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Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 1. Teil: Thriller (German Edition)
Autoren: Oliver Lierss
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Einhundert zweiundzwanzig Staaten hatten dieses Abkommen unterzeichnet, in dem sie sich verpflichteten, die geschützten Einrichtungen der jeweils anderen Staaten unangetastet zu lassen.
     
    Genau diesem Umstand war es auch zu verdanken, dass dieses Gebiet im beschaulichen Schwarzwald so unberührt und sicher vor Veränderung war. Niemand ahnte, dass es zu dem Teil des Stollensystems, der damals durch den Beton verschlossenen wurde, noch einen weiteren Zugang gab. Er führte in einen gut ausgebauten, großen Raum. Bautrupps, die unter Himmlers persönlichem Kommando standen, hatten riesige Mengen an Gold und Edelsteinen dort hingeschafft. Nachdem der Schatz eingelagert war, ließ Himmler eine präzise geplante Aktion ablaufen. Noch während ein Teil der Männer mit Arbeiten in dem Tunnelsystem beschäftigt waren, wurde der Zugang zu dem Stollen, der nach Oberried führte, auf seine Anweisung hin gesprengt. Dann setzte er in dem Waldgebiet, welches in einigen Kilometern Entfernung lag, schwere Räumfahrzeuge ein. Sie schoben einen dicken Erdwall über den zweiten Zugang und bepflanzten ihn. Die Männer im Stollen waren lebendig begraben. Die anderen hatte Himmler nach Beendigung ihrer Arbeit zu einer Zusammenkunft geladen. An dem nun Folgenden waren nur noch drei Leute beteiligt: Aribert Heim, Lagerarzt in verschiedenen KZ und enger Freund Himmlers, Eberhard Langmann, der Mann, der für die Finanztransaktionen mit der Schweiz zuständig war, und Himmler selbst. Sie hatten eine Feier inszeniert, auf der sich Himmler und die beiden anderen bei ihren Helfershelfern bedanken wollten. Jedem von ihnen war eine stattliche Summe versprochen worden. Auf dem Höhepunkt der Stimmung, als der Alkohol schon in Strömen geflossen war, verließen die drei kurz hintereinander unbemerkt die Feier. Der Keller unter dem Haus, in dem die Nichtsahnenden fröhlich feierten, war vollgepackt mit Sprengstoff. Himmler und die beiden anderen sprengten das Haus einfach in die Luft. Nun gab es keine Mitwisser mehr. In den damaligen Kriegswirren mit seinen ständigen Bombenangriffen war die Sache leicht zu bewerkstelligen gewesen. Der Schatz war in Sicherheit. Wenn die Zeit gekommen war, würde er es ermöglichen, die Welt wieder in ihrem Sinne zu verändern. Jetzt nach diesem Notartermin war Conte Ferruccio Vigiani der rechtmäßige Besitzer von genau diesem Waldgebiet, in dem sich der geheime Zugang befinden musste. Die Loge stand unmittelbar vor dem Ziel. Sie mussten nur noch einen Plan ausarbeiten, der es ermöglichte, den Schatz unbemerkt dort herauszuholen.

34
     
    Es war bereits nach drei Uhr in der Nacht, als Kerner in der Siedlung am Rande von Meckenheim ankam. Er wusste, dass es gefährlich sein würde, sich hier herumzutreiben. Viele Bedienstete des BKA hatten hier in der Gegend ihr Haus oder ihre Wohnung. Die Gefahr, erkannt zu werden, war groß. Andererseits gab es hier etwas, dass er unbedingt erledigen musste. Er war auf dem Weg zu Herzogs Privathaus. Die Akte, die der Kriminalrat dort versteckt hatte, durfte auf keinen Fall in die falschen Hände geraten. Wenn seine Legende aufflog, käme das einem Todesurteil gleich.
     
    Obwohl er Herzogs Frau gut kannte, traute Kerner sich dennoch nicht, sie einfach darum zu bitten, eine Akte aus dem Haus holen zu dürfen. Woher sollte sie auch wissen, dass nicht er für den Unfall ihres Mannes und den Tod von Christa und ihrem Sohn verantwortlich war, sondern jemand, der sein Gesicht bis jetzt noch nicht gezeigt hatte. Es gab also für ihn nur eine Möglichkeit. Er musste sich wie ein Dieb ins Haus schleichen und sich so die Akte besorgen. Herzog hatte ihm gesagt, wo er wichtige Unterlagen versteckt hielt. Dieser Mann hatte ihm wirklich mehr als allen anderen vertraut. Nun lag er auf einer Intensivstation und kämpfte um sein Leben. Kerner spürte eine unbändige Wut in sich. Wer auch immer für all das verantwortlich war, er würde es noch bitter bereuen.
     
    Er parkte den Wagen in der Nähe von Herzogs Haus und ging zielstrebig zu dem kleinen Vorgarten. Um einen Zierbrunnen herum waren einige dicke Kieselsteine angeordnet. Nacheinander hob er die Steine an und tatsächlich, unter einem der Steine lag in einer Schatulle ein Schlüssel. Es war der Schlüssel zum Haus, der gleichzeitig auch die Alarmanlage ausschaltete. Selbst das hatte Herzog ihm anvertraut. Leise nahm Kerner den Schlüssel an sich. In keinem Falle wollte er riskieren, Herzogs Frau aufzuwecken. Sie machte genug durch, ohne
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