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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall
Autoren: Granger Ann
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Tammy sehr schwierig sein muss. Wenn es so ist, wie Sie sagen, und die Leute Ihnen nun auch noch den Rücken zuwenden und Gerüchte verbreiten, dann macht es das umso schlimmer. Sie müssen es ignorieren, mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen. Die Menschen, die schlecht über Sie reden, sind es nicht wert, dass man sich ihretwegen aufregt. Aber es tut mir Leid, dass Sie dachten, ich wäre ebenso oberflächlich.«
    »Das haben Sie falsch verstanden!«, protestierte er erschrocken.
    »Das habe ich überhaupt nicht gedacht! Sie sind hundertzehnprozentig!«, fügte er unerwartet hinzu und lächelte sie warm an.
    »Oh«, sagte Jane und spürte, wie eine heiße Woge in ihr aufstieg und ihre Wangen färbte.
    »Danke sehr. Die Leute, die über Sie reden – sie werden irgendwann müde und wollen über irgendwas anderes reden.« Hugh nickte.
    »Vielleicht. Aber sie werden es nicht vergessen. Wir Leute vom Land haben ein langes Gedächtnis.«
    »Damit müssen Sie irgendwann zurechtkommen, Hugh«, sagte Jane ernst.
    »Ich wage zu behaupten, dass ich das werde. Ich bin übrigens sehr froh, dass Sie wiedergekommen sind. Tammy wird sich freuen!«, fügte er hastig hinzu, als fürchtete er, zu viele Komplimente gemacht zu haben. Ohne erkennbaren Grund schlug er erneut mit dem Schraubenschlüssel gegen den Landrover. Jane lachte und wischte sich eine Strähne blonder Haare aus der Stirn.
    »Dann werde ich auch in Zukunft weiter kommen. Wer weiß, vielleicht gewöhne ich mich eines Tages sogar an die Kühe?« Jetzt war die Reihe an Hugh zu lachen. Es war das erste Mal, dass Jane ihn herzlich lachen hörte.
    »Tatsache ist«, sagte er,»ich habe noch einen weiteren Grund, aus dem ich mich freue, Sie zu sehen.«
    »Tatsächlich?« Jane hoffte inbrünstig, dass sie nicht so nervös klang, wie sie sich fühlte.
    »Ich habe einen Geschäftsplan gemacht. Sehen Sie mich nicht so an. Kein Grund, Panik zu kriegen. Ich hätte gerne, dass Sie einen Blick darauf werfen.«
    »In Ordnung.« Jane wusste nicht, ob sie erleichtert oder frustriert sein sollte.
    »Aber ich weiß doch überhaupt nichts über Landwirtschaft.«
    »Nein, aber Sie haben den Kopf an der richtigen Stelle. Ich würde Ihre Meinung schätzen.«
    »Oh, ich verstehe«, sagte Jane.
    »Dann sehe ich mir diesen Plan wohl besser einmal an. Ich gehe schon mal ins Haus und stelle den Teekessel auf.« Als sie zum Farmhaus ging, hörte sie Hugh hinter sich leise und melodisch pfeifen.
    Der Abend war kühl geworden, und Markby hatte ein Feuer im Kamin entfacht. Es knisterte und knackte munter vor sich hin, warf tanzende Schatten auf die Wände und tauchte alles in seinen rosigen Schein. Während er noch auf den Hacken vor dem Kamin hockte, drehte Markby den Kopf und sah hinüber zu Meredith, die mit dem Rücken gegen eine Lehne auf dem alten Sofa saß und die Füße hochgelegt hatte.

    »Du hast das nicht wirklich ernst gemeint, oder?«, fragte er.
    »Dass du ins Crown Hotel ziehen willst, meine ich, bis dein Haus renoviert ist?«

    »Es wird Ewigkeiten dauern, bis mein Haus wieder in Ordnung ist!«, sagte sie.
    »Ich kann dir nicht so lange zur Last fallen.«
    Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, weil sie es über das Sherryglas in ihrer Hand gebeugt hatte und ihr dichter Schopf brauner Haare nach vorn gefallen war. Er konnte ihre Nasenspitze sehen, doch das war auch schon alles.

    »Du kannst mir zur Last fallen, wie du es nennst, so lange du willst. Es wird dir im Crown ganz sicher nicht gefallen.«
    »Ja, ich weiß.«
    »So schlimm kann das doch nicht sein, hier bei mir zu wohnen?«, fragte er ironisch. Sie hob den Kopf, warf die Locken in den Nacken und blickte geradeaus.
    »Nein, natürlich nicht! Das ist es nicht!«
    »Ich wünschte, du würdest mir sagen, was es ist! Weil es mich sonst noch verrückt macht!« Nach einem Augenblick fügte er hinzu:
    »Du wirst sicher wieder in dein Haus ziehen wollen, weißt du, sobald es gesäubert und renoviert ist. Ich akzeptiere das. Ich mag es zwar nicht besonders, aber ich akzeptiere es.«
    »Ich nehme an, das werde ich, aber es wird nie wieder sein wie früher.«
    »Und das Martyrium im Crown zu erleiden macht die Sache nicht besser.« Sie antwortete nicht, und obwohl er sie nicht richtig sehen konnte, glaubte er zu spüren, dass ihr Entschluss, ins Crown zu ziehen, allmählich ins Wanken geriet.
    »Warum bleibst du nicht für die paar Wochen hier, die es dauert, bis dein Haus wieder in Ordnung ist?«, schlug er vor.
    »Es wäre viel
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