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In der Oase des Scheichs

In der Oase des Scheichs

Titel: In der Oase des Scheichs
Autoren: Carol Grace
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für Kleider interessiert und dein Interesse Pferden und der Reederei gilt.“
    „Und du?“
    Sie schlang die Arme um die Knie. „Das hat mich Amina auch schon gefragt. Ich wünschte, ich wüsste es.“
    Natürlich wusste sie, dass ihre Leidenschaft Sam galt. Aber das konnte sie ihm schlecht gestehen. Niemand durfte das erfahren.
    Sie hätte ewig mit ihm die Sterne betrachten können. Gab es etwas Romantischeres, als dicht neben Sam im Sand zu sitzen und ihm zuzuhören, wie er ihr die Sternbilder erklärte? Ob er es auch so empfand? Jedenfalls fühlte sie sich ihm nun noch näher als zuvor.
    „Komm.“ Sam stand auf. „Es ist Zeit, schlafen zu gehen. Wir haben einen langen Tag hinter uns.“
    Lang? Unbeschreiblich war er gewesen, voller Bilder und Eindrücke, die sie nie vergessen würde. Sie würde diesen Tag immer in Erinnerung behalten. Jedes noch so kleine Erlebnis war von Bedeutung, weil sie es mit Sam geteilt hatte. Wenn er doch nur ebenso fühlen würde.

9. KAPITEL
    Als Sam aufwachte, duftete es köstlich nach starkem Kaffee, der gerade von einem jungen Mann mit Turban und langem Gewand in sein Zelt gebracht wurde. Lächelnd wünschte ihm der Bedienstete einen guten Morgen und stellte ein Körbchen mit Fladenbrot und Datteln auf einen kleinen Rattantisch.
    Sam stand auf und sah nach draußen in den warmen sonnigen Morgen – der perfekte Tag für ein weiteres Kamel-rennen in der Wüste. Der heutige Wettkampf war bedeutender als der des vergangenen Tages. Es gab noch mehr Teilnehmer. Und wenn Zaru auch diesmal siegt, werde ich sehr viel für ihn bezahlen müssen, dachte Sam. Aber natürlich würde er das Tier trotzdem anfeuern. Es war schon fast so, als gehörte es ihm bereits.
    Claudia würde ihn unterstützen. Ihre Begeisterung stand seiner in nichts nach. Bisher war er immer mit Familienmitgliedern bei diesen Veranstaltungen gewesen, und sie hatten gemeinsam ihren Spaß gehabt. Mit Claudia war es anders. Ihr strahlendes Lächeln, ihre geröteten Wangen und ihr Blick, als sie auf dem Kamel ritt, das alles würde er nie vergessen.
    Nie hätte er gedacht, dass sie allem Neuen mit solchem Enthusiasmus begegnen würde. Und wie mutig sie mit ihm durch die Wüste galoppiert war. Er kannte sie nur als seine kluge tüchtige Sekretärin, die an ihrem Schreibtisch saß und ihre Arbeit erledigte. Das hatte ihm bisher genügt.
    Und nun? Was wollte er jetzt? Ein Teil von ihm wünschte sich, diese Reise würde nie ein Ende nehmen. Er wollte herausfinden, welche Risiken sie noch einginge. Wie weit würde sie gehen?
    Es faszinierte ihn, dass man ihr jede Regung vom Gesicht ablesen konnte. Und er wurde nie müde, sie zu betrachten. Wie sie sich seit ihrer Ankunft in seinem Land verändert hatte! Wäre das jeder Frau so gegangen? Sicher nicht. Die meisten hätten eher die Flucht ergriffen, als sich in seine Familienprobleme hineinziehen zu lassen. Eine geplatzte Verlobung, die Firmenzusammenlegung in Gefahr. Er hätte es ihr nicht verdenken können, wenn sie den ersten Flug nach Hause genommen hätte, statt ihn zu einem Kamel-rennen zu begleiten. Aber Claudia wirkte, als gäbe es für sie nichts Schöneres auf der Welt. Und das hatte sie auch gesagt.
    Welche Frau würde freiwillig einen ganzen Abend im Sand liegen und seinem langatmigen Vortrag über die Sterne lauschen? Keine, die er kannte. Wie viele würden zugeben, von ihrem Mann betrogen worden zu sein? Es berührte ihn zutiefst, dass sie sich ihm anvertraut hatte. Und er hätte den Mann, der sie so verletzt hatte, am liebsten umgebracht.
    Es hatte sich so gut angefühlt, neben ihr im Sand zu sitzen und den Arm um sie zu legen. Hatte sie genauso empfunden? Wie konnte ein Mann sie nur so schäbig behandeln? Er sah rot, wenn er nur an den Kerl dachte, der sie betrogen hatte.
    Ob Zahara sich wohl für Sternbilder interessierte? Es spielte keine Rolle mehr. Jedenfalls konnte er sich nicht vorstellen, dass sie mit wehenden Haaren auf einem Kamel geritten wäre oder sich bei einem Ritt durch die Wüste der sengenden Sonne ausgesetzt hätte. Claudia hingegen hatte überhaupt nichts Eitles an sich.
    Die Erleichterung darüber, dass er Zahara nicht heiraten würde, hatte sich in den vergangenen beiden Tagen noch verstärkt. Pferde schien sie ja zu mögen, wenn sie einen Pferdetrainer heiratete. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, dass sie mit ihm durch die Wüste geritten wäre, so wie Claudia. Wenn er darüber nachdachte, wie bereitwillig er der Ehe mit Zahara
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