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In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition)

In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition)

Titel: In nur einer Nacht (Gay-Romance) (German Edition)
Autoren: Isabelle Callaghan
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war übersät mit Spielzeugautos. In einer Ecke stand ein alter Kleiderschrank, daneben ein Bett. Auf dem Bettrand saß Aaron und streichelte seinem Patensohn liebevoll ein paar störrische Haarsträhnen aus der fiebrigen Stirn.
    „Schlaf gut“, murmelte Aaron, dass im gleichen Moment der unsichtbare Nathan Bennett die Szene teils neugierig, teils traurig verfolgte, wusste er nicht.
    „Weißt du, Leon, ich hatte ja schon immer eine Stinkwut auf deinen Großcousin Nathan, aber ich bin mir sicher, irgendwo tief in ihm steckt auch eine gute Seite. Eigentlich wurde er erst so oberflächlich, seit seine Eltern tot sind, und wahrscheinlich hat er es nicht einmal bemerkt. Er hat sich sehr zum Negativen verändert.“ Er seufzte. „Okay, Nathan kann dich zwar nicht heilen, aber diese beschissene Bilanz, die er unbedingt wollte, hätte Zeit gehabt. Für so eine Aufgabe hätte er ruhig jemand anderen beauftragen können. Und dann immer diese blöden Gefühle, wenn er vor mir steht. Aber ich kann nichts dafür, sie kommen einfach. Gefühle kann man nicht aus- und einschalten, wie es einem passt. Vielleicht wäre das alles gar nicht so schlimm … aber ich habe sie schon seit unserer Schulzeit. Jetzt wo mein Freund Michael weg ist, sind sie heftiger, als jemals zuvor. Verdammt, Nathan Bennett ist ein egoistischer Arsch, und ausgerechnet ich bekomme in seiner Nähe weiche Knie. Mein Mund wird trocken, mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich bin nicht fähig ihm meine Meinung zu sagen.“ Dann herrschte Stille und Aaron hauchte Leon ein Küsschen auf die Stirn. Genauso leise wie er hereingekommen war, schlich er nach draußen. Der Junge schlief tief und fest.
     
    Nathan war zu einer Salzsäule erstarrt. Er musste sich verhört haben. Zuerst der Schock über seinen Großcousin, und aus heiterem Himmel erfuhr er, von Aaron Livsey persönlich, dass er für ihn Gefühle hegte. Dass Aaron ihn gleichzeitig für einen selbstsüchtigen Hohlkopf hielt, war seltsamerweise nebensächlich. Konnte das die Wahrheit sein? Aber es gab für Aaron keinen Grund zu lügen, wenn er nicht einmal ahnte, dass er beobachtete wurde. Je mehr Nathan darüber nachdachte, desto verwirrter wurde er. War es möglich, dass ein Mensch sich in jemanden verlieben konnte, der den anderen ausbedeutete und ihn wie Luft behandelte?
    Unvorstellbar!
    Er selbst war in noch nie verliebt gewesen, es war eben nie dem Richtigen begegnet.
    Mehr als das fragte er sich, warum ihn jeder als Egoisten bezeichnete. Er genoss einfach nur sein Leben und was in drei Teufels Namen war falsch daran? Er hatte eben nicht nur Geld geerbt und verdiente sich mit dem Geschäft seines Vaters eine goldene Nase, sondern konnte auch tun und lassen, was er wollte!
    Nathan hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als ein erneuter Stich in der Magengegend ihn völlig irritierte. Es fühlte sich sehr seltsam an, aber er konnte es nicht benennen. Aber Nathan wäre nicht Nathan, wenn er nicht seine eigene Neugier befriedigen würde. Dabei kam ihm etwas in den Sinn. Es war, wie ein innerer Drang der ihn nicht mehr loslassen wollte. War er denn tatsächlich so ein Ekel, für das ihn alle hielten?
    Erschwerend zu dieser Frage kam für ihn hinzu, dass er momentan mit dem Geist der gegenwärtigen Weihnacht im Haus seiner Tante stand, obwohl er eigentlich im Bett liegen und schlafen sollte.
    „Zu diesem gefühlskalten Mann haben wir dich nicht erzogen“ , hatte sein Vater erst vor wenigen Stunden gesagt. Deshalb sollten ihn drei Geister besuchen, um ihm vor Augen zu führen, zu welch einem Menschen er geworden war. Erschreckenderweise ergaben James Worte einen ganz neuen Sinn.
    Womöglich hatte sein Vater gar nicht so unrecht. Schon sehr lange hatte er nicht mehr an seine Mitmenschen gedacht, sondern sie für seine eigenen Zwecke missbraucht. Hätte er Aaron nicht Überstunden machen lassen, hätte er den Heiligenabend im Kreis der Menschen verbracht, die er liebte und die ihn liebten. Die Bilanz war absolut unwichtig gewesen und hätte tatsächlich noch Zeit gehabt.
    Plötzlich fühlte sich Nathan nicht mehr wohl in seiner Haut. Er musste an den prachtvollen Weihnachtsbaum denken, den ihm der Geist der vergangenen Weihnacht gezeigt hatte. Hatte er sich diesen nicht in seiner eigenen Wohnung gewünscht? In seinem Penthouse befand sich kein Hauch von Weihnachten, und ohne es wirklich zu wollen, überkam ihn eine unerklärliche Traurigkeit.
    Niemand hatte zu Hause auf ihn gewartet, stattdessen
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