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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten
Autoren: John Ringo
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aussah, als ob dort ein Tornado gewütet hätte, wenn er die sechs in Stücke gerissenen toten Tigerkäfer gesehen hätte, wäre er sich wohl seiner Sache nicht so sicher gewesen.
    Tirdal würde mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo Unterschlupf suchen, um sich zusammenzuflicken und auszuruhen. Möglicherweise hatte er bei dem Kampf größere Verletzungen davongetragen. Vielleicht hatte er sich ein Bein verstaucht oder sonstige Schäden davongetragen. Sogar eine Gehirnerschütterung war möglich, falls es bei Darhel so etwas gab. Schock. Alles Dinge, die ihn langsamer machen würden. Dagger würde sie sich alle zunutze machen, den Alien finden und ihn erledigen. Er würde ruhig und methodisch vorgehen, eben professionell, und sich anschließend diebisch freuen.
    Er konnte sich seine Gefühle bereits ausmalen. Schließlich war das eine verdammt anstrengende Jagd gewesen und ein widerwärtiger Kampf. Das machte den bevorstehenden Sieg nur umso erfreulicher.

    Die lokalen Aasfresser hatten hinter beiden Kombattanten die Spuren des Kampfes entdeckt. Schnüffelnd und mit zuckenden Antennen rückten sie vor, um das Gelände zu erforschen. Es gab hier reichlich Protein, sechs große, wohl genährte Räuber tot, und ihre Panzer waren bereits offen. Das Fleisch würde in immer kleiner werdenden Portionen wirksam weggeschafft werden, und die ameisenähnlichen Legionen würden die Skelette sauber scheuern. Dann würden die Bohrinsekten die Skelette in kleine Stücke zerlegen, und zu guter Letzt würde die Sonne die Strukturen weiter aufbrechen, bis daraus Erde wurde. Aber für den Augenblick galt es, das Festmahl schnell zu genießen, bevor andere Räuber ihnen das Recht dazu streitig machten. Die meisten von ihnen zerrten und rissen an den toten Tieren, aber die ganze Fläche wimmelte geradezu von Hungrigen, und das Blut war weithin verspritzt worden. Einiges von diesem Blut war interessant, war anders, fremdartig. Wie mochte wohl eine so fremdartige Kreatur schmecken, wenn sie tot war?
    Die Anführerin eines Rudels zirpte und strich mit ihren Antennen über ihr Gefolge. Dann trotteten sie hinter ihr her durch das Unterholz, folgten dem Geruch jenes fremden Bluts. Einer hielt kurz inne, um sich einen letzten Bissen Tigerkäfer zu schnappen.

    Tirdal konnte den Scharfschützen auf seiner Spur fühlen; der Nervenkitzel der Jagd ließ Daggers Kontrolle schwinden. Nicht, dass es etwas zu bedeuten gehabt hätte; er konnte nicht viel dagegen unternehmen. Er hatte ja zugegebenermaßen damit gerechnet, dass Dagger ihm folgte, aber Tirdal hatte nicht damit gerechnet, dass etwas ihm den halben Schenkel wegbeißen würde.
    Er durchquerte erneut den seichten Fluss und kletterte am anderen Ufer hinauf, diesmal auf einen trockenen Felsvorsprung, der vielleicht helfen würde, seine Spuren zu verwischen. Er griff an sich hinunter, um sich seinen Verband zurechtzuschieben. Im Augenblick hatte er mit einer ganzen Menge Probleme zu tun; mehrere Verletzungen, erschöpfender Schlafmangel, das Tal-Hormon, das ebenfalls auf Verletzungen reagierte, die allgemeine Anspannung – und zu allem Überfluss hatte er den ganzen Tag nichts gegessen. Aber im Augenblick blieb ihm nichts anderes übrig, als sich niederzukauern und zu versuchen, den geplanten Hinterhalt vorzubereiten.
    Als er das Wasser überquert hatte, eilte er auf dem Weg, auf dem er gekommen war, ein Stück retour und kehrte dann in einem weiten Bogen zum Fluss zurück. Er konnte fühlen, wie Dagger näher rückte; seine mentale »Witterung« war nicht zu übersehen. Aber die Zeit sollte ausreichen, um in Stellung zu gehen. Was auch immer geschah – auf diese Distanz sollte der Vorteil bei ihm liegen.
    Dies hier war eine gute Stelle, entschied er. Massiver Fels würde ihm gewissen Schutz vor dem Gauss-Karabiner liefern. Auf der anderen Seite gab es kaum etwas, hinter dem Dagger sich verstecken konnte und in das eine Punch-Gun nicht riesige Löcher zu schlagen imstande war. Und wenn Dagger versuchte, den Strom zu überqueren, würde er ihm ungeschützt ausgesetzt sein. Besser konnte es gar nicht werden.
    Wenn auch Tirdal nicht über spezielles Peilgerät verfügte, gab es doch Bewegungssensoren, die in seinen Anzug eingebaut waren. Er schaltete langsam die Empfindlichkeit hoch, sodass die Sensoren alles, was schwerer als zwanzig Kilogramm war, registrieren konnten. Das war ein wenig übertrieben, aber er war sich nicht sicher, wie gut Dagger sich auf das Anschleichen verstand.
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