sees angelangt waren.
    Dort gab es eine kleine Lagune, in der Bant gern umher watete. Sie ging ins Wasser und lächelte, als das kühle Nass ihre Knöchel umspülte.
    »Erzähl mir von Melida/Daan«, bat sie. »Niemand weiß, was dort geschehen ist. Weshalb hast du dich ihnen so verbunden gefühlt und uns verlassen?«
    Obi-Wan erstarrte. Vielleicht war es das Lächeln auf Bants Gesicht, als sie die Frage gestellt hatte. Vielleicht war es die Art, wie sich das Licht im Wasser brach oder die Art, wie ihn ihre silberfarbenen Augen vertrauensvoll ansahen. Vielleicht war es die Zuneigung, die in diesem Moment deutlich wurde. So schön, dass sie ihn blendete.
    Er konnte ihr nicht von Cerasi erzählen. Wie konnte er bei so viel Leben um sich herum über den Tod reden?
    Obi-Wan fand plötzlich keine Worte mehr. Es war ihm noch nie zuvor schwer gefallen, mit Bant zu sprechen. Aber was sollte er jetzt sagen?
    Auf Melida/Daan habe ich gesehen, wie eine
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