In geheimer Mission 02 - Piratenfluch

dem Helm ignorierte er und ging direkt zu der schwarzen Plastoidkiste. Er schob den Deckel zur Seite und betrachtete den bewusstlosen JediMeister, der in dem Stahlglassarg lag.
    Count Dooku ließ die Finger über die eiskalte Oberfläche gleiten und lächelte. „Lang ist es her, mein alter Freund."

Kapitel 2
    Nuru Kunguramas Gedanken rasten.
    Durch eine nahezu unglaubliche Verkettung von Umständen befand sich der Padawan an Bord eines Schmugglerfrachters und reiste zusammen mit vier Klonkriegern der Republik und einem umprogrammierten Kommandodroiden quer durch die Galaxis. Sie befanden sich auf einer Geheimmission und waren auf dem Weg zu einer Raumstation im Orbit um Nurus fernen Heimatplaneten Csilla im Raumsektor der Chiss. Das Ganze war schon deswegen unglaublich, weil Nuru kein JediRitter, sondern noch ein Padawan war und der Auftrag direkt von Kanzler Palpatine gekommen war.
    Die Ereignisse überschlugen sich.
    Der ChissRaumsektor befand sich in den sogenannten Unbekannten Regionen, weit draußen, noch außerhalb des Outer Rim. Obwohl Nuru und seine Begleiter mit Überlichtgeschwindigkeit durch den Hyperraum reisten, war ihr Bestimmungsort so weit entfernt, dass die Reise nur mit mehreren Zwischenstopps im Normalraum zu bewältigen war. Alles in allem dauerte sie zehn Tage.
    Falls Nuru schon jemals in seinem Leben im ChissRaumsektor gewesen war, fehlte ihm jegliche Erinnerung daran.
Außer meinem Spiegelbild habe ich noch nie einen anderen Chiss gesehen,
dachte er.
    Nuru war seit seiner frühesten Kindheit im JediTempel auf Coruscant aufgewachsen. Und obwohl Coruscant die Heimat einer Vielzahl von Einwanderern aller möglichen Welten war, gehörten die Chiss dort schon immer einer absoluten Minderheit an. Im JediArchiv gab es mit Sicherheit mehr Informationen über die seltenen Energiespinnen von Kessel als über den Raumsektor der Chiss.
    Ich war noch nie so weit vom Tempel weg.
    Nur wenige Tage zuvor hatte sich JediMeister RingSol Ambase auf eine Mission vorbereitet und in Nuru hatte sich das sichere Gefühl breitgemacht, dass sein Meister davon nicht zurückkehren würde. Nurus voriger Meister, Lanchu Skaa, war in der Schlacht von Geonosis umgekommen, dem historischen Konflikt, der den Bürgerkrieg zwischen der Galaktischen Republik und der Separatistenallianz ausgelöst hatte. Nuru fehlte Meister Skaa immer noch sehr. Es schmerzte ihn besonders, dass Skaa ihn damals ohne Abschied auf Coruscant zurückgelassen hatte, obwohl er wusste, dass das nicht Skaas Absicht gewesen war. Nuru war überzeugt davon, dass sich sein Meister verabschiedet hätte, hätte er die Gelegenheit dazu gehabt - und hätte er gewusst, dass er seinen Schüler nie mehr wiedersehen würde.
    Werde ich jemals nach Coruscant zurückkehren?
    Nuru hatte sich aus Angst, auch noch seinen zweiten Meister zu verlieren, an Bord des Schiffes geschlichen, das Ambase und drei Geschwader Sturmtruppen zum Planeten Kynachi transportierte. Er hatte nur helfen wollen.
    Dennoch war die Mission katastrophal verlaufen. Die Separatistenstreitmächte der TechnoUnion unter der Führung des skakoanischen Kommandanten Umbrag hatten das Schiff der Republik im Orbit angegriffen. Und nicht nur das: Jemand hatte die Rettungskapseln des Schiffes sabotiert. Mehrere Klonkrieger waren umgekommen und Ambase war verschwunden.
    Hat einer der Klonsoldaten die Rettungskapseln sabotiert? Oder war es jemand anders?
    Glücklicherweise hatten Nuru und eine Gruppe von Klonkriegern überlebt. Sie hatten neue Verbündete gefunden, unter anderem die Pilotin Lalo Gunn - Besitzerin der
Hasty Harpy -
und einen Kommandodroiden, den sie generalüberholt und auf den Namen
Cleaver
getauft hatten. Mit vereinten Kräften hatten sie den Ausbruch gefangener Klonkrieger aus einem Gefängnis auf Kynachi unterstützt und den ganzen Planeten aus den Fängen der TechnoUnion befreit. Das hatte ihnen den Namen
BreakoutTeam
eingebracht.
    Ich wurde nie dazu ausgebildet, ein Geschwader Klonkrieger anzuführen.
    Nuru war davon ausgegangen, dass man ihn trotz des Sieges über die TechnoUnion aus dem JediOrden ausschließen würde, weil er Coruscant ohne Genehmigung verlassen hatte. Doch stattdessen hatte Kanzler Palpatine Yoda davon überzeugt, dass das BreakoutTeam Nuru auf eine diplomatische Mission nach Csilla im ChissRaumsektor begleiten sollte.
    Der Kanzler höchstpersönlich hatte Nuru in den Auftrag eingewiesen und ihm die Koordinaten für die Hyperraumsprünge übermittelt, die zum Erreichen